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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Rhiannon gegangen. Sei nicht wütend, Eric. Ich musste ihr versprechen, dass ich kein Sterbenswörtchen sage.“
    Eric verzog das Gesicht und wirbelte zur Tür herum. Dort wäre er beinahe mit Tamara und Rhiannon zusammengestoßen. Roland schluckte und verspürte Erleichterung, dass sie sicher und wohlbehalten hier war. Sie sah sich mit kaum verhohlener Überraschung in dem Raum um. Roland glaubte, dass sie seinem Blick absichtlich auswich.
    „Deine Vorhänge sind perfekt, Rhiannon. Die Farbe von Sonnenschein, und dennoch dicht genug, dass sie ihn fernhalten. Sie sehen wunderbar aus.“ Tamara hatte die Hand sacht auf Rhiannons Arm liegen.
    „Tamara, du hast mich fast zu Tode erschreckt.“ Eric zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Könntest du mir nächstes Mal, wenn du auf eigene Faust losziehen möchtest, bitte wenigstens vorher Bescheid sagen?“
    „Warum sollte ich?“ Sie reckte das Kinn hoch, warf aber einen Seitenblick zu Roland.
    „Weil ich dich liebe, Tamara. Falls dir irgendetwas zustoßen sollte …“ Er machte die Augen zu und schüttelte den Kopf. „Das wäre mein Tod. Und das weißt du.“
    Wieder sah sie zu Roland, und ihr Blick war so stechend wie eine Klinge. Als sie sich wieder Eric zuwandte, war ihre Miene sanfter. „Ich weiß. Tut mir leid, dass du dir meinetwegen Sorgen machen musstest.“ Sie küsste ihn innig, worauf Roland sich abwandte. Ihm fiel auf, dass sich auch Rhiannon weggedreht hatte.
    Frederick war auf die Leiter gestiegen und steckte Kerzen in die Halter. Tamara wandte sich an ihn. „Es ist spät, Frederick. Machen wir doch den Rest ein andermal, ja?“
    Er nickte, steckte eine letzte Kerze fest und kam langsam herunter. Rhiannon nahm ihren Koffer und ging durch die Doppeltür ins Schlafzimmer. Sie stellte den Koffer auf das Bett und packte aus.
    Eric kam zu ihr. „Es war eine Meisterleistung, diese Reagenzgläser zu beschaffen, Rhiannon. Mit etwas Zeit finde ich vielleicht eine Möglichkeit, die Wirkung des Mittels aufzuheben.“
    „Das war auch meine Hoffnung.“ Sie räusperte sich. „Ich habe ein wenig erfahren, als ich in dem Hotelzimmer war. Der Mann, der mich angegriffen hat, gehört nicht zum DPI. Er nennt sich Lucien.“
    Roland wurde aufmerksam. Während Tamara Jamey und Frederick zur Tür begleitete und Pandora mit ihnen hinausscheuchte, ging Roland ins Schlafzimmer.
    Sie sah ihn nicht an, sondern nahm weiter ungerührt Sachen aus dem Koffer und ordnete sie zu Stapeln auf dem Bett. „Niemand beim DPI kennt dieses Schloss. Nur Curtis Rogers und dieser Lucien. Er hat Rogers überredet, es ihm zu sagen, während ich sie belauscht habe. Sein Angebot war, dass er helfen würde, mich zu fangen – im Austausch für gewisse … Privilegien.“
    „Was denn für Privilegien?“ Roland konnte nicht mehr schweigen.
    Rhiannon würdigte ihn kaum eines Blickes. „Er bat darum, dass Curtis mich bis zur völligen Hilflosigkeit betäubt und mich anschließend mit ihm allein lässt, so lange er wünscht.“
    Tamara stöhnte an der Tür auf. Roland fluchte ausgiebig.
    Rhiannon schüttelte den Kopf. „Er möchte verwandelt werden. Ich nehme an, das ist das Einzige, wozu er mich zwingen würde. Nicht dass ich ihm die Chance dazu gebe.“
    Roland ging zu ihr. „Warum du? Warum will er nicht einen von uns?“
    „Er sagte, weil ich die Älteste wäre. Er möchte erstklassiges Blut, Roland.“ Zum ersten Mal sprach sie ihn direkt an. Ihre Augen glichen immer noch denen eines weidwunden Tieres, und da wurde ihm klar, wie sehr er sie verletzt haben musste.
    Eric legte Rhiannon eine Hand auf die Schulter. „Du bedeutest uns allen sehr viel, Rhiannon. Allein aus dem Grund hoffen wir, dass du dich keinen Risiken mehr aussetzt.“
    Sie sah ihn direkt an. „Ich verkrieche mich nicht in einer Ecke und warte, bis sie mich holen kommen. Wenn ich mit ihnen fertig bin, werden sie sich verkriechen. Sie werden sich wünschen, sie hätten meinen Namen nie gehört.“
    Tamara berührte Eric am Arm und neigte den Kopf zur Tür. Er warf Roland einen mitfühlenden Blick zu, bevor sie hinausgingen. Als Roland mit Rhiannon allein war, hatte er keine Ahnung, was er sagen sollte.
    „Ich, ähem … ich bin froh, dass du wieder da bist.“
    „Ich bin nur wegen Tamara hier. Sie hat Angst um Jamey und bat mich, dass ich hierbleibe und mithelfe, ihn zu beschützen.“
    Er nickte.
    Sie öffnete die Schublade einer leeren Kommode.
    „Die riechen vermutlich ziemlich abgestanden. Sie

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