Eric
enden.
»Gut«, sagte Eric. »Ausgezeichnet. Weiter so.« Er kratzte sich am Ohr und fügte versuchsweise hinzu: »Ihr könnt euch alle einen halben Tag freinehmen.«
Der Hohepriester wiederholte die Frage in einem leicht ungeduldig klingenden Tonfall.
»Ja, ich bin der Herrscher«, erwiderte Eric, um keinen Platz für Zweifel zu lassen. »Und ihr seid meine gehorsamen Untertanen.« Einmal mehr ertönte die Stimme des Hohenpriesters, und diesmal war der Ärger unüberhörbar.
» Laß uns noch einmal alles zusammenfassen, in Ordnung?« brummte der Dämonenkönig.
Er lehnte sich auf seinem Thron zurück.
»Zufälligerweise bist du eines Tages auf die Tezumaner aufmerksam geworden und dachtest, ich zitiere: ›Hier haben wir einen Haufen Steinzeittypen, die Trübsal blasen, im Sumpf hocken und für niemanden eine Gefahr darstellen.‹ Das stimmt doch, oder? Du hast beschlossen, in das Bewußtsein eines Hohenpriesters einzudringen – ich glaube, damals verehrten die Tezumaner einen kleinen Stock – und ihn in den Wahnsinn zu treiben. Darüber hinaus sorgte dein Einfluß dafür, daß sich die Stämme vereinten und ihre Nachbarn terrorisierten. Eine neue Nation entstand und erwarb bald den – gerechtfertigten – Ruf, alle Feinde auf hohen Pyramiden mit Steinmessern in Stücke zu schneiden.« Der König griff nach einigen Zetteln mit Notizen. »O ja, manchmal wird ihnen auch das Fell über die Ohren gezogen«, fügte er hinzu.
Quezovercoatl verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere.
»Nun«, fuhr der König fort, »schon nach kurzer Zeit begannen die Tezumaner einen langen Krieg gegen alle anderen Völker, brachten Tausenden von mehr oder weniger unschuldigen Personen Tod und Zerstörung ettzehtra, ettzehtra. Jetzt hör mal gut zu: Dieser Unsinn muß sofort aufhören .«
Quezovercoatl schwankte ein wenig.
»Es war nur, äh, ein Hobby«, erwiderte der Kobold. »Ich dachte, äh, es sei genau die richtige Sache, sozusagen. Tod und Zerstörung und so weiter.«
»Ja, das dachtest du, nicht wahr?« entgegnete der König. »Tausende von mehr oder weniger unschuldigen Personen, die einfach so starben.« Er schnippte mit den Fingern. »Ohne daß wir Gelegenheit bekamen, bei ihnen geeignete Rekruten zu finden. Du hieltest es für eine gute Idee, sie in die ewigen Jagdgründe oder wohin auch immer zu schicken. Das ist das Problem mit Leuten wie dir – ihr seht die Dinge nicht aus der richtigen Perspektive. Ich meine, nehmen wir nur die Tezumaner. Trübsinnig, einfallslos, neurotisch… Inzwischen hätten sie Bürokratie und Steuern erfinden können, um die Bürger mit wahrem Kummer zu geißeln. Statt dessen haben wir nur einen Haufen zweitklassiger Axtmörder. Welche Verschwendung.«
Quezovercoatl duckte sich.
Der König rollte den Thron vor und zurück.
»Ich möchte, daß du unverzüglich die Tezumaner aufsuchst und dich bei ihnen entschuldigst«, grollte er.
»Bitte?«
»Sag ihnen, daß du es dir anders überlegt hast. Sag ihnen, daß du eigentlich folgendes von ihnen möchtest: Sie sollen Tag und Nacht arbeiten, um den allgemeinen Lebensstandard zu erhöhen. Dann geht nichts mehr schief.«
»Was?« Quezovercoatl wirkte außerordentlich beunruhigt. »Du verlangst von mir, daß ich mich manifestiere?«
»Sie haben dich schon einmal gesehen, oder? Ich kenne die Statue. Ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten.«
»Äh, ja , ich bin in Träumen erschienen und so«, antwortete der Dämon unsicher.
»Na schön. Verlier keine Zeit.«
Quezovercoatl schien alles andere als glücklich zu sein.
»Äh«, fragte er, »du willst, daß ich sozusagen materialisiere? Ich meine, soll ich mich ganz deutlich zeigen, in meiner wahren Gestalt, sozusagen?«
»Ja!«
»Oh.«
Der Gefangene klopfte sich den Staub von der Kleidung und streckte Rincewind eine faltige Hand entgegen.
»Herzlichen Dank«, sagte er. »Ponce da Quirm.«
»Verzeihung?«
»So lautet mein Name.«
»Oh.«
»Es ist ein sehr stolzer Name«, fuhr da Quirm fort und hielt in Rincewinds Zügen nach Spuren von Spott Ausschau.
»Wie du meinst«, erwiderte der Zauberer unverbindlich.
»Wir haben nach dem Jungbrunnen gesucht«, erklärte da Quirm. Rincewind musterte ihn eingehend.
»Mit Erfolg?« fragte er höflich.
»Nein, eher nicht.«
Der Zauberer blickte wieder in die Grube.
»Du hast wir gesagt«, stellte er fest. »Wo sind die anderen?« »Der Religion zum Opfer gefallen.«
Rincewind hob den Kopf und betrachtete die Statue des Gottes Quezovercoatl. Es war nicht viel
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