Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)
vermutlich gedacht, ich bin ein großes nasses Stück Basilikum.“
Die anderen Frauen fielen in ihr Lachen ein.
An der letzten Wand befand sich ein Becken mit einer rostigen Pumpe. Zu beiden Seiten der Pumpe klafften die steinernen Schränke offen, angefüllt mit Schutt. In der Mitte des Raumes stand ein großer Marmortresen, der mit Unmengen Laub und undefinierbaren Exkrementen bedeckt war.
„Nun, Schwester mein, was gibt es zum Abendessen?“, erklang Cuchulainns Stimme an Elphames Ohr.
Sie zuckte zusammen und knuffte ihn. „Deinen Hintern, wenn du mich noch einmal so erschreckst.“
„Sein Hintern wäre zu zäh zum Kauen, Göttin“, kam die Antwort aus der Gruppe von Männern, die erwartungsvoll hinter ihm standen.
„Ah, es ist zwar erst wenig Zeit vergangen, aber sie scheinen dich schon sehr gut zu kennen“, witzelte Elphame.
Cu hob in gespielter Kapitulation die Hände. „Ich komme in Frieden!“
„Ich hoffe, du kommst, um zu arbeiten“, erwiderte Elphame schroff.
„Das auch. Kommandiere uns, Mylady. Dein Wunsch sei uns Befehl.“ Er ließ sich in eine dramatische Verbeugung sinken, und die hinter ihm stehenden Männer machten es ihm nach. Das entlockte seiner Schwester ein Lächeln.
„Ehrlich gesagt habe in diesem speziellen Raum nicht ich das Kommando, sondern unsere Köchin.“
Cuchulainns Augen funkelten, als er sich nun in Richtung der vollbusigen rothaarigen Wynne verbeugte.
Elphame bemerkte, dass auch einige der anderen Männer die Köchin mit wohlwollenden Blicken bedachten.
Wynnes attraktiv gerötete Wangen waren das einzige äußere Anzeichen dafür, dass sie die Bewunderung genoss. Sie straffte die Schultern und stemmte die Hände entschlossen in die rundlichen Hüften, dann gab sie in ihrem weichen Dialekt einen Schwall von Befehlen aus: „Ihr Männer könnt damit anfangen, die Kochherde und Öfen zu säubern. Einige von euch werden auf das Dach klettern müssen und sicherstellen, dass die Abzüge frei sind. Wenn ihr schon mal da oben seid, könnt ihr auch gleich alle losen Steine befestigen. Außerdem muss jemand die Pumpe in Ordnung bringen. Dann brauchen wir Eimer und Seife und Tücher und so weiter für die Generalreinigung.“ Sie hatte kaum geendet, da brach im Raum hektische Betriebsamkeit aus.
Elphame trat schnell zur Seite.
„Es ist gut, dass die Zentauren den Weg zur Burg geräumt haben und die Wagen mit den Versorgungsgütern bereits angekommen sind. Ich hätte nicht derjenige sein wollen, der deiner hübschen Köchin erklärt, dass die Reinigungsutensilien noch im Wald feststecken.“ Cuchulainn hatte sich zu seiner Schwester gesellt, die alles beobachtete.
„Sie mag hübsch sein, aber ich glaube, sie ist auch nicht auf den Mund gefallen“, sagte El.
„Rotschöpfe – sie sind eine Verlockung“, merkte Cuchulainn im Ton des wahren Experten an.
„Komm mit, Cu.“ Elphame nahm seine Hand. „Du musst mir helfen.“
„Wohin gehen wir?“
„In den Burghof. Irgendetwas sagt mir, dass es wichtig ist, ihn so schnell wie möglich herzurichten.“
Als sie sich auf den Weg aus der Küche machten, bemerkte Elphame die plötzliche Stille. Sie warf einen Blick zurück und sah, dass alle in ihren Aktivitäten innegehalten hatten und sie anschauten. „Macht weiter“, sagte sie schnell. „Mein Bruder und ich fangenschon einmal an, den Burghof zu säubern.“ Bevor sie weitergehen konnte, hielt Brenna sie auf.
„Darf ich mit Euch kommen, Herrin?“
Die Heilerin trat aus der schattigen Ecke am anderen Ende des Raumes. Elphame sah, dass mehrere Männer bei ihrem Anblick zusammenzuckten und schnell den Blick abwendeten. „Natürlich, gerne, Brenna“, beeilte sie sich zu sagen.
„Ich würde Eure Anwesenheit auch willkommen heißen“, fügte Cu hinzu. „Wie meine Schwester ja schon bemerkt hat, benötige ich öfter die Dienste einer guten Heilerin.“
Elphame empfand tiefe Zuneigung für ihren Bruder. Seine Worte zeigten, dass auch er die vernarbte Frau schätzte und respektierte, was dazu führte, dass die Männer die Heilerin mit anderen Augen betrachteten.
Brennas Reaktion bestand darin, den Kopf zu neigen, sodass ihr Haar ihr Gesicht verbarg, und ihnen eilig aus dem Raum zu folgen.
„El, du musst diese Fenster ausmessen und neue Rahmen anfertigen lassen“, merkte Cu an, während sie durch die Halle gingen. „Außer, du willst die Mauer ohne Fenster wieder aufbauen.“
„Nein. Mir gefällt die Vorstellung, beim Essen auf den Burghof zu schauen.
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