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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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gemeint, dass du meine Erlaubnis brauchst, bevor du dich von mir entfernst, Angelica. Das weißt du. Es ist nur so, es könnte gefährlich sein, allein da rauszugehen. Ich habe mir Sorgen um deine Sicherheit gemacht. Das ist alles.“ Während er das sagte, trat er an ihre Seite. Berührte sie aber immer noch nicht, obwohl alles in ihm danach verlangte.
    Sie warf ihm einen raschen Blick zu, widmete sich dann jedoch wieder der Betrachtung des Waldes. „Ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, Vampir, aber sie ist unnötig. Es ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber ich werde immer besser darin, auf mich selbst aufzupassen.“
    „Das ist mir aufgefallen.“ Er ließ den Blick über den umliegenden Wald schweifen, um herauszufinden, was sie so interessant fand. Da ihm nichts Ungewöhnliches auffiel, kam er zu der Schlussfolgerung, dass sie ihn vielleicht einfach nicht ansehen wollte.
    „Ich muss dir wie der jämmerliche Abklatsch eines Vampirs vorgekommen sein“, sagte sie in nachdenklichem Tonfall. „Ich weiß nicht, warum ich so lange gebraucht habe, wieder zu mir selbst zu finden. Doch ich versichere dir, Jameson, als Sterbliche war ich nie so bedürftig oder schwach.“
    „Ich habe dich nie für schwach gehalten.“
    Sie drehte sich um und sah ihm in die Augen. „Aber ich bin immer noch deine Gefangene. Sag mir, Vampir, glaubst du immer noch, dass ich die Absicht habe, unsere Tochter zu entführen und an einen Ort zu bringen, wo du sie niemals finden wirst?“
    Ihre Augen waren in der Mitte blass fliederfarben und zu den Rändern hin dunkellila, funkelten jedoch in allen Schattierungen. „Ich weiß nicht“, sagte er, außerstande, sich abzuwenden. „Hast du?“
    Sie stieß Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, ein resignierter Laut, und wandte sich ab. „Wenn ja, warum wäre ich dann zu dir zurückgekommen? Ich hätte dich da sterben lassen und meine Tochter ganz für mich allein haben können.“
    „Wenn du sie gefunden hättest“, antwortete er. „Aber wie du gesagt hast, mit mir sind deine Chancen, sie zu finden, viel größer.“
    „Und du glaubst, das ist der einzige Grund, weshalb ich zurückgekommen bin.“ Sie sagte es tonlos, bestätigte es nicht, leugnete es nicht.
    „Was sollte ich denn sonst glauben?“ Er lehnte sich mit einer Schulter an eine klebrige Pinie, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie an. Ihr lag nichts an ihm. Sie verabscheute ihn. Das hatte sie ihm sogar schon gesagt. Es tat weh, dass sein Verlangen nach ihr sie abschreckte. Es tat mehr weh, als er sich eingestehen wollte. „Die Anziehung zwischen uns ist stark, Angelica, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du deinen hübschen Hals nur für die Chance riskiert hast, mich wiederzuhaben.“
    „Du bist ein arroganter Narr.“
    „So arrogant nun auch wieder nicht“, sagte er zu ihr. „Außerdem gilt das für uns beide. Das weißt du.“
    Er streckte die Hände aus, strich mit den Fingern zärtlich über ihren Hals. Vielleicht … er musste sich nur sicher sein. Er schien süchtig nach Zurückweisung zu sein, was? Sie schlug seine Hand weg, aber vorher spürte er noch, wie ein leichter Schauer sie durchlief. Ja, sie wollte ihn noch. Und ja, sie fühlte sich immer noch davon abgestoßen. Er hatte seine Antwort.
    „Kommt, ihr Turteltäubchen“, rief Rhiannon mit kaum verhohlenem Gelächter in der Stimme. Jameson war sicher, dass sie dieses kurze Geplänkel mitbekommen hatte. Und wurde nur noch wütender. „Wir müssen los.“
    Er beugte sich dicht zu Angelica und wusste, noch ehe er etwas sagte, dass gekränkte Eitelkeit etwas Gefährliches war. „Es spielt keine Rolle, dass du dich vor meiner Berührung ekelst, Angelica, oder? Wir wissen beide, dass du dich danach verzehrst.“
    „Sag mir das noch mal, wenn du mich wieder berührst und ich dir dafür die Finger abreiße, Vampir.“ Und mit diesen Worten schloss sie sich den anderen an, die schon unterwegs waren.
    Keine DPI-Leute umstellten das leer stehende Haus, wo sie den Wagen geparkt hatten. Und so zwängten sie sich abermals hinein und fuhren nach Süden. Ihr Ziel war das DPI-Hauptquartier in White Plains. Sie wussten, dass die Dreckskerle Amber Lily dorthin gebracht hatten, und Jameson würde das Kind befreien, selbst wenn es ihn das Leben kostete.
    Und wenn sie in Sicherheit war, würde er dorthin zurückkehren. Und die Welt sicherer für sie machen.
    Sie waren allerdings noch keine zehn Meilen weit gekommen, da sahen sie einen

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