Erinnert
schwarzhaarigen Schönheit besteht. Ich glaube fast, die Schwingungen ihrer Seelen bis hier her zu mir zu spüren.
Plötzlich entdeckt mich das Kitz und reckt seinen Kopf in meine Richtung. Hope wirft erschrocken einen Blick über ihre Schulter, hört auf zu singen. Dann lächelt sie mich an und winkt mich zu sich.
Ich bewege mich wie in Zeitlupe. Geselle mich zu ihnen.
„Pssst, keine Angst. Ich werde euch nichts tun“, hauche ich, hoffe ich. Das Kitz stupst mich mit seiner Nase an.
„Alles ist miteinander verbunden. Es gibt keine Grenzen. Das musst du verstehen. Das musst du lernen. Das ist es, was du akzeptieren musst. Dann wird die Energie wie von selbst zu dir kommen“, sagt Hope. Sie sieht mich an. „Lebt Adam noch?“
Das ist Hope. Immer für einen Scherz zu haben. Sie bringt mich zum Lächeln, obwohl mir nicht nach Lachen zu mute ist.
„Du lässt mich einfach so mit ihm allein, obwohl du weißt, dass ich eine tickende Zeitbombe bin.“
„Ich bin Hope. Ich habe eben Hoffnung.“
„In was?“
„Dass du lernst dir zu vertrauen. Dass du es bist, der handelt und nicht deine Bestien. Dass du dein Schicksal akzeptierst und egal für welche Taten, Handlungen du dich entscheidest, dich nicht deswegen schuldig fühlst.“
„Und wenn ich dir sage, dass Adam mit aufgeschlitzter Kehle drüben im Wald liegt und jämmerlich verblutet. Was würdest du dann von mir denken?“
„Dass du eine Lügnerin bist.“
„Was?“
„Du hast kein Blut an deinen Zähnen kleben. Dein Mund ist nicht verschmiert.“
„Hope du kleines Biest.“ Sie grinst. „Du hast eben ein Lied gesungen. Singst du das bitte noch einmal? Für mich?“
„Es ist ein einfaches Lied. Meine Mum hat es mir vorgesungen, als ich noch auf allen Vieren herumgekrochen bin.“
Hope sieht mich an und dann erhebt sie ihre unglaublich schöne Stimme.
Es ist eine Erinnerung die mir auf der Seele brennt
Die eine, die ich wieder und wieder zu verstehen versucht habe
Ich bin wach in der unendlichen Kälte
Sing für mich wieder und wieder
Lege deinen Kopf zurück
Und ich erhebe meine Hände und tanze
Ich tanze nur um bei dir zu sein
Nur bei dir, ich weiß jetzt
Du bist meine Hoffnung
Sing mir das Lied der Sterne
Deiner Galaxie wir tanzen und lachen zusammen
Wenn ich mich fühle als wären meine Träume so weit
Sing mir von der Hoffnung
„Das ist wunderschön.“
„Krass ne“, grinst Hope. „So und jetzt sag mir, wo ist Adam?“
„Zurückgeblieben.“
„Und er lebt wirklich noch? Ich habe mich nicht geirrt“
„Hope lass bitte diese Scherze.“
„Ich hätte dich nie mit ihm alleine gelassen, wenn ich kein Vertrauen zu dir hätte“, sagt sie, jetzt ernster.
„Genau deshalb habe ich dich gesucht. Ich muss mit dir sprechen.“
„Ich weiß. Du brauchst meine Hilfe.“
„Was?“
„Schon wieder Probleme mit dem Gehör. Ich sagte, du brauchst meine Hilfe. Glaubst du, ich bin dumm und sehe nicht, was mit dir los ist. Dass es jeden Tag schlimmer wird. Du verlierst Energie, wirst wieder müde. Du wirst wieder hungrig. Aber glaube mir, es ist anders als das letzte Mal. Damals hatte ich echt Schiss vor dir.“
„Jetzt nicht mehr?“
„Nein. Du bist ein Alphawolf. Schon vergessen.“
„Ich bin mir da aber nicht so sicher.“
„Doch doch. Vertrau mir. Ich kenn mich da aus. Die Bestien haben seit der letzten Aktion Respekt vor dir.“
„Der letzten Aktion?“
„Freija trinkt aus Hope. Hope fällt tot um und dann – ein Wunder. Hope erwacht wieder zum Leben. Schon vergessen?“, lächelt Hope mich an.
„Das werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen“, sage ich.
„Du hast den Tanz mit der Energie noch immer nicht drauf. Deshalb und nur deshalb verlangt dein Körper nach Blut. Lerne dir zu vertrauen“, sagt sie wieder.
Ich denke an den Energietanz und sage: „Ich bin müde Hope.“
Hope lacht. „Du bist eine dämliche Nuss. Sorry. Aber darum geht es doch gerade. Darum und natürlich auch darum, ein bisschen Spaß zu haben.“
„Spaß? Hope wir sind im Krieg.“
„Siehst du hier irgendwo Soldaten? Mensch Freija, jetzt mach dich mal locker. Welche Fortschritte machen deine Fähigkeiten?“
„Keine Ahnung. Ich weiß nicht. Keine, denke ich?“
„Falsche Antwort. Null Punkte. Du musst trainieren, darfst das Training nicht unterschätzen. Na los, zeig mal her was du drauf hast. Lass den Wolf raus!“
Ich stehe auf und konzentriere mich und als würde jemand das Licht in mir anknipsen
Weitere Kostenlose Bücher