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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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sie Brennas Leichnam gesalbt hatte, und wenn die Wachen nicht im Burghof stünden und Lochlan bewachten.
    Eisenbänder, die an schweren Ketten festgemacht waren, fesselten seine Hand- und Fußgelenke. Die Ketten waren fest um die große Mittelsäule des Burghofs geschlungen worden. Lochlan saß am Fuß der Säule und lehnte sich schwer gegen sie. Seine Augen hielt er geschlossen. Er war fürchterlich zugerichtet. Ein Pfeil ragte aus seiner linken Schulter. Über dem Schaft war der Muskel aufgeschlitzt worden, und die Fleischwunde klaffte hässlich auseinander. Lochlans linke Seite war mit Blut bedeckt, doch die Wunde, die Elphames Blick immer wieder anzog und dafür sorgte, dass sich ihr der Magen umdrehte, war der lange Schnitt, der beinahe komplett durch seinen linken Flügel verlief. Der unbeschädigte Flügel ruhte zusammengefaltet auf Lochlans Rücken, doch der andere hing schlaff und teilweise geöffnet herunter und erinnerte sie an einen sterbenden Vogel.
    Sie atmete ein paarmal tief ein und versuchte den süßlichen Geruch des Salbungsöls zu ignorieren. Ihr Blut pochte heftig in den Schläfen. Sie wollte zu Lochlan eilen und verlangen, dass man ihn losband. Wenn sie nicht die MacCallan gewesen wäre, hätte sie es getan. Sie hätte geflucht und getobt und die Leute angeschrien, dass er Brenna nicht getötet hatte, dass er kein Dämon war. Doch sie konnte sich nicht wie eine verzweifelte Ehefrau benehmen. Sie musste Gerechtigkeit üben, nicht Hysterie verbreiten oder Tränen vergießen. Sie konnte Lochlan nicht retten. Das musste er selbst tun. Er musste seine Unschuld an Brennas Tod beweisen, oder sie würde ihn genauso bestrafen müssen wie jedes andere Mitglied des MacCallan-Clans.
    Genau wie jedes andere Mitglied ihres Clans stand er aber auch unter ihrem Schutz und hatte ein Recht auf ihre Fürsorge, solange das Urteil über ihn noch nicht gefällt war. Wie sie es Brenna so oft hatte tun sehen, rückte sie die Ledertasche zurecht, sodass der Trageriemen bequem auf ihrer Schulter ruhte, und trat in das flackernde Licht der Fackeln. Ihre Hufe klapperten auf dem glatten Marmor. Die beiden bewaffneten Wachen verbeugten sich vor ihr.
    „Brendan, Duncan.“ Sie nickte ihnen zu.
    Lochlan hob den Kopf.
    „Einer von euch muss in die Küche gehen. Wynne wird bald ein wenig Brühe fertig haben. Bringt sie zu mir, zusammen mit einem Schlauch starken Rotweins.“
    Brendan verbeugte sich erneut, bevor er ging, um ihren Befehl auszuführen. Elphame schaute Duncan in die Augen. „Ich möchte Lochlan gerne privat sprechen.“
    Duncan zögerte nur einen Augenblick, dann zog er sich widerstrebend auf die andere Seite des Innenhofs zurück. Elphame bemerkte, dass er weit genug weg war, um ihre Unterhaltung nicht mithören zu können, aber nah genug, um an ihre Seite zu eilen, sollte ihr irgendwelche Gefahr drohen.
    „Wie schwer bist du verletzt?“, fragte sie Lochlan. Er antwortete erst nicht, sondern starrte sie nur an, während er langsam den Kopf schüttelte. Elphame fragte sich, ob der Wahnsinn ihn jetzt in den Fängen hatte.
    „Ich habe Brenna nicht getötet.“ Er sprach die Worte langsam und deutlich aus.
    Anstelle einer Antwort hockte Elphame sich neben ihn, öffnete Brennas Tasche und durchsuchte sie nach dem Mittel, das ihre Freundin benutzt hatte, um Wunden zu salben, und nach Leinenstreifen, um den böse aussehenden Schnitt in seiner Schulter zu verbinden.
    Die Ketten rasselten, als Lochlan ihr Handgelenk packte. Das Schwert gezogen trat Duncan einen Schritt vor, aber Elphame bedeutete ihm, wegzubleiben.
    „Ich muss wissen, ob du mir glaubst“, sagte er.
    Elphame schaute in seine grauen Augen und merkte, dass sie ihm nicht antworten konnte.
    „Die Geister der Steine können es Euch sagen, Göttin.“ Danannskörperlose Stimme wehte vom Eingang des Burghofs zu ihr herüber.
    Elphame schüttelte Lochlans Griff ab und erhob sich, um sich zum Zentauren umzudrehen. Er roch ebenfalls nach Salbungsöl. Sie hatte nicht gewusst, welche Öle sie aus Brennas umfangreicher Sammlung benutzen sollte; sie hatte noch nie zuvor die Herrichtung eines Leichnams erlebt. Elphame würde nie vergessen, mit welcher Sorgfalt Danann die Öle auswählte und wie geduldig er sie bei den Handlungen anleitete. Diese Erinnerung war für immer in ihr Gedächtnis gebrannt, ebenso wie sich die kalte leblose Haut ihrer Freundin unter ihren Fingern angefühlt hatte. Die Anstrengung der letzten Stunden zeigte sich im faltigen Gesicht des

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