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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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einlässt, Dummkopf.“
    „Und die Katze?“
    Rhiannon zuckte mit den Schultern. „Die habe ich noch nicht durchschaut. Ich weiß nur, dass ich sie lesen kann und sie mich. Wir sind auf einer Ebene verbunden, die keiner von uns verstehen kann. Ich muss nicht mit ihr sprechen, sondern ihr nur im Geiste Nachrichten schicken. Keine Worte, wohlgemerkt. Nur Bilder. Und sie gehorcht mir rückhaltlos.“
    „Also hat sie mich nur angefaucht, weil du ihr es gesagt hast?“
    Sie zuckte mit den Schultern und bemühte sich um eine Unschuldsmiene, was ihr jedoch nicht gelang. „Wie ich ihr sagen werde, dass sie Jamey beschützen soll, während wir schlafen. Kein Sterblicher wird einen Fuß in dieses Schloss setzen, solange Pandora es bewacht. Und wenn, überlebt er es nicht.“
    „Und wenn sie den Jungen als kleine Zwischenmahlzeit verspeist?“
    „Das würde sie ebenso wenig machen wie du, Liebster.“
    Diese Bemerkung tat weh, aber Roland beachtete die Spitze nicht. „Bist du sicher?“
    „Glaubst du, ich würde das Kind, das du so offenkundig bewunderst, einer Gefahr aussetzen?“
    Er schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. „Nein. Das glaube ich nicht.“
    „Du glaubst es nicht.“ Sie schleuderte das Haar über die Schultern und ging zu der verfallenen Steintreppe, die an der runden Burgmauer hinaufführte. „Komm, Pandora. Ich stelle dich unseren neuen Freunden vor.“
    Als sie die Treppe hinaufging und die große Raubkatze sich sputete, ihr zu folgen, sondierte Roland ihre Gedanken. Er sah, wie sie sich Jamey und Frederick vorstellte, wie sie sich vorstellte, dass sie sie umarmte und die Sterblichen die Katze mit den Händen streichelten. Er hatte seine Vorbehalte, zweifelte jedoch nicht an ihrem Tun.
    Im Augenblick hatte er genug andere Sorgen. Er konnte keine Zeit vergeuden und über ihre wahren Motive nachdenken, warum sie dem Jungen helfen wollte. Er wusste um ihre Aufrichtigkeit. Und dennoch war er verblüfft; denn so lange, wie er Rhiannon kannte, hätte er nie für möglich gehalten, dass sie einmal Gefühle für einen Sterblichen entwickeln könnte. Ihre Abenteuerlust und ständige Suche nach Aufregung gingen ihr über alles. Er hatte sie und die Risiken, die sie einging, nie verstanden.
    Nein. Es wäre besser, wenn er sich über seine eigene lächerliche Reaktion auf sie Gedanken machte. Natürlich erregte sie ihn. Welcher Mann, ob sterblich oder unsterblich, könnte bei ihrer Berührung, ihrem Geruch, ihren Schwingungen ungerührt bleiben? Er widersetzte sich ihren ständigen Avancen nicht, weil er sie nicht begehrte. Ganz im Gegenteil. Er begehrte sie zu sehr … körperlich. Aber wenn man nur aus Lust kopulierte, sank man auf die Stufe eines Tieres herab.
    Außerdem würde sie einfach wieder aus seinem Leben verschwinden, wenn es vorbei war.
    Nicht dass es ihm etwas ausgemacht hätte.
    Und dann die ständige Angst, er könnte die Kontrolle verlieren. Diesen Drang setzte Rhiannon wie keine andere in ihm frei.
    Nach einigen Augenblicken hatte sich Roland wieder im Griff und ging die abgenutzten Steinstufen hinauf. Er schlich sich durch den dunklen Flur und blieb vor der Gewölbetür zu dem Apartment stehen. Als er sie öffnete, ließ ihn der Anblick, der sich ihm bot, beinahe aufschreien.
    Jamey lag auf dem Rücken am Boden, die schwarze Bestie mit den Pfoten auf seiner Brust auf ihm. Der Junge hielt den riesigen Kopf des Panthers mit den Händen und schwenkte ihn ungestüm von rechts nach links. Die Katze gab tiefe, bedrohliche Laute von sich und peitschte mit dem Schwanz. Roland erstarrte und wollte sich schon auf die Raubkatze stürzen, als er merkte, dass Jamey nicht um Hilfe rief. Er lachte!
    Vor den Augen des fassungslosen Roland warf der Junge die Katze von sich auf die Seite, worauf sich Pandora auf den Rücken wälzte, reglos verharrte und den Jungen mit gedrehtem Kopf ansah. Der erhob sich und kraulte dem Tier heftig den seidigen Bauch, während die Katze den Rücken krümmte, die Augen schloss und ein lautes Schnurren von sich gab.
    Roland zwang sich, den Blick von dem Schauspiel abzuwenden und Rhiannon anzusehen, die neben Frederick stand. Sie schenkte ihm ein verhaltenes Lächeln. „Sehen Sie, sie ist nur ein etwas zu groß geratenes Kätzchen.“ Sie kam durch das Zimmer zu Roland. „Seltsam, ich dachte, ich müsste sie miteinander bekannt machen … ihnen Zeit lassen, damit sie sich aneinander gewöhnen können. Aber es ist, als hätte sie Jamey in dem Moment erkannt, als sie

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