Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden
sicherer Entfernung. Doch wozu gibt es denn das Teleobjektiv,
damit man, wenn auch nur auf dem Film, ganz nahe kommt!
Der bewaffnete Ranger, der uns
durchs Buschveld führt, kennt sich auch mit der Botanik aus. Zum Beispiel
erzählt er uns Wissenswertes über den Mopanebaum. Kudus mögen Mopaneblätter.
Mopanebäume wissen sich aber gegen Kudus zu wehren. Der erste Biss des Kudus:
Blitzschnell schießt Tannin in die Blätter, die daraufhin bitter schmecken und
schon nach zwei Minuten das Kudu sich eines besseren besinnen lassen. Das Kudu
wendet seinen Kopf ab und geht zum nächsten Mopanebaum. Doch - ei der
dauß- auch hier schmecken die Blätter bitter. Und beim nächsten
ebenfalls, obwohl die Blätter noch nicht berührt worden sind. Des Rätsels
Lösung: Mopanebäume kommunizieren untereinander, und helfen sich dadurch
gegenseitig, zu überleben. Quatsch, meinen Sie? Mopanebäume reden natürlich nicht:
„Achtung, Kudus kommen!“. Sondern sie strömen ein Gas aus, das den anderen
Mopanebäumen in weitem Umkreis als Warnung dient.
Eine unstrapaziöse Wanderung ist
dies heute morgen. Wir sehen noch ein Rudel Paviane, Kudus in der Ferne und
vereinzelt Landrover, vollgepackt mit Besuchern auf Safari. Ein tolles
Frühstück vom Buffet belohnt unsere „Anstrengung“, danach relaxen wir an
unserem kleinen Hauspool. Habe ich schon erwähnt, dass neben dem Restaurant
auch ein großer Pool angelegt ist, in dem man richtig schwimmen kann und eine
hervorragende Aussicht hat?
Nach dem Mittagessen werden wir
in einem Landrover zur sowohl preis - als auch topographisch höhenmäßig weit
über Bakubung liegenden Tshukudu-Lodge gebracht. Tshukudu hat ein Nashorn in
seinem Logo, nennt sich demnach „Home of the Rhino“. Schwere Regenwolken, Blitz
und Donner begleiten unseren Weg zum eine halbe Stunde entfernten Hügel, auf
dem Tshukudu liegt. Bis wir dort ankommen, gießt es in Strömen. Die über den
Safariwagen gespannte Plane hält den Sturzregen nur ungenügend ab.
50 Stufen müssen wir bewältigen,
bis wir auf dem höchsten Punkt des Hügels stehen, wo das offene strohgedeckte
Restaurant - mit - Wohnzimmer liegt. Da unser Ranger, Verwandter des ehemaligen
Präsidenten des Apartheidstaates, Regenschirme organisiert hat, sind wir nicht
allzu nass geworden. Wie das gießt!
Die drei Erddämme tief unter uns
füllen sich schnell. Das Personal der Lodge freut sich. Man lacht und klatscht
vor Freude in die Hände, ist dies doch der erste Regen seit vielen vielen
Monaten. Eine junge vollbusige Besucherin fällt einem Ranger um den Hals. Ist
das nur der Regen? Jedenfalls: das muss begossen werden. Mit Champagner und
Orangensaft werden wir und der lang ersehnte Regen begrüßt.
Da birst der untere, größere
Damm an der Seite und die Flut der Wassermassen reißt eine tiefe Schneise in
die Dammauer. Einen prächtigen Schreiseeadler (Fish eagle), der auf einem
Mopane - Baum daneben thront, lässt dies kalt - er beobachtet das Geschehen
gelassen.
Vom Balkon unseres rietgedeckten
Häuschens am Hang beobachte ich die unter mir vorbeiziehenden Tiere. Etwa 30
Gnus erfreuen sich am Regen. Ein Dutzend Elandantilopen, eine Herd Zebras, acht
Giraffen und fünf Schabrackenschakale durchqueren die spärlich von Bäumen
bestandene, leicht schräge Ebene zu meinen Füßen, während der Regen langsam
nachlässt. Warzenschweine führen Freudentänze auf. Rock-Dassies
(Klippschliefer) knabbern unter unserem Holzbalkon ungestört an den Büschen des
dicht bewaldeten Hügels.
Impala-Bock
Ein offener Kamin schmückt unser
Häuschen, das ein Doppelbett und zwei Einzelbetten im Nebenraum hat. Der Clou
des Chalets ist das Badezimmer. Eine extra große Wanne mit ungestörter Sicht
auf die Ebene, auf der das Wild zum Staudamm zieht; auf die dahinter liegende
Hügelkette und die drei Staudämme. Nicht alle Häuschen haben den gleichen guten
Blick, deshalb empfehle ich „Haus Nummer 14“ bei der Buchung gleich mit
anzugeben.
Ganz oben auf dem Hügel stehen
bequeme Liegen rund um einen Pool, der im Sommer zur Abkühlung einlädt. Das
Essen auf Tshukudu ist auserlesen und reichlich. Eine Spezialität wird heute
zum Abendessen serviert: Salat in einer Schale aus Blätterteig! Daneben gibt es
verschiedene Hauptgerichte vom offenen Feuer, unter anderem Fisch, Steak,
Paptorte usw. Die Bar kann mit einem beträchtlichen Angebot an Getränken, auch
ausländischen, aufwarten.
Seitdem Gerhard de Lange die
Leitung der Tshukudu-Lodge übernommen
Weitere Kostenlose Bücher