Erfuellung
bringt uns zu allen wichtigen VIP-Clubs, und wir müssen nicht Schlange stehen und so.«
»Was?« Sie konnte ihre Aufregung kaum verbergen, fühlte sich aber dennoch verpflichtet zu fragen: »Wie viel kostet der Spaß?«
»Nada. Das ist ein Gefallen von einem Freund.«
»Ein schöner Gefallen.« Ihr Grinsen machte auch mich froh. »Das wird einfach fantastisch ! Die Details kannst du mir ja beim Mittagessen erzählen.«
»Erst mal bist du dran. Ich will alle Details über dein gestriges Mittagessen.«
»Wir sprachen doch gerade erst über widersprüchliche Signale, nicht wahr?«, klagte sie. »Angeblich haben wir nur Spaß miteinander, aber dann kommt er mich am Arbeitsplatz besuchen? Ich würde niemals bei einem Typen im Büro auftauchen, um mit ihm spontan Mittag essen zu gehen, wenn wir nur unverbindlich miteinander rummachen würden.«
»Männer«, schnaubte ich mitfühlend, obwohl ich zugeben musste, dass ich dankbar für den einen war, der mir gehörte.
Ich ging zu meinem Schreibtisch hinüber und wappnete mich für den Tag. Als ich die gerahmten Fotos von Gideon und mir in meiner Schublade sah, musste ich plötzlich unbedingt irgendwie mit ihm in Kontakt treten.
Zehn Minuten später hatte ich Angus gebeten, ein paar Black-Magic-Rosen in Gideons Büro schicken zu lassen mit der Nachricht:
Ich stehe unter Deinem Bann.
Ich denke immer an Dich.
Mark kam zu mir ins Büro, als ich gerade das Fenster meines Browsers schloss. Ein Blick auf ihn genügte, und ich wusste, dass es ihm nicht allzu gut ging.
»Kaffee?«, fragte ich.
Er nickte, und ich stand auf. Gemeinsam gingen wir in den Pausenraum.
»Shawna war gestern Abend da«, begann er. »Sie sagte, dass ihr morgen zusammen ausgeht.«
»Ja. Hast du immer noch nichts dagegen?«
»Wogegen?«
»Dass deine Schwägerin und ich etwas zusammen unternehmen«, hakte ich nach.
»Oh … nein. Überhaupt nicht. Macht nur.« Er fuhr sich ruhelos mit der Hand durch die kurzen dunklen Locken. »Ist doch cool.«
»Großartig.« Mir war klar, dass ihn etwas belastete, aber ich wollte ihn nicht drängen. »Wir werden uns sicher amüsieren. Ich freue mich schon drauf.«
»Sie auch.« Er holte zwei Kaffeepads heraus, während ich die Tassen aus dem Regal nahm. »Und sie freut sich auch darauf, dass Doug zurückkommt – und sie die bewusste Frage stellen kann.«
»Wow. Das ist ja cool! Zwei Hochzeiten in deiner Familie in einem Jahr. Es sei denn, du planst eine längere Verlobungsphase …?
Er gab mir die erste volle Kaffeetasse, und ich ging zum Kühlschrank, um die Milch herauszunehmen.
»Es wird keine Hochzeit geben, Eva.«
Marks Stimme klang niedergeschlagen, und als ich ihn ansah, ließ er den Kopf hängen.
Ich tätschelte seine Schulter. »Hast du ihn gefragt?«
»Nein. Das hat keinen Zweck. Er hat Shawna gefragt, ob sie und Doug jetzt Kinder haben wollen, weil sie doch immer noch studiert. Als sie verneinte, hielt er ihr einen Vortrag, dass die Ehe etwas für Paare sei, die eine Familie gründen wollten. Andernfalls sei es besser, derlei Komplikationen zu vermeiden. Genau den gleichen Scheiß hab ich ihm damals erzählt.«
Ich ging um ihn herum und goss etwas Milch in meinen Kaffee. »Mark, du kannst erst wissen, was Steven antwortet, wenn du ihn fragst.«
»Ich habe Angst«, bekannte er und starrte auf sein dampfendes Getränk hinab. »Ich will mehr, aber ich will auch das, was wir haben, nicht verderben. Wenn seine Antwort Nein lautet, und er glaubt, dass wir unterschiedliche Dinge von unserer Beziehung erwarten …«
»Du zäumst das Pferd von hinten auf, Boss.«
»Und wenn ich mit einem Nein nicht leben kann?«
Aha … Das konnte ich gut verstehen. »Kannst du denn damit leben, es nicht sicher zu wissen?«
Er schüttelte den Kopf.
»Dann musst du ihm all das sagen, was du mir gerade gesagt hast«, sagte ich streng.
Sein Mund zuckte. »Tut mir leid, dass ich damit ständig zu dir komme. Aber du rückst die Dinge immer wieder ins richtige Licht.«
»Du weißt selbst, was du tun musst. Du brauchtest nur einen Tritt in den Hintern, um es auch wirklich zu tun. Und andere in den Hintern treten kann ich richtig gut.«
Er lächelte breit. »Lass uns heute nicht an der Kampagne für die Scheidungsanwälte arbeiten.«
»Wie wäre es stattdessen mit der Fluglinie?«, schlug ich vor. »Ich habe da ein paar Ideen.«
»In Ordnung. Also los geht’s.«
Voller Tatendrang arbeiteten wir den ganzen Morgen, und unsere Fortschritte gaben mir Energie. Ich
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