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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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versucht.«
    »Sie ist sein Typ«, erläuterte sie und betrachtete mich aufmerksam.
    »Ich habe es bemerkt«, antwortete ich.
    »Der Typ, mit dem er nicht lange zusammenbleibt.« Ihre vollen Lippen zuckten bedauernd. »Er hat Corinne gesagt, dass sie Freunde bleiben könnten, im öffentlichen Rahmen aber nicht ständig miteinander verkehren sollten. Ich nehme an, Sie wissen das.«
    Diese Nachricht freute mich außerordentlich. »Woher sollte ich das wissen?«
    »Oh, ich bin sicher, Sie haben so Ihre Quellen.« Magdalenes wissender Blick funkelte vergnügt.
    Seltsamerweise fühlte ich mich wohl in ihrer Gegenwart. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst ebenfalls so entspannt wirkte, was die letzten Male, als sich unsere Wege gekreuzt hatten, nicht der Fall gewesen war. »Es scheint Ihnen gutzugehen.«
    »Ich gebe mein Bestes. Da gab es jemanden in meinem Leben, den ich für einen Freund hielt, der aber in Wirklichkeit mehr als schädlich war. Ohne ihn kann ich wieder klar denken.« Sie richtete sich auf. »Und ich habe gerade jemanden kennengelernt, mit dem ich mich häufiger treffe.«
    »Das freut mich für Sie.« Was das anging, wünschte ich ihr nur das Beste. Sie war von Gideons Bruder Christopher sehr schlecht behandelt worden, aber ihr war nicht klar, dass ich darüber Bescheid wusste. »Ich hoffe, es entwickelt sich gut.«
    »Das hoffe ich auch. Gage unterscheidet sich auf vielerlei Weise von Gideon. Er ist einer dieser nachdenklichen Künstlertypen.«
    »Ein tiefgründiger Charakter.«
    »Ja. Sehr tief, glaube ich. Ich hoffe, ich kann mir dessen irgendwann sicher sein.« Sie stand auf. »Wie auch immer, ich will Sie nicht länger aufhalten. Ich machte mir nur Sorgen wegen der Reporterin und wollte mit Ihnen darüber reden.«
    Ich erhob mich ebenfalls und korrigierte sie: »Sie waren besorgt, ob ich mit der Reporterin über Gideon reden würde.«
    Sie stritt es nicht ab. »Auf Wiedersehen, Eva.«
    »Auf Wiedersehen.« Ich sah ihr hinterher, wie sie durch die Glastüren verschwand.
    »Das sah doch gar nicht so schlecht aus«, sagte Megumi, die jetzt zu mir trat. »Kein Geschrei, kein Kratzen und Beißen.«
    »Wir werden sehen, wie lange der Frieden andauert.«
    »Gehen wir essen?«
    »Ich bin am Verhungern. Los geht’s.«
    Als ich fünfeinhalb Stunden später in meine Wohnung kam, begrüßten mich Cary, meine Mom und ein atemberaubendes silbernes Abendkleid, das auf dem Sofa lag.
    »Ist es nicht fantastisch?«, sprudelte meine Mutter hervor, die ebenfalls umwerfend aussah in ihrem eng anliegenden Fünfzigerjahrekleid mit Flügelärmeln und einem Muster aus winzigen Kirschen. Ihr blondes Haar umrahmte ihr schönes Gesicht in dicken, glänzenden Locken. Eines musste ich ihr zugestehen: An ihr sah jeder Look einfach zauberhaft aus.
    Man hatte mir mein Leben lang erzählt, dass ich aussähe wie sie, aber ich hatte die grauen Augen meines Vaters anstelle ihres Kornblumenblaus geerbt, und meine üppigen Kurven stammten ebenfalls aus der Familie Reyes. Ich hatte einen Hintern, von dem mich kein Sport der Welt befreien konnte, und Brüste, die stets jede Menge Unterstützung benötigten. Es wunderte mich immer noch, dass Gideon meinen Körper so unwiderstehlich fand, wo er doch bislang eher große, schlanke brünette Frauen bevorzugt hatte.
    Ich ließ Tasche und Handtasche auf einen Barhocker fallen und fragte: »Und was ist der Anlass?«
    »Eine Wohltätigkeitsveranstaltung, Donnerstag in einer Woche.«
    Ich sah Cary an, in der Hoffnung, dass er mich begleiten würde. Als er nickte, zuckte ich mit den Achseln und sagte: »Okay.«
    Meine Mutter strahlte übers ganze Gesicht. Meinetwegen fühlte sie sich moralisch verpflichtet, misshandelte Frauen und Kinder zu unterstützen. Wenn es sich um förmliche Benefizveranstaltungen handelte, besorgte sie Cary und mir immer einen Platz.
    »Wein?«, fragte Cary, der meine Ruhelosigkeit spürte.
    Ich sah ihn dankbar an. »Ja, bitte.«
    Er ging in die Küche, und meine Mom kam auf sexy Slingbacks mit roter Sohle zu mir herüber und umarmte mich. »Wie war dein Tag?«
    »Merkwürdig.« Ich erwiderte die Umarmung. »Ich bin froh, dass er vorbei ist.«
    »Hast du schon Pläne für dieses Wochenende?« Sie neigte den Kopf zurück und musterte aufmerksam mein Gesicht.
    Ich war auf der Hut. »Ja, schon.«
    »Cary hat mir berichtet, dass du dich mit einem neuen Mann triffst. Wer ist es? Was tut er?«
    »Mom.« Ich kam gleich auf den Punkt. »Ist wieder alles in Ordnung zwischen uns?

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