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Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Titel: Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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von nur sechs Kilometern senkt sich die Landschaft an der „Großen
Randstufe“ um 600m. Der Blick schweift über die Anlage des Hotels
„Magoebaskloof“, das die gleichnamige Schlucht dominiert.
    Langsam fahren wir Kehre für
Kehre die Schlucht hinunter und hoffen, die untere Einfahrt der ungeteerten
Straße zu erreichen, die wir vorhin verpaßt haben. Die Straße windet sich durch
kühle schattige Wälder, dazwischen verstreut Plantagen mit subtropischen
Früchten. Mit abnehmender Höhe über Meeresspiegel ändert sich deutlich die
Vegetation.
    Der Name der Schlucht
„Magoebaskloof“ ist ein Anhaltspunkt für eine turbulente Vergangenheit dieser
Region. Makgobo war der Häuptling des Tlou- Stammes. Er führte seine Leute im
Jahre 1894 in eine Revolte gegen die Regierung der ‘Zuid- Afrikaansche
Republiek’ wegen einer Steuerangelegenheit. Er suchte Zuflucht in den nebligen
Abhängen der Berge und in versteckten Schluchten. Die Geschichte berichtet
weiterhin, dass dieser Häuptling von Swazi- Kriegern gefangenen genommen und
enthauptet wurde. Es geht die Legende, dass sein eingesperrter Geist im Stamm
einer Palme in Thabina im Lowveld sein Unwesen triebe. Für Botaniker war diese
Palme nur ein grotesker Baum mit einem aufgeblähten Stamm. Für die
Stammesältesten war es ein Zauber, der besagte, dass der Geist von Makgobo
befreit sein würde, wenn die Schwellung des Stammes den Gipfel der Palme
erreicht haben würde. Der Baum jedoch wurde von einem Sturm umgerissen, bevor
dieses Ereignis stattfinden konnte.
    Ich bremse abrupt. „Da steht
doch ‘Debegeni Falls’ auf dem verwaschenen Wegweiser!“ rufe ich, nachdem ich
ein winziges Schild am Wegesrand entdeckt habe. Das ist der Name des
Wasserfalls, an dem wir nach unserer Planung vorbeigekommen wären. Also
versuchen wir unser Glück. Auf der ungeteerten Straße steigt unser VW, eine
lange Staubfahne hinter sich herziehend, den steilen Hang hoch. Eine Abzweigung
führt uns nach einer Viertelstunde zu einem Parkplatz, wo ein schwarzer Wächter
eine kleine Eintrittsgebühr verlangt.

    Debegeni-Wasserfall
     
    Der Debegeni- Wasserfall stürzt
in einer Serie von Kaskaden 80m in ein tiefes topfähnliches Loch. Daher auch
der Name „Debegeni“, der „Platz des großen Topfes“ bedeutet. In früheren Zeiten
wurde von dem hier lebenden Stamm geglaubt, der Pool sei die Heimat
verschiedener Geister. Geschenke in Form von Ess - und Trinkwaren für
übernatürliche Kräfte wurden am Rande des Pools zurückgelassen. Wir rasten im
Schatten der hohen Waldgiganten im gut ausgerüsteten Picknickgebiet am Fußende
des Wasserfalles.
    Ich kann es mir nicht
verkneifen, obwohl es nicht allzu warm ist, knapp vor dem herabstürzenden
Wasserfall in den Pool zu springen. Das Wasser ist wirklich kalt, doch auf den
von der Sonne erhitzten Felsen vor dem Pool bin ich bald wieder aufgewärmt.
Nachmittags geht es weiter Richtung Tzaneen. Links und rechts des Weges
dominiert die Farbe hellgrün. Sie zieht sich in sanft geschwungener Form die
Hügel hinauf. Welche Pflanzen können das wohl sein? Auf der Karte ist etwa an
dieser Stelle „Sapekoe Tea Estate Middelkop/Tea Factory eingezeichnet. Ob man
die Teefabrik wohl besichtigen kann?
    Ich wende den Wagen und lasse
ihn die ungeteerten einspurigen Straßen, die zwischen brusthohen, grün
leuchtenden Teeanpflanzungen hindurchführen, nach oben fahren, wo auf dem Hügel
ein weiß gestrichenes Gebäude aus dem Grün schimmert. Da stehen - wir kommen
eben aus einer unübersichtlichen Kurve - an die zwanzig Schwarze in
Arbeitskleidung auf der Straße, und noch mehr in einem Teefeld. Ein paar von
ihnen tragen gelbe Plastikkörbe voll mit der grünen Ernte. Darüber wölbt sich
der stahlblaue Himmel, ein malerisches Bild. Wir schauen die Arbeiter fragend
an, und einer von ihnen weist uns den Weg.

    SAPEKOE-Tee-Plantage bei Tzaneen
     
    Endlich sind wir oben angelangt,
wo schon einige Fahrzeuge parken. Ich spreche mit dem schwarzen Wächter, der
aus einer Holzhütte herausgetreten ist, und frage ihn, ob die Teefabrik zu
besichtigen ist. Er schaut kurz auf die Uhr und bittet uns, ihm in das von
Stacheldraht umgebene Gelände zu folgen. Der Wächter lässt uns in einem mit
gemütlichen Korbsesseln und Tischen ausgestatteten Raum alleine. Dort wird
gerade Teewasser gekocht.
    Bald danach erscheint eine
Gruppe von Weißen mit einem schwarzen Führer. Jeder von ihnen erhält eine Tasse
frisch aufgegossenen Tees. Der jugendliche Schwarze in

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