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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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ihrer Tochter zu. Ehrfürchtig berührte sie das Neugeborene. Sie konnte den Blick nicht von ihr abwenden, wollte keinen ihrer Atemzüge oder Bewegungen verpassen. Sie ließ staunend die Finger über Elphames Körper gleiten, streichelte ihre einzigartigen Beine und lernte die Konturen eines jeden zarten Hufes kennen. Satyr . Das Wort flatterte durch ihren Geist. Aber nein. Sie hatte nichts Ziegenartiges an sich. Sie war zu zart und fein gewachsen, um Pan zu ähneln. Sie war einfach nur eine perfekte Mischung aus Mensch, Zentaur und Göttin.
    Ein Gefühl der Ehrfurcht erfasste Etain, und Lachen stieg in ihrer Brust auf.
    Midhir drückte als Antwort ihre Schulter. „Ich bin auch zum Bersten mit Ehrfurcht vor diesem kleinen Wesen erfüllt.“
    Sie nickte zustimmend, dann fügte sie unter Gelächter hinzu: „Ja, aber deshalb lache ich nicht.“
    Er hob fragend eine Augenbraue.
    Sie grinste und streichelte einen von Elphames kleinen Hufen. „Ich habe oft gedacht, dass sie Stiefel tragen muss, so schmerzhaft waren ihre Tritte manchmal. Jetzt sehe ich zum ersten Mal, was genau ich da gefühlt habe.“
    Midhir fiel in das Lachen seiner Frau ein, und gemeinsam bestaunten sie das Wunder ihrer neugeborenen Tochter.

1. KAPITEL
    Macht! Nichts war so gut wie Macht. Nicht Partholons feinste Schokolade. Nicht die Schönheit eines perfekten Sonnenaufgangs. Nicht einmal … nein, das konnte sie nicht wissen. Sie schüttelte den Kopf und zwang damit ihre Gedanken, eine neue Richtung einzuschlagen. Der Wind pfiff scharf durch ihr Haar, und einige der langen Strähnen wehten ihr ins Gesicht. Sie wünschte, sie hätte es zurückgebunden, wie sie es normalerweise tat, aber an diesem Tag wollte sie das schwere Gewicht fühlen. Außerdem musste sie zugeben, dass sie es mochte, wie es hinter ihr herflatterte, wenn sie lief – wie der flammende Schweif einer Sternschnuppe.
    Ihr Schritt wurde unsicher, als ihre Konzentration wankte, und schnell brachte Elphame ihre streunenden Gedanken wieder unter Kontrolle. Um die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten, war höchste Konzentration nötig. Das Feld, auf dem sie lief, war relativ eben und zum Großteil frei von Steinen und anderen Hindernissen, aber es war trotzdem nicht weise, ihre Gedanken schweifen zu lassen. Ein falscher Schritt könnte leicht zu einem Beinbruch führen; es wäre dumm, anderes zu glauben. Ihr ganzes Leben lang hatte Elphame sich bemüht, falsches Denken und falsches Verhalten zu vermeiden. Dummheit und Torheit waren etwas für Leute, die sich alltägliche Fehler erlauben konnten. Nicht aber für sie, für jemanden, deren Gestalt schon aussagte, dass sie von der Göttin berührt worden war, weshalb sie von allem Normalen und Alltäglichen ferngehalten wurde.
    Elphame vertiefte ihre Atmung und zwang sich, ihren Oberkörper zu entspannen. Behalte die Spannung im Unterkörper, ermahnte sie sich. Lass alles andere locker und entspannt. Lass den kräftigsten Teil deines Körpers die Arbeit tun.
    Ihre Zähne blitzen auf, als sie fast animalisch grinste. Sie spürte, wie ihr Körper sich neu sammelte und vorwärts schoss. Elphame liebte es, wie ihre Muskeln in den Beinen reagierten. Ihre Arme ruderten unangestrengt, während ihre Hufe sich in den weichen grünen Teppich des jungen Feldes bohrten.
    Sie war schneller als jeder Mensch. Viel schneller.
    Elphame verlangte noch mehr von sich, und ihr Körper reagierte mit unmenschlicher Stärke. Über lange Distanzen war sie vielleichtnicht so schnell wie ein Zentaur, aber nur wenige von ihnen konnten sie bei einem Sprint überholen – eine Tatsache, mit der ihre Brüder in letzter Zeit gerne angaben. Mit ein wenig mehr harter Arbeit würde vielleicht niemand sie je schlagen können. Der Gedanke war beinahe so befriedigend wie der Wind auf ihrem Gesicht.
    Sie ignorierte das beginnende Brennen in den Muskeln, weil sie wusste, dass sie sich über den Punkt hinausquälen musste, an dem sie ermüdeten. Doch sie ging dazu über, ihre Schritte anders auszurichten, sodass sie in einem großen Bogen wieder dort ankommen würde, wo sie den Lauf begonnen hatte.
    Es wird aber nicht immer so sein, versprach sie sich. Nicht für immer. Sie strengte sich noch mehr an.
    „Oh Göttin“, flüsterte Etain ehrfürchtig, während sie ihre Tochter beobachtete. „Werde ich mich je an ihre Schönheit gewöhnen?“
    Sie ist besonders, Geliebte. Eponas Stimme schimmerte vertraut durch den Geist ihrer Auserwählten.
    In der Nähe einer Baumgruppe am

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