Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
Vom Netzwerk:
Schmerz zu lindern.
    „Sei vorsichtig mit deiner Wunde, Mädchen. Die ist noch nicht ganz verheilt.“
    „Meine Wunde!“ Elphames Herz raste in ihrer Brust. „Du hast mich beinahe zu Tode erschreckt. Ich habe Glück, dass ich nicht vom Turm gefallen bin.“
    MacCallan lachte unterdrückt. „ Ich wollte dich nicht erschrecken, aber jener Junge hat mich einfach zu sehr amüsiert.“ Die Erscheinung deutete mit dem Kinn in die Richtung, die Cuchulainn eingeschlagen hatte. „Er wird noch über seinen eigenen Dickschädel stolpern und böse auf die Nase fallen.“
    Er zuckte mit seinen breiten Schultern – eine Geste, die Elphame so sehr an ihren Bruder erinnerte, dass es ihr den Atem verschlug.
    „Da kann man nix gegen machen. Liebe macht uns alle zu Dummköpfen. Allerdings mache ich mir Sorgen um die kleine Heilerin. Wenn sie nicht vertrauen kann, kann sie auch nicht lieben.“ Plötzlich richtete sich sein scharfer Blick von den Zelten auf Elphame. „Was denkst du, Mädchen?“
    Elphame blinzelte; die Frage überraschte sie.
    „Kannst du nicht antworten? Sag mir nicht, dass du so dickköpfig bist wie dein Bruder.“
    „Cuchulainn ist nicht dickköpfig“, sagte sie genervt. „Er ist stur und loyal. Und wenn ich mich recht an mein Geschichtsstudium erinnere, sind das Eigenschaften, die er mit dir teilt.“
    MacCallan lachte herzhaft. „ Aye, Mädchen, du erinnerst dich gut an die Geschichte.“
    Sein Lachen verklang langsam, und Elphame entspannte sich ein wenig. MacCallan lehnte sich an die Balustrade.
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
    „Dessen bin ich mir wohl bewusst. Denk daran, du sprichst mit einer Clanführerin, und wir mögen es nicht, wenn man uns bevormundende Fragen stellt.“ Sie verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an.
    Der alte Geist schüttelte bewundernd den Kopf. „Du hast gut daran getan, mich daran zu erinnern, Mädchen. Dein starkes Rückgrat ist eines der Dinge, die mir an dir am besten gefallen. Erlaube mir, die Frage umzuformulieren. Bist du als Führerin dieses Clans mit der Verbindung zwischen deinem Bruder und der kleinen Heilerin einverstanden?“
    „Ja, ich finde, sie passen gut zusammen.“
    MacCallan nickte. „Das finde ich auch. Aber das war nicht alles, was ich dich fragen wollte.“
    „Was willst du noch wissen?“
    „Ich will wissen, ob du glaubst, dass Liebe ohne Vertrauen wirklich existieren kann. Und bevor du zu schnell eine Antwort gibst, denke daran, dass es keine banale Frage ist, Mädchen. Es ist eine Frage, über die alle Stammesführer nachdenken müssen.“
    Elphame erwiderte seinen ruhigen Blick. Wie viel konnte der Geist wissen? War sein Reich auf die Burg beschränkt, oder beobachtete er auch die umliegenden Wälder? Wusste er von Lochlan? Sie spürte einen Anflug von Sorge, aber was könnte sie tun, wenn er es wüsste? Sie verheimlichte Lochlan bereits vor ihrem Bruder und ihrem Clan; sie konnte ihn nicht auch vor der Geisterwelt verbergen.
    „Ich habe nur wenig Erfahrung mit der Liebe, aber ich kenne mich. Ich denke, ich könnte niemanden lieben, dem ich nicht vertraue.“
    „Du klingst weise, Mädchen. Und du erinnerst mich an deine Urgroßmutter. Halte dich an diese Weisheit. Gib deine Liebe so sorgfältig wie dein Vertrauen, dann wird aus dir eine starke Clanführerin und eine loyale Gefährtin.“
    „Aber wie kann ich mir vollkommen sicher sein?“ Die Frage schlüpfte über ihre Lippen, bevor Elphame sie aufhalten konnte. „Woher weiß man, ob es weise ist, zu vertrauen, wenn Liebe – undLust …“ Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden, und sprach schnell weiter: „Wenn all diese Gefühle darin verwickelt sind? Ich meine, ich bin ganz gut darin, Charaktere einzuschätzen, aber bisher ist mein Herz nie beteiligt gewesen. Verzerrt das Herz nicht alles ganz fürchterlich?“
    „Aye, das tut es, Mädchen.“ Er verschränkte die Finger, neigte den Kopf und musterte sie. „Woher wusstet du, dass du hierherkommen und die MacCallan-Burg aufbauen solltest?“
    „Es hat sich richtig angefühlt.“ Sie zögerte und schaute auf die ruhig unter ihnen liegende Burg. „Nein, es war mehr. Der Gedanken ließ mich nicht mehr los. Solange ich mich erinnere, haben mich die Geschichten von der MacCallan-Burg fasziniert. Es war, als hätte sie so lange nach mir gerufen, bis ich nirgendwo anders mehr Frieden finden konnte.“
    MacCallan nickte. „Liebe ist sehr ähnlich. Wenn du nirgendwo Frieden findest als an seiner Seite,

Weitere Kostenlose Bücher