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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Schultern. Rhiannon ging ein Stück zur Seite, aus ihrem Sichtbereich, sollten sie in diese Richtung blicken. „Ich muss Sie nicht verstehen. Wenn Sie mir helfen, einen von denen zu fangen, können Sie jeden Preis verlangen.“
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nicht nur einen von ihnen. Sie. Sie ist die Älteste und Mächtigste. Sie will ich haben.“ Er kippte den Whiskey in seinem Glas hinunter und leckte sich mit seiner plumpen Zunge die Lippen. „Ich möchte, dass Sie sie betäuben und mich dann mit ihr allein lassen, solange es dauert.“
    Curtis schüttelte den Kopf. Er ging durch das Zimmer zur Bar und ergriff die Flasche mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit am Hals. „Sie wollen mit ihr vögeln. Verdammt, das kann ich gut verstehen. Sie ist ein heißer Feger.“
    Der andere Mann schürzte die Lippen, sagte jedoch nichts. Er hielt das Glas hoch, als Curtis näher kam; Whiskey ergoss sich hinein. „Vielleicht mache ich das, aber es ist nicht mein vordringlichstes Ziel. Sind Sie sicher, dass sie vollkommen hilflos sein wird?“
    „Absolut. Das Mittel wurde erprobt. Es wirkt.“ Curtis füllte sein Glas und entfernte sich. „Darf ich fragen, wieso Sie glauben, dass Sie sie einfangen können, was bis jetzt keinem von uns gelungen ist?“
    „Ich besitze gewisse Fähigkeiten. Und ich kenne ihre Schwächen.“
    „Wir auch.“
    „Ich weiß, wie ich sie mir zunutze machen kann.“
    „Ja, schön, ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass ich Ihre Chancen besonders hoch einschätze. Aber wenn Sie es schaffen, dann können Sie sie so oft und so hilflos haben, wie Sie nur wollen.“
    Rhiannon erschauerte bei dieser Vorstellung. Sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie sie beim letzten Mal hilflos in den Händen eines DPI-Agenten gewesen war. Vollkommen geschwächt, weil sie ihr so viel Blut abgenommen hatten, konnte sie nur an Händen und Füßen gefesselt daliegen, während sie sie folterten und anfassten.
    „Dann sagen Sie mir, wo sie sind.“
    Sie erstarrte und horchte angestrengter.
    Curtis zögerte. „Mich interessieren noch andere außer ihr. Die gehören mir. Mir allein, haben Sie verstanden?“
    „Voll und ganz.“ Er kicherte, und Rhiannon erschauerte wieder. „Sie haben ganz bestimmt spezielle Pläne mit ihnen. Da würde ich mich niemals einmischen.“
    „Und Sie dürfen es niemandem erzählen. Wenn ihr Aufenthaltsort bekannt wird, dürfte das gesamte DPI das Gelände umstellen. Ich würde sie nie in die Finger bekommen“, sagte Curtis.
    Der Mann nickte. „Einverstanden.“
    Curtis seufzte lang und schwer. „Sie sind in einem Schloss, das Le Château de Courtemanche heißt, südlich von L’Ombre.“
    Sein Akzent war schrecklich. Bei ihm hörte sich der Ortsname wie „Lomber“ an. Rhiannon wünschte sich, sie könnte beide einfach töten. Gerechtfertigt wäre es bei Gott. Leider würde Roland ihr das niemals verzeihen. Er und seine edlen, ritterlichen Vorstellungen von Ehre. Und er glaubte, er hätte einen Dämon in sich. Ha! Wenn er einen Dämon hatte, dann musste sie einer sein.
    „Es könnte hilfreich sein, wenn wir eine Probe des Mittels hätten …“
    „Vergessen Sie es, Kumpel. Die Formel ist streng geheim. Außer mir kennt sie niemand, und ich denke, so sollte es auch bleiben.“
    Denkst du also, Curtis, Schätzchen, dachte Rhiannon.
    „Na gut. Ich brauche sie nicht.“ Der Mann stand auf und wandte sich zur Tür. Curtis ging zu einem Tisch außerhalb von Rhiannons Blickfeld. Sie nahm eine vorteilhaftere Haltung ein und beobachtete, was er tat. Er klappte den Deckel eines Aktenkoffers auf, in dem sie Reihen von Reagenzgläsern mit Gummistopfen darauf sehen konnte.
    Das Mittel.
    „Wollen Sie mir nicht sagen, wie ich Sie erreichen kann? Ich kenne nicht einmal Ihren Namen.“
    Der Mann machte die Tür auf und hielt inne. „Ich melde mich bei Ihnen, falls es erforderlich sein sollte. Und was meinen Namen angeht … vorerst können Sie mich Lucien nennen.“
    Er ging aus dem Zimmer und ließ die Tür weit offen stehen. Curtis lief kopfschüttelnd hin, um sie zu schließen. Er verriegelte umsichtig das Schloss und näherte sich dem Zimmer, in dem Rhiannon sich versteckte. Sie warf sich unter das Bett, spähte hervor und beobachtete ihn. Er ging weiter durch die Badezimmertür. Sie kroch wieder hervor und schnappte sich den Aktenkoffer. Innerhalb weniger Sekunden war sie wieder aus dem Fenster und kletterte vorsichtig nach unten.
    Als sie in Sprungweite war, sprang sie elegant auf

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