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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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auf Daunen und feinsten Betttüchern ruhte. Licht flackerte zart gegen ihre geschlossenen Lider, die leicht zitterten und sich dann öffneten.
    Ihr erster wacher Gedanken war, dass es Nacht sein musste, weil das einzige Licht im Zimmer vom großen eisernen Kronleuchter kam und im Kamin ein fröhliches Feuer brannte. Sie fragte sich, wie lange sie geschlafen hatte. War es nicht gerade erst Morgen gewesen? Dann nahm sie aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahr und drehte den Kopf in diese Richtung. Lochlan. Er saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett. Sein Kopf war auf die Brust gesunken. Er schlief.Sie betrachtete ihn lange. Er sah immer noch zerschunden und geschlagen aus, aber seine Haut hatte nicht mehr die Porzellanblässe des Schocks, die sie beim letzten Mal an ihm gesehen hatte – als er schwach auf dem Boden lag, mit ihrem Blut bedeckt.
    Die Erinnerung kam zurück. Einen Moment raubte Panik ihr die Luft zum Atmen, während sie nach innen lauschte und darauf wartete, dass die dunkle Stimme des Wahnsinns durch ihr verunreinigtes Blut flüsterte, aber nichts passierte. Nur tief in ihr verborgen regte sich etwas wie ein halb vergessener Traum. Intuitiv, dank der Berührung durch die Göttin, wusste Elphame, dass sie in sich zwar den Wahnsinn einer ganzen Rasse trug, aber Liebe, Vertrauen und Glaube hatten das böse Erbe besiegt.
    Du musst so lange dem Dunklen gegenüber wachsam sein, wie du atmest, Geliebte. Eponas Stimme säuselte durch ihren Geist. Aber denke daran, dass ich immer bei dir bin. Du bist von der Göttin berührt worden …
    Sie musste ein Geräusch gemacht haben, denn mit einem Mal öffnete Lochlan die Augen. Als er sah, dass Elphame wach war, ergriff er ihre Hand.
    „Cuchulainn!“, rief er.
    Sofort stürzte Elphames Bruder an ihr Bett.
    Er hatte dunkle Schatten unter den Augen, Bartstoppeln bedeckten sein sonst glatt rasiertes Kinn. Elphame dachte, dass er eine Lebensspanne gealtert war.
    „Du siehst fürchterlich aus“, krächzte sie.
    Auf Cuchulainns verhärmtem Gesicht erschien ein Lächeln, und Lochlans erleichtertes Lachen klang wie ein Schluchzen.
    Elphame schaute von ihrem Ehemann zu ihrem Bruder und räusperte sich. „Nun, keiner von euch ist in Ketten, und ich sehe keine neuen Wunden. Darf ich annehmen, dass ihr beide lernt, miteinander auszukommen?“
    „Sie ist nicht wahnsinnig.“ Lochlan drückte ihre Hand an seine Lippen.
    Schockiert bemerkte Elphame, dass Tränen über sein Gesicht liefen.
    „Das hab ich dir doch gesagt.“ Cuchulainns Augen glänzten ebenfalls verdächtig.
    „Sie kann euch beide hören“, sagte Elphame verärgert.
    „Willkommen zurück, Schwester mein“, sagte Cu.
    „Wie lange habe ich geschlafen?“
    „Das ist die Nacht des fünften Tages“, sagte Lochlan.
    Sie blinzelte überrascht. „Kein Wunder, dass ich solchen Hunger habe.“
    Das Lächeln auf Cuchulainns von tiefen Furchen durchzogenem Gesicht wirkte irgendwie fehl am Platz. „Wynne wird sich sehr freuen, das zu hören.“ Er eilte in Richtung Tür.
    „Cu, warte.“
    Lochlan verstand den Ausdruck in ihren Augen, drückte ihr einen Kuss auf die Hand und trat dann beiseite, sodass Cuchulainn seinen Platz einnehmen konnte.
    Elphame setzte sich auf und streckte eine Hand nach ihrem Bruder aus.
    „Ich wollte dir von Lochlan erzählen …“
    Mit einer Geste, die unglaublich müde wirkte, schüttelte Cuchulainn den Kopf. „Du musst mir nichts erklären, El.“
    „Doch, das muss ich. Ich wollte dir von dem Moment an, als ich ihn getroffen habe, von Lochlan erzählen. Ich wusste nur nicht, wie. Ich wollte nicht, dass du es allein herausfindest und denkst, dass ich dich nicht genügend liebe oder dir nicht ausreichend vertraue, um mich dir anzuvertrauen. Das war es nicht – du warst es nicht, an dem ich Zweifel hatte, sondern ich. Ich konnte die Worte nicht finden, und dann warst du so in Brenna verliebt.“
    Cuchulainn biss die Zähne zusammen und wandte den Blick ab.
    „Ich mache weder dich noch Lochlan für ihren Tod verantwortlich.“ Er atmete tief und zitternd ein. „Ich gebe nicht einmal Fallon die Schuld. Sie konnte nichts für ihren Wahnsinn.“
    „Cu, sieh mich an.“ Als ihr Bruder ihren Blick erwiderte, sah sie die Tiefe seiner Trauer und erkannte, dass er die Wahrheit sagte. Er gab nicht ihnen die Schuld an Brennas Tod – er gab sie sich selbst.
    „Cu“, setzte sie an, doch er ließ ihre Hand los und stand so abrupt auf, dass der Stuhl beinahe umgefallen wäre.
    „Ich kann nicht

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