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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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    Wir beugten die Knie und sprangen gemeinsam. Allerdings war er mir in seinem geschwächten Zustand keine große Hilfe. Wir landeten immer noch eng umschlungen auf dem Boden. Er stand auf, zog mich auf die Füße und hielt aus einem Grund, den ich nicht verstand, immer noch meine Hand, als wir in den Wald liefen, den anderen hinterher. Wir wechselten kein Wort. Ich sah Lichter in der Ferne und hörte die Stimmen von Sterblichen, als Männer des DPI den Wald wie Soldaten durchforsteten und nach uns suchten. Zweifellos hatten sie den Befehl, uns zu töten, sollten sie uns sehen. Wir gingen lautlos und schnell, und als wir das Auto erreichten, zwängten wir uns alle hinein. Sogar Roland.
    Der Himmel hellte zunehmend auf und wurde purpurn, während ich zu dem einzigen Versteck raste, das mir einfiel. Das leer stehende Haus, wo Jameson und ich die erste Nacht verbringen wollten. Aber als ich anhielt und ausstieg, ergriff Jameson meinen Arm.
    „Wir lassen das Auto hier. Wenn sie es finden, denken sie, dass wir in dem Haus festsitzen, das lenkt sie vielleicht ab. Aber ich glaube, wir sollten lieber in deine Höhle gehen.“
    „Dafür ist keine Zeit“, gab ich zu bedenken.
    „Im Wald ist es dunkler“, mischte sich Rhiannon hastig ein. „Wir haben genügend Zeit, wenn wir uns beeilen.“
    Wir beeilten uns tatsächlich, aber die anderen waren viel langsamer. Zweimal bat mich Tamara, dass ich vorauslaufen und bei der Höhle auf sie warten sollte, doch ich weigerte mich, meine neuen Freunde im Stich zu lassen. In der kurzen Zeit, seit ich sie kannte, waren sie mir erstaunlich ans Herz gewachsen. Sie kamen mir wie die Familie vor, die ich nie hatte. Die Belohnung dafür, gut zu sein, die ich mir als Kind immer gewünscht hatte. Alle riskierten sie ihr Leben, um meiner kleinen Tochter zu helfen. Und ich hätte für jeden einzelnen von ihnen mein Leben hingegeben.
    Doch auch ohne meine Zuneigung für Tamara und Rhiannon hätte ich Jameson nicht verlassen können. Wäre in dem Moment die Sonne aufgegangen und hätte mir die Haut versengt, es wäre mir egal gewesen.
    Er war der Vater meines Kindes, redete ich mir ein, während ich an seiner Seite durch die zunehmend schwindende Nacht lief. Ich war durch das Baby mit ihm verbunden. Das musste es sein.
    Da drehte er sich um, sah mir in die Augen, und ich wusste, dass das nicht alles war. Es existierte ein Band zwischen uns. Und für meinen Teil war nicht nur unsere Tochter die Ursache dafür.
    Da war noch etwas. Etwas, das ich nicht begriff.
    Du liebst ihn, Kleines, flüsterte Rhiannons Stimme in meinen Gedanken.
    Ich drehte erschrocken den Kopf in ihre Richtung und merkte erst jetzt, dass jeder meine Gedanken lesen konnte.
    Sie lächelte mir zu und blinzelte. Und ich spürte, dass sie mit mir allein sprach und unsere Gedanken so leitete, dass Jameson sie nicht hören konnte. Noch ein Trick, den ich lernen musste. Ich wusste es natürlich schon, als er das erste Mal von dir sprach. Du bist gut für ihn, Angelica. Genau das, was unser arroganter junger Jameson braucht. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie ihm einen Blick zuwarf. Dann sah sie mich wieder mit einem schalkhaften Ausdruck in den Augen an. Aber sag es ihm noch nicht, Kleines. Ich glaube, es schadet nichts, wenn er noch eine Weile leidet.
    Leidet? Oh, Rhiannon mochte weise sein, aber was Jameson anbetraf, hatte sie keine Ahnung. Er musste meinetwegen nicht leiden. Seine einzige Qual war die Sorge um unser Kind und seine Rache am DPI. Er begehrte mich vielleicht mit der Leidenschaft eines Wahnsinnigen. Aber darüber hinaus gab es nichts. Und auch für mich war die Sache klar.
    Die Frau, die sich in einen Mann verliebte, der sie verabscheute, wäre wirklich und wahrhaftig töricht.

Keith
    13. KAPITEL
    Jameson erwachte langsam, und die Gerüche der Nacht drangen nach und nach in sein Bewusstsein. Sie rissen ihn aus den himmlischen Armen, die ihn im Traum gehalten hatten. Eigentlich wollte er lieber nicht aufwachen aus diesem Traum, als ihm klar wurde, dass es sich um Angelicas Arme handelte, in denen er eingeschlafen war. Und ihre Lippen, ihr leises Stöhnen hatten seinen Tagesschlaf heimgesucht. Es machte ihn wütend, dass er im Schlaf keine Kontrolle über seine Gedanken hatte. Ginge es nach ihm, würde er nicht auf diese Weise von ihr träumen. Denn es war eine zu herbe Enttäuschung, wenn er erwachte und begriff, dass sie ihm in der Wirklichkeit niemals solche Worte ins Ohr flüstern würde wie im Traumreich.
    Er

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