Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden
Hinter einer Bergkuppe versteckt
schmiegt sich die Ferienanlage „Bakubung“ („da, wo das Flusspferd wohnt“) an
einen Hang. Reet gedeckte Häuser, in Hufeisenform um ein Freigelände angelegt,
welches, wie wir später herausfinden, Teil des Pilanesberg - Nationalparks ist.
Daher also der elektrische Zaun, der nicht nur die beiden halbzahmen
Flusspferde Twiggy und Georgie, sondern auch alles andere möglicherweise
gefährlichere Wild abhalten soll, die auf der Terrasse vor ihren Häuschen
braaienden Besucher zu erschrecken.
Ich habe Besucher aus
Deutschland dabei, denn es gibt selten eine bessere Gelegenheit, dem Besuch aus
„Overseas“ einen großen, wildreichen Park in der malariafreien Zone, zudem noch
so nah an Pretoria bzw. Johannesburg, zu zeigen. Mittagessen gibt es vom
Buffet. Die Tische biegen sich unter der Last. Vom saftigen Rinderbraten einige
zarte Scheibchen, nach einem guten Vorspeisenbuffet. Die zu harten Kartoffeln
finden keinen Anklang bei meinen Gästen. Das Impala-Gulasch und der Lammbraten
fallen ebenfalls durch, weil zu zäh. Wir sitzen im geschmackvoll ausgestatteten
Restaurant, dessen Strohdecke sehr hoch liegt. Das ist nötig, damit sich im
Sommer die heiße Luft dahin begibt, wo sie soll. Von der Terrasse des
Restaurants können wir die Tiere im Nationalpark beobachten.
Unser Chalet liegt in der
zweiten Reihe, am Fuße eines dicht bewaldeten Hanges. Da wir nicht direkt auf
das Freigelände sehen, haben die Campdesigner den weiter entfernt liegenden
Chalets einen kleinen Pool spendiert, sowie einen künstlichen Bach zwischen den
Häuschen angelegt, wo sich Vögel von weither ein Stelldichein geben und abends
in allen Tonarten singen. Da plätschert es nun in dieser die meiste Zeit des
Jahres wahrhaft knochentrockenen Gegend. Wo wohl das Wasser herkommt? Unser
Chalet hat eine komplett eingerichtete Küche, ein Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer
(also Platz für 4 Personen). Je Schlafzimmer steht ein Badezimmer zur
Verfügung, eines mit Dusche, das andere mit Badewanne.
Wir können es nicht lassen. Der
Reiz von Lost City hat uns immer noch im Bann. Da es von Bakubung aus einen
kostenlosen Shuttle-Bus gibt, lassen wir uns in 10 Minuten Fahrt dorthin
bringen. Er fährt alle 2 Stunden zum Welcome- Center von Sun-City. Auf unseren
Wunsch hin werden wir direkt vor dem Eingangsportal zum Palast von Lost-City
abgesetzt. Wir verabreden, dass wir in ca. 3 Stunden, wenn der Bus sowieso die
Strecke fährt, hier wieder abgeholt werden. Nach einer Kurzbesichtigung des
Palastes (normalerweise kommt man IN den Palast nur als Hotelgast, für
Tagesbesucher ist nur die prächtige Außenanlage zugänglich) warten wir auf den
Shuttle-Bus von Bakubung. Und warten. Und warten. Vergeblich. Der für den
Transport zuständige Livrierte des Palastes ruft beim Welcome-Center an, doch
der Bus ist dort schon weg. Wir sind an afrikanische Zustände gewöhnt, geben
daher nicht so schnell auf. Doch nach einer weiteren Viertelstunde des Wartens
besorgt uns Craig, so heißt der freundliche Transportmeister, einen Kleinbus
von Lost City, der uns schnell und unbürokratisch zurück zur Bakubung- Lodge
bringt. Ein weiterer Pluspunkt für den „Palast“.
Das Schlafzimmer unseres Chalets
hat eine Glastür hinaus auf die Terrasse und den Pool. Der Schlüssel, der uns
bei der Rezeption von Bakubung mitgegeben wurde, passt nicht. Ein neuer
Schlüssel, den ich mir hole, passt auch nicht. Auf meinen Anruf hin kommt
niemand. Also bleibt diese Türe zu. Afrika. Oder?
Abends kommen Twiggy und
Georgie, die beiden Stars des Camps, aus ihrem Wasserloch, um in Sichtweite der
Chalets bei Flutlicht zu grasen. Um fünf Uhr morgens soll Weckzeit sein, und
siehe da, dies funktioniert, wider Erwarten, tadellos. Etwa 20 Minuten fahren
wir im offenen Geländewagen in den Nationalpark hinein, dann dürfen wir
wandern. Der Himmel ist bedeckt, das erleichtert das Stapfen durch das
Buschveld. Auf dem Weg entdecken wir Zebras, Hartebeest und Warzenschweine. In
der Ferne Donnergrollen. Passend zur dramatischen Geräuschkulisse entdecken wir
hinter einer Baumgruppe zwei Breitmaulnashörner. Ein besonderes Erlebnis für
unsere Deutschlandgäste. Auf den Gesichtern kann man wie in einem Buch lesen.
Halb unbezähmbare Neugier, halb panikartige Furcht. „Die sind gefährlich“,
erzähle ich meinen Gästen. Das ist keine Lüge (siehe andere Kapitel in diesem
Buch). Deshalb begnügen wir uns mit ein paar hübschen Aufnahmen für das
Familienalbum, in
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