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Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Titel: Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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unabhängigen Staat Swaziland
soll unsere Bergwanderung stattfinden.
    Die Autobahn zieht sich durch die
leicht an- und abfallenden Hügel des Hochveldes. Auf Franzens Vorschlag hin
biege ich in Witbank von der Autobahn nach Süden ab, denn die Strecke nach
Nelspruit kennt er schon. Leider ist die Ausschilderung in Witbank äußerst
mangelhaft, so dass wir mit einem Umweg von 20 km und einer wirren Fahrt durch
diese Industriestadt zurechtkommen müssen. Witbank wird "Südafrikas
Energiequelle" genannt, weil es in seiner Umgebung Stahlindustrie,
Kohlebergbau und drei große Kraftwerke hat.
    Doch bald verlieren wir die
Kühltürme und die Rauchwolken der Kraftwerke aus den Augen und fahren über
Landstraße nach Osten. Das flachwellige Hochveld, das uns seit Pretoria
begleitet, ist eindrucksvoll in seiner Weite. Es zeigt sich fast baumlos.
Monotone Felder, die im Sommer üppig grün, jetzt aber, als sich das Jahr dem
Winter zuneigt, eintönig braun sind, wechseln mit großen Weideflächen, auf
denen gelegentlich zwischen Rindern auch Antilopenarten, z.B. Blessböcke
weiden. Weit verstreut in der Landschaft sind Farmhäuser zusehen, zuweilen auch
die vielen, durch ein Dach verbundenen riesigen Silos zum Speichern von
Getreide. 
    Das Gebrumme des Autos und die
eintönige Landschaft machen schläfrig, doch plötzlich glaube ich meinen Augen
nicht zu trauen und vermindere ruckartig das Tempo des Wagens. Schnell huscht
eine schier unglaubliche Szene an uns vorbei. Wir sind ja gewohnt, dass
verschiedene Trupps von Schwarzen am Wegesrand stehen, um auf die nächste
Beförderungmöglichkeit zu warten. Aber dies hier ist selbst Franz, der schon 3
Jahre im Land ist, noch nicht widerfahren. Eine Gruppe von schokoladenbraunen
jungen bis "mittelalten" Frauen in Strohröckchen stehen auf beiden
Seiten des Straßenrandes. Merkwürdig ist, dass sie außer den Strohröckchen
nichts anhaben. Mehr können wir nicht erkennen, zum Beispiel was sie machen
oder warum sie hier stehen. Zu schnell sind wir vorbei. Wir überlegen uns, ob
wir zurückfahren und die unwirkliche Szene mit der Kamera festhalten sollen,
doch wir entscheiden uns dagegen. Uns wäre es auch nicht recht, von Touristen
einfach so fotografiert zu werden. Noch geraume Zeit bildet das Erlebnis
Gesprächsthema für die Weiterfahrt. Normalerweise ziehen sich Schwarze in
Südafrika nur aus, um einer Anzahl von Touristen Folklore darbieten zu können.
Doch wo sollen hier um Himmels Willen Touristen herkommen? Auf einer Strecke,
wo höchstens jede halbe Stunde ein Auto durchkommt?
    Etwa um die Mittagszeit taucht
in der Ferne eine schwarze Rauchsäule auf. Als wir sie erreichen, sehen wir den
noch brennenden Torso eines Personenkraftwagens und eine Menge herumstehender
Menschen. Ein nicht uniformierter Mann bedeutet uns und einer Reihe von
wartenden Lastkraftwagen, stehen zu bleiben. Wir befolgen seine Weisung, denn
die Explosion eines Benzintanks ist nicht von schlechten Eltern. Neben dem Auto
sind Kleidungsfetzen verstreut. Nach einer Viertelstunde wird einem Autofahrer
das Warten zu dumm, und er schiebt sich langsam an dem Wrack vorbei, das immer
noch blakend und rußend vor sich hinqualmt. Da gibt der Mann, der uns ursprünglich
angehalten hat, nach, und die Autoschlange löst sich auf. Hinter der Kurve, wo
wir ein zweites oder drittes Wrack vermutet haben, stehen nur Leute herum,
keine Feuerwehr, kein Krankenwagen, nichts. Wir schütteln den Kopf, denn wir
können wieder einmal nicht verstehen, was sich ereignet hat.
    Mittlerweilen ist es sehr heiß
im Wagen geworden, und wir nähern uns Badplaas, einem "Badeplatz",
wie der Name schon sagt. Die Firma Overvaal, der auch das Freizeitzentrum in
Warmbad gehört, hat die heißen Quellen genutzt, um aus diesem braunen, öden
Land ein bekanntes Thermalbad innerhalb einer grünen, blühenden
Gartenanlage  mit Unterkunfts- und  den  üblichen
Sportmöglichkeiten zu schaffen. Wir erhalten die Erlaubnis, uns ohne Eintritt
zu bezahlen eine Stunde auf dem Gelände aufzuhalten. Da die Ortschaft Badplaas
nur aus diesem Thermalbad und einer Metzgerei besteht, wo die Besucher für
ihren "Braii" Fleisch kaufen können, verschieben wir das Mittagessen
auf das noch ca. 80 km entfernte Barberton, das Ziel unserer Reise.
    Nach 350 Kilometern Fahrt, die
wir in etwa viereinhalb Stunden bewältigt haben, treffen wir in Barberton, der
Perle des Lowveldes, ein. Etwa eine Stunde vorher schon veränderte sich die
Landschaft stark. Für unsere

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