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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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duftende grün schimmernde Wasser langsam durch ihre Finger rinnen.
    „Ich rufe dich an, Macht der Luft, Zeuge dieses Rituals zu werden. Du bist das Element, das uns bei unserer Geburt empfängt, wenn wir unseren ersten Atemzug tun. Ich bitte dich, die MacCallan-Burg zu erfüllen, die heute neugeboren wird, und sie von aller negativer Energie zu reinigen. Hauche ihren Mauern Schutz und Frieden ein.“
    In diesem Moment zauste eine Brise Elphames langes Haar, wirbelte spielerisch um sie herum, fing die fallenden Wassertropfen auf und ließ sie auf dem Wind tanzen, um ihr zu zeigen, dass ihre Worte gehört und angenommen worden waren. Elphame lächelte erstaunt und voller Freude.
    Nachdem der Wind sich gelegt hatte, atmete sie tief durch und drehte sich ein wenig nach rechts, sodass sie gen Süden schaute – die Richtung des Feuers. Die Frauen folgten ihr und wandten sich ebenfalls dieser Himmelrichtung zu. Elphame nahm eine weitere Handvoll Wasser und hielt sie, den Arm ausgestreckt, vor sich.
    „Ich rufe dich an, Macht des Feuers, Zeuge dieses Rituals zuwerden. Von dir erhalten wir Wärme, Licht und Energie. Deine Kraft hat die MacCallan-Burg bereits gereinigt. Ich bitte dich, sie weiterhin zu beschützen, während wir sie zu unserem neuen Heim machen.“
    Während sie sprach, spürte sie die Sonnenstrahlen warm auf ihrer Haut, und es kam ihr vor, als reiche die wie von Zauberhand verstärkte Wärme bis tief in ihre Seele hinein.
    Elphame und die Frauen drehten sich wieder ein Stück nach rechts, und wieder nahm Elphame eine Handvoll Wasser.
    „Ich rufe dich an, Macht des Wassers, Zeuge dieses Rituals zu werden. Wir finden dich in unseren Körpern als Tränen, Milch und Blut. Du erfüllst und erhältst uns. Wasche die uralten Schmerzen der MacCallan-Burg hinfort. Reinige sie und beschütze sie, lass sie freudig und wachsam weiter über deinem Ufer stehen.“
    Das Rauschen der Wellen, die sich entfernt an den Klippen brachen, schwoll an und wurde mit ohrenbetäubender Intensität von den Burgmauern zurückgeworfen.
    Als der Klang abebbte, drehte sich Elphame noch einmal. Sie schaute gen Norden, zum Element der Erde, und hatte so den Kreis vollendet.
    „Ich rufe dich an, Macht der Erde, Zeuge dieses Rituals zu werden. Du hältst und beschützt uns. Wir fühlen deinen Geist in den Steinen der Burg. Ich bitte dich, nutze deine unendliche Macht, um jede noch hier verweilende negative Energie zu vertreiben, schenke Burg MacCallan Wachstum und beschütze sie mit der Stärke und der Kraft deines uralten Wissens.“
    Das Gras, auf dem sie standen, raschelte, als wäre es von der Hand eines Riesen gestreift worden, und der Duft reichhaltiger Ernte erfüllte die Luft.
    Aus einem Impuls heraus beugte Elphame sich noch einmal vor. Sie legte die Hände aneinander, füllte sie mit Wasser und warf es hoch in die Luft über sich. Dabei sagte sie mit klarer, fröhlicher Stimme: „Und ich rufe dich an, Epona, Zeugin dieses Rituals zu werden und der MacCallan-Burg, unserem neuen Zuhause, deinen Segen zu geben und deinen Schutz zu gewähren.“
    Die Wassertropfen explodierten wie flüssige Sterne um sie herum, und die Frauen brachen in Jubel aus.
    „Kommt!“, rief Brenna und eilte zu einem der Wasserbehälter.Sie tauchte die Hände ein und schenkte den Frauen ihr schiefes Lächeln. „Lasst uns unser neues Heim taufen.“ Damit spritzte sie eine Handvoll Wasser gegen die alten Steine. Bald lachten und kreischten alle Frauen vor Freude, während das sanft duftende Wasser auch noch die letzten ihrer Ängste fortspülte.
    Verborgen im kleinen Hain in der Nähe des Eingangs zur Burg beobachtete Cuchulainn die Frauen. Das Reinigungsritual war sehr mächtig gewesen, das hatte er erkennen können. Er konnte kaum glauben, dass seine Schwester die Worte gesprochen hatte, die so eine offensichtliche elementare Reaktion hervorgerufen hatten. Aber er musste es glauben, denn er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Und die Macht in ihm – die Macht, die er ständig unterdrücken musste, um die Kontrolle zu behalten – hatte ebenfalls auf dieses magische Ritual reagiert, das eindeutig von Eponas Segen begleitet gewesen war. Er hatte sowohl die Reinigung als auch die unsichtbaren Schutzmauern gespürt, die Elphame innerhalb des magischen Zirkels errichtet hatte, der die gesamte Burg umgab.
    Kurz hatte er gedacht, vielleicht die psychischen Überbleibsel von Eponas Wut auf die fomorianischen Eindringlinge zu spüren. Vor über einem

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