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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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anschaute.
    „Bist du eine Schamanin, Brenna?“, fragte er sie unvermittelt.
    Widerwillig hob Brenna den Blick und schaute den gut aussehenden jungen Krieger direkt an. „Nein, Cuchulainn, das bin ich nicht“, sagte sie wieder im Flüsterton. „Aber ich verfüge über ein wenig Wissen über die spirituelle Welt und bin vertraut mit Ritualen, die ihren Segen hervorrufen.“
    „Gut. Ich denke, es ist klug, das spirituelle Reich um Hilfe und um Beistand für meine Schwester beim Wiederaufbau der MacCallan-Burg zu bitten.“
    Elphame blinzelte überrascht. Was sagte er da? Cu hasste es, wenn man Spiritualität erwähnte – er fühlte sich dann immer unbehaglich. Sie schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    „Cu, fühlst du dich wohl?“
    Bevor er antworten konnte, kehrten Meara und ihre Begleiterinnen zurück. Ihre Arme und Röcke waren nass, aber sie trugen zwei frisch geschrubbte Behälter, die mit kristallklarem Wasser gefüllt waren. Als sie Cuchulainn sahen, knicksten sie hastig und kicherten, als das Wasser dabei überlief.
    Cu grinste sie an. „Wie könnte ich mich nicht wohlfühlen, wo ich doch von so zauberhaften Damen umgeben bin?“
    Jetzt klang er wieder wie immer. Elphame schüttelte den Kopf und riet ihm, still zu sein. Doch sie machte sich in Gedanken eine Notiz, ihn später danach zu fragen, was es mit seinem plötzlichen Wunsch nach spirituellem Beistand auf sich hatte.
    „Du kannst jetzt gehen, Cu.“ Sie scheuchte ihn davon und wandte sich an die Heilerin: „Brenna, was sollen wir tun?“
    „Nehmt das Basilikum und zerdrückt es im Wasser.“ Während sie die Zeremonie erklärte, wich der zurückhaltende Ton, in dem sie zu Cuchulainn gesprochen hatte, der klaren, selbstbewussten Stimme der Heilerin, die bereits Elphames Respekt erworben hatte. „Jede Frau sollte ein Teil der Zeremonie sein. Jede von euch sollte ein Basilikumblatt nehmen und es im Wasser zerdrücken und sich dabei auf all die wundervollen Dinge konzentrieren, die euer neues Heim für euch bereithalten soll.“
    Brenna gab Meara, die ihr am nächsten stand, ein Zeichen. Ein wenig nervös nahm die Haushälterin einen Basilikumzweig, beugte sich vor und tauchte ihn in das kühle, frische Wasser. Dabei zerrieb sie die grünen Blätter zwischen den Fingern und rührte vorsichtig im Wasser.
    „Gut“, ermutigte Brenna sie.
    „Es ist so weich und kühl und riecht einfach wundervoll“, berichtete Meara den anderen Frauen.
    Wynne, Ada und Colleen nahmen ebenfalls ein paar kleine Pflanzen, und bald waren der Eimer und der Tonkrug von lächelnden Frauen umringt, die ihre Arme bis zu den Ellenbogen in das sich grün färbende Wasser tauchten.
    „Schließt die Augen“, bat Brenna. „Denkt an eure Träume für euer neues Heim, an eure Hoffnungen und an eure Sehnsüchte für die Zukunft. Denkt an das, was ihr euch wünscht, wonach ihr euch sehnt.“
    Die Frauen schlossen die Augen. Elphame sah, wie sich ein verträumter Ausdruck auf ihre Gesichter legte. Ein zufriedenes Lächeln umspielten ihre Mundwinkel.
    „Wir müssen uns zu ihnen gesellen, Herrin“, sagte Brenna.
    Elphame nickte und suchte sich gemeinsam mit der Heilerin ein Zweiglein Basilikum aus. Elphame näherte sich dem Tonkrug,um den sich gut die Hälfte der Frauen konzentriert drängte. Sie quetschte sich zwischen Meara und Caitlin. Keiner schreckte davor zurück, ihr so nah zu sein. Die Frauen waren dermaßen in ihre Gedanken vertieft, dass niemand sie überhaupt zu bemerken schien. Das ist nett, dachte Elphame, es tut gut, sich wie eine von ihnen zu fühlen – auch wenn es nur für einen kurzen Moment war. Sie schloss die Augen, tauchte die Hände ins Wasser und zerrieb das Basilikum zwischen den Fingern.
    Mit einem Mal konnte sie die stummen Sehnsüchte der sie umgebenden Frauen spüren. Es war, als wäre das Wasser eine Leitung zur ihren Gedanken und Träumen. Elphame hielt den Atem an und würdigte jeden Wunsch, den sie wahrnahm.
    Bitte schenke meinem Zuhause Glück … Lass mich die Freuden eines guten Ehemannes erleben … Mehr als alles andere wünsche ich mir Kinder … Bitte, lass mich nie hungrig sein … Ich möchte mich immer sicher fühlen können … Ich will für das akzeptiert werden, was ich bin …
    Die Gedanken flossen in stetem Strom, und Elphame nahm sie in ihr Herz auf und hielt sie dort in Ehren. Dann fügte sie ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte hinzu, und ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, wandten sich ihre Gedanken von

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