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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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DPI-Transporter und mehrere andere Autos mit dem altbekannten Emblem auf den Türen, die alle am Straßenrand parkten und praktisch das gesamte Örtchen Petersville säumten. Männer in Anzügen klopften an Türen und befragten Anwohner.
    „Was zum Teufel ist das?“, flüsterte Jameson, der im Schritttempo durch die Hauptstraße des Orts fuhr.
    „Entweder sie haben beschlossen, als Nebenjob Kosmetik zu verkaufen“, sagte Tamara, „oder sie durchsuchen die Häuser einzeln.“
    „Nach uns?“, fragte Angelica mit großen Augen.
    „Nein.“ Rhiannon zog mit ihrer Bemerkung alle Blicke auf sich, nur Jameson wirkte abwesend. Er behielt die Straße und die Männer, die den Ort offensichtlich gestürmt hatten, im Auge. „Wir haben noch nie in den Häusern Sterblicher Zuflucht gesucht“, fuhr Rhiannon fort. „Wie sollten sie auf den Gedanken kommen, dass wir jetzt damit anfangen würden?“
    Jameson blinzelte. Auf dem Sitz neben ihm holte Angelica zitternd Luft.
    „Das Baby?“, flüsterte sie.
    „Vielleicht hat dieser Wachtposten nicht gelogen, als er sagte, dass es verschwunden ist“, meinte Roland.
    „Aber das ist unmöglich. Wer hätte sie nehmen sollen? Und warum, um Himmels willen?“ Angelicas Stimme stieg um eine Oktave an; Jameson wusste, wie es sich anhörte, wenn jemand in Panik geriet. „Was für ein Mensch würde ein Baby aus einem parkenden Auto entführen, während die Insassen damit beschäftigt sind, einen Reifen zu wechseln? Was für ein kranker Perversling würde …“
    „Angel.“ Jameson nahm ihre Hand in seine, drückte sie, spürte ihr Zittern. Seltsam, wie er Wut und Frustration über diese Frau vergaß, wenn er sie leiden sah. „Geh nicht vom Schlimmsten aus. Wir wissen ja nicht einmal, ob es so ist. Es wäre durchaus möglich, dass sie nach uns suchen.“
    „Fahr weiter, Jameson. Wir finden bald heraus, was hier los ist“, sagte Eric. Also fuhr Jameson weiter, brachte es aber nicht fertig, Angelicas Hand loszulassen. Aber noch ehe sie den Stadtrand erreichten, sah er die Straßensperre, die dort errichtet worden war. Ein rostiger Pick-up wurde angehalten und durchsucht, der Fahrer verhört.
    Jameson suchte nach einem anderen Weg aus der Stadt hinaus, fand aber keinen. Wenn sie mitten auf der Straße anhielten, würde das Verdacht erregen, und wenn sie um hundertachtzig Grad wendeten, würde man sie mit Sicherheit erschießen.
    Er spürte den sanften Druck der Hand, die er immer noch hielt, und als er Angelica ansah, deutete sie auf eine moderne, übergroße Blockhütte am Stadtrand. Sie stand auf einer Anhöhe mit einer langen Zufahrt und schien nicht zum Stadtgebiet zu gehören. „Dort“, sagte Angelica. „Sieht leer aus. Fahr in die Einfahrt und tu so, als ob wir dorthin gehören.“
    „Und wenn sie nicht leer steht?“ Warum musste er nur immer allem widersprechen, was sie sagte?
    „Sieh dir das Gerüst auf der anderen Seite an. Und das Dach, es ist nur teilweise gedeckt.“
    „Sie hat recht“, wandte Eric ein. „An dem Haus wird noch gebaut. Fahr hin, Jameson, wir haben kaum eine andere Möglichkeit.“
    Jameson nickte zustimmend, bog in die Zufahrt ein, hielt genau vor dem Haus und machte den Motor aus. Sie saßen stumm vor der Blockhütte, über ihnen befand sich ein großes Vordach aus Rotholz.
    „Ein schönes Haus“, sagte Tamara.
    „Es besteht fast nur aus Fenstern. Die törichten Sterblichen und ihre Vorliebe für Glas.“ Rhiannon schüttelte den Kopf.
    „Wir sollten reingehen“, meinte Angelica mit einem besorgten Blick zu den Autos, die die Straße südlich der Stadt versperrten. „Es sieht verdächtig aus, wenn wir einfach hier sitzen bleiben.“
    „Wenn wir alle gemeinsam gehen und sie sehen uns …“ Jameson biss sich auf die Lippe. Er wollte sie nicht schon wieder kritisieren.
    „Es ist dunkel, Jameson“, erklärte Rhiannon. „Der Mond hinter Wolken verborgen. Die können kaum die Hand vor Augen sehen, geschweige denn von da unten Leute zählen.“ Und da sie neben einer der Hecktüren saß, öffnete sie die Tür und stieg aus. Roland und Tamara folgten, dann stieg Eric vorn auf der Beifahrerseite aus und hielt Angelica die Hand hin. Immer ein Kavalier, dachte Jameson recht ungnädig. Aber auch er stieg aus. Sie gingen zu den breiten Stufen der vorderen Veranda und wollten das Haus durch eine verglaste Schiebetür betreten, die allerdings abgeschlossen war. Aber das Schloss, das ein Vampir nicht knacken konnte, hatten die Sterblichen noch nicht

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