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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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hatte.
    „Zumindest wissen wir, dass wir hier gebraucht werden“, sagte sie. Dabei lag eine Zufriedenheit in ihrer Stimme, die den anderen Frauen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
    „Aye, das ist sicher.“ Auch Wynne zog an einer Ranke.
    Ohne zu zögern, gesellten sich ihre drei Köchinnenkolleginnen zu ihr. Dann machten sich auch die anderen Frauen an die Arbeit, und bald war die Luft von fröhlichem Geschnatter und Gelächter erfüllt, während leicht anzügliche Witze darüber die Runde machten, dass Frauen den Männern den Zugang öffnen mussten, weil sie sonst leicht vom Weg abkamen.
    Elphame trat einige Schritte zurück und beobachtete die Frauen. Sie spürte, dass es eine schwer arbeitende Gruppe war. Niemand beschwerte sich darüber, dass er sich die Hände schmutzig machen musste. Niemand klagte, weil er eine Pause wollte. Sie dachte an das, was Meara gesagt hatte. Zumindest wissen wir, dass wir hier gebraucht werden . Vielleicht war es das. Diese kleine Gruppe Frauen hatte eines gemeinsam: In ihrem alten Heim, in ihrem alten Leben, waren sie nicht gebraucht worden. Also waren sie hierhergekommen, auf der Suche nach dem Gefühl der Zugehörigkeit, das aus dem Wissen entstand, gebraucht zu werden.
    Das werden sie hier bei mir immer haben. Ein Zuhause, wo sie gebraucht und geschätzt werden. Als Elphame sich dieses Versprechen gab, vermeinte sie einen klitzekleinen Augenblick lang, das Flüstern einer Stimme im Wind zu hören, die sagte: Gut gemacht, Geliebte.

6. KAPITEL
    „Es sieht sehr düster und Furcht einflößend aus.“ Caitlins sanfte Stimme hallte von den nackten Wänden des Burginneren wider.
    Die Frauen standen nur einen Schritt von dem von Unkraut befreiten Eingang entfernt in der MacCallan-Burg. Sie hatten den Rest des Morgens damit verbracht, den Schmutz und Dreck von Jahrhunderten wegzuräumen, und nun sah der Eingang aus wie der aufgerissene Mund eines Riesen, dem man die Vorderzähne gezogen hatte. Für das Mittagessen, bestehend aus hartem Gebäck, Käse und getrocknetem Fleisch, das sie hinunterschlangen, hatten sie eine kurze Pause eingelegt zwischen Jäten und Hacken. Elphame konnte förmlich sehen, wie es ihre Mutter schaudern würde beim Anblick der Speisen und der barbarischen Art, auf die sie verzehrt worden waren. Ihr hatte jeder eilig genommene Bissen hervorragend geschmeckt.
    Jetzt war es an der Zeit für Schritt zwei. Sie mussten die eigentliche Burg betreten und die entschieden umfangreichere Arbeit, das alte, zerstörte Gemäuer in ein wohlgeordnetes Heim zu verwandeln, in Angriff nehmen.
    Vorher musste sie ihrer Truppe erneut Mut machen.
    „Es ist nicht wirklich düster.“ Sie trat ein paar Schritte in den Durchgang, der in das Innere der Burg führte. Von da aus konnte sie gerade so eben noch den Burghof und die massiven Steinsäulen erkennen. „Es sieht nur so dunkel aus, weil alles noch vom Ruß des Feuers geschwärzt ist. Ganz zu schweigen vom Schmutz all der Jahre, in der die Mauern ungeschützt den Elementen ausgesetzt waren.“ Sie lächelte Caitlin ermutigend zu. „Sie müssen nur gründlich geschrubbt und ein wenig gepflegt werden, dann ist es hier auch nicht mehr so düster.“
    Caitlin und die anderen Frauen sahen noch nicht überzeugt aus. Nun, dachte Elphame, ich kann mich genauso gut dem stellen, woran alle im Moment denken – wenn ich es offen anspreche, kann jede sich ihre eigene Meinung bilden.
    „Was den Fluch angeht“, begann sie und hielt inne. Es kam ihr so vor, als hörten selbst die Steine ihr aufmerksam zu. „Den gibt es nicht“, sagte sie bedächtig und deutlich. „Das ist mir von der Inkarnation Eponas persönlich versichert worden und wird von meinereigenen Intuition bestärkt.“ Während sie sprach, ging Elphame ein paar Schritte zurück, bis sie direkt innerhalb des Torbogens stand, und zeigte hinter sich.
    „Hier gibt es immer noch so viel Schönes. Man muss nur die Augen danach aufhalten. Bitte lasst nicht zu, dass gruselige Geschichten, mit denen man ungezogene Kinder erschreckt, euer Vertrauen in unser neues Heim trüben.“ Oder in mich, fügte sie stumm flehend hinzu. Sie wollte nicht, dass ihre Leute durch die Burg schlichen, vor jedem Schatten zusammenzuckten und von eingebildeten Dämonen gejagt wurden.
    „Ich habe mich noch nie vor Kindergeschichten gegruselt, Mylady.“
    Elphame erkannte die Stimme der Frau, bevor diese noch in ihr Blickfeld getreten war. Brenna hatte damit aufgehört, den Kopf gesenkt zu halten und

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