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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seinen Anteil auch noch.«
    Fünf Minuten später rief Paul von der Treppe aus: »Frank, ich möchte, dass du dir etwas ansiehst.«
    Brummend legte Frank noch mehr Schinken auf seinen Teller und nahm ihn mit. Julia folgte ihm, in jeder Hand einen Becher Kaffee tragend.
    Paul war in seinem Büro. Er stand vor dem Fernsehschirm, auf dem Eve erschienen war. »Danke.« Er nahm Julia einen Becher aus der Hand. »Jules, hör bitte ganz genau zu.«
    »... habe ich vorsorglich die anderen Tonbänder besprochen ...«
    »Welche anderen Bänder?« Die Frage war an Julia gerichtet.
    »Ich weiß es nicht. Sie hat mir nie irgendwelche Bänder gegeben.«
    »Genau.« Er küsste sie stürmisch. Sie spürte seine Erregung, als er seine Fingerspitzen in ihre Schulter grub. »Wo, zum Teufel, stecken sie dann? Sie hat sie in dem Zeitraum besprochen, der zwischen eurer letzten Begegnung und ihrem Tode lag. Sie hat sie Greenburg nicht gegeben. Sie hat sie auch dir nicht gegeben, aber genau das war ihre Absicht.«
    »Sie wollte sie mir geben.« Julia kauerte sich in einem Sessel zusammen. »Und sie ist ins Gästehaus gekommen, um mit mir zu sprechen, um auf mich zu warten.«
    »Um sie dir zu geben. Um auch die letzten Lügen noch auszulöschen.«
    »Wir haben das ganze Haus durchsucht.« Frank stellte seinen Teller beiseite. »Da waren keine Tonbänder, nur die im Safe.«
    »Nein, weil irgendjemand sie weggenommen hat. Jemand, der wusste, was sie enthielten.«
    »Wie konnte das irgendjemand gewusst haben?« Julia warf einen Blick auf den Bildschirm, wo Eve immer noch zu sehen war. »Sie hat das Haus nach dem Auftritt auf der Terrasse nicht mehr verlassen. Wenn die Bänder wirklich erst in der Nacht oder am nächsten Vormittag besprochen worden sind ...«
    »Wer ist ins Haus gekommen?«
    Frank zog sein Notizbuch hervor und fing an zu blättern. »Flannigan, ihre Agentin, DuBarry. Jedem von ihnen könnte sie etwas erzählt haben.«
    Julia wandte sich ab. Sie konnte den Gedanken, dass Victor es gewesen sein könnte, nicht ertragen. Jetzt hatte sie bereits zweimal eine Mutter verloren. Sie war nicht sicher, ob sie es überleben würde, auch noch ihren zweiten Vater zu verlieren. »Eve war am Leben, als die drei wieder gegangen waren. Wie könnte einer von ihnen zurückgekehrt sein, ohne dass Joe es gemerkt hätte?«
    »Auf dem gleichen Weg, den Morrison benutzte«, sagte Frank scherzhaft. »Obwohl der Gedanke, dass noch jemand über die Mauer gestiegen sein sollte, etwas seltsam erscheint.«
    »Vielleicht war es ganz anders.« Paul fuhr Julia mit der Hand übers Haar, den Blick fest auf Eve gerichtet. »Vielleicht brauchten sie sich gar keine Sorgen über den Hin- und Rückweg zu machen, weil sie bereits drinnen waren. Sie waren bei ihr, und niemand hätte etwas anderes erwartet. Es könnte irgendjemand gewesen sein, der ihr so nahestand, dass sie ihm erklärte, was sie vorhatte.«
    »Du denkst an einen der Angestellten«, murmelte Frank und blätterte wieder in seinem Notizbuch.
    »Ich denke an irgendjemanden, der auf dem Gelände wohnte. Jemanden, der sich wegen der Sicherheitsanlage keine Gedanken zu machen brauchte. Jemanden, der es fertigbrachte, Eve in der Hitze des Gefechts und Drake mit eiskalter, ruhiger Überlegung zu töten.«
    »Da hätten wir ihre Köchin, den Gärtner, den Hilfsgärtner, ein paar Hausmädchen, den Fahrer, die Haushälterin, die Sekretärin. Alle haben ein hübsches, hieb- und stichfestes Alibi für die Tatzeit.«
    Paul wurde ungeduldig. »Vielleicht hat einer von ihnen sich ein Alibi zurechtgeschneidert. So ist es, Frank.«
    »Das hier ist nicht eins von deinen Büchern. Bei echten Mordfällen passen die Dinge nicht so gut zusammen.«
    »Es ergibt sich immer das gleiche Bild. Haffner hat gesagt, dass sie aus dem Haus kam und dass Morrison die Richtung änderte, um direkt zum Gästehaus zu gehen. Er hat bei der Garage nicht angehalten, was Lyle ausschließt, obwohl ich den kleinen Mistkerl nur zu gern festnageln würde. Und ich glaube, dass wir nach jedem Ausschau halten müssen, der ihr nahestand. Jemanden, der Julias Terminplan kannte und die Zettel entsprechend anbringen konnte.«
    »Haffner könnte die Zettel gebracht haben«, meinte Julia mit einem kleinen Lächeln.
    »Warum sollte er sich die Mühe machen, es abzuleugnen? Er hat uns sonst doch auch alles erzählt. Ich möchte wissen, wer dir nach London gefolgt ist - und nach Sausalito.«
    »Ich habe die Fluglisten nach London überprüft, Paul, aber ich

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