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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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und holte einige der Kreditkarten heraus. Sie hatte noch eine Besorgung zu erledigen, eine wichtige. Noch ehe diese Nacht zu Ende ging, würde sie Roland zeigen, wie sehr sie seiner würdig war. Sie nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer, die sie gut kannte.
    Jacques Renot, ihr Kontaktmann in Frankreich, war hoch bezahlt und uneingeschränkt vertrauenswürdig. Außerdem war er ein Ex-Agent des DPI und wusste, wie man sich in die dortigen Computer hacken konnte.
    Er erkannte ihre Stimme sofort, und sie konnte ihn fast durch die Telefonleitung lächeln hören. Wenn sie ihn spätabends anrief, bedeutete das stets einen großen finanziellen Bonus, sobald er seinen nächsten Scheck erhielt. Er war jeden Cent wert, den sie ihm bezahlte. Wer sonst hätte den Überblick über ihre vielen Tarnnamen und zahlreichen Bankkonten behalten können? Ihr Bedürfnis nach Anonymität machte Jacques zu einem sehr reichen Mann.
    „Ich brauche den Namen des Hotels in L’Ombre, in dem Curtis Rogers wohnt“, sagte sie nur. „Können Sie mir den beschaffen?“
    „ Oui. Es könnte eine Weile dauern, aber …“
    „Ich rufe in zwanzig Minuten wieder an.“ Sie legte auf.
    Zum Einkaufen würde sie nicht lange brauchen. Schließlich wusste sie genau, was sie wollte, und Geld spielte keine Rolle, wozu also Zeit verschwenden? Sie hatte Wichtigeres zu tun.

Keith
    7. KAPITEL
    „Sie sagte, sie wollte einkaufen gehen.“
    Roland fühlte sich, als würde er gleich explodieren. Einkaufen! Bei Gott, Rhiannon war mehr als tollkühn. Sie war vollkommen wahnsinnig! „Warum zum Teufel hat mir das keiner gesagt?“
    Eric zog Tamara beiseite und stellte sich vor sie, als wollte er sie vor Rolands Zorn beschützen. „Ich suche seit zwei Stunden nach dir, Roland. Ich hatte keine Ahnung, wo ich dich finden könnte, und du hast nicht auf meine Rufe geantwortet. Was hätten wir sonst noch tun können?“
    Roland strich sich mit einer Hand durch das Haar und machte die Augen zu. „Wir müssen sie finden. Im Dorf wimmelt es von DPI-Agenten. Mag sein, dass Curtis ihnen nichts vom Schloss erzählt hat, aber von ihr ganz bestimmt. Die entdecken sie im Handumdrehen. Sie unterscheidet sich von anderen Frauen wie ein Schwan von Krähen.“
    Er achtete nicht auf den vielsagenden Blick, den Tamara Eric zuwarf. „Es wäre schön, wenn sie das aus deinem Mund hören könnte.“
    Roland schüttelte nur den Kopf.
    „Ehrlich, Roland, ich weiß nicht, warum du dir solche Sorgen machst. Sie unternimmt bestimmt nichts Riskantes“, sagte Tamara.
    „Ha! Nichts gefällt ihr besser, als bei jeder Gelegenheit ihren hübschen Hals zu riskieren. Wenn ihr sie nur ein wenig kennen würdet, würdet ihr euch auch Sorgen machen.“ Er selbst war krank vor Sorge. Warum hatte er sie nur aus den Augen gelassen, nachdem sie um ein Haar getötet worden wäre? Warum in Gottes Namen hatte er nur glauben können, dass sie nach dem Vorfall etwas vorsichtiger sein würde? Kannte er sie nicht besser? Er hätte sie auf Schritt und Tritt beobachten sollen. Stattdessen hatte er absichtlich seine Gedanken abgeschirmt, damit sie ihn nicht aufspüren konnte, während er den kleinen cimetière in dem Wäldchen unweit des Schlosses besuchte. Er hatte plötzlich den Wunsch verspürt, dort zu sein, um sich daran zu erinnern, was er seiner Familie angetan hatte und der einzigen anderen Frau, die je diese Art von Wahnsinn in ihm geweckt hatte. Gestern wäre es ihm fast gelungen, diese Sünden zu verdrängen, doch das würde ihn lediglich dazu verdammen, sie zu wiederholen.
    Als er zur Tür ging, packte Eric ihn an der Schulter. „Ich komme mit.“
    Er sah zum Fenster hinaus in den Innenhof, wo Frederick und Jamey sorglos mit Pandora herumtollten.
    „Soll nur Tamara auf Jamey aufpassen?“ Roland war fassungslos, wie sorglos Eric mit der Situation umging. „Was, meinst du, würde Rogers mit ihr anstellen, wenn er sie hier fände, mit dem sanftmütigen Frederick und einer Katze als einzigen Beschützern?“
    Tamara schüttelte den Kopf und warf das Haar genauso über die Schultern, wie es Rhiannon immer machte. „Ich bin keine hilflose Sterbliche“, verkündete sie. „Ich kann mich selbst beschützen.“
    Roland merkte, dass sich Eric in die Wange biss, damit er nicht lachen musste. „Du hast zu viel Zeit mit Rhiannon verbracht, Jungspund“, sagte Roland.
    „Und du zu wenig“, fuhr sie ihn an. „Entweder das, oder du bist ein blinder Narr. Sie glaubt, du magst sie nicht. Sie glaubt, dass

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