Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden
jedem Prospekt und Bildband über Südafrika zu finden. Die
Felsformationen werden in rötliche Töne getaucht, bis die kühl einströmende
Spätabendluft uns wieder zum Chalet ruft. Auf einem Absatz über dem gähnenden
Abgrund sitzend genießen wir unseren Sundowner, und freuen uns schon auf die
Steaks, die wir gleich nachher auf dem Grill vor dem Haus zubereiten werden.
Früh am Morgen beginnen wir am nächsten Tag unsere Wanderung. Wir folgen den
Wegweisern zum Tuffstein-Wasserfall (Tufa-Falls). Die uns wohl bekanntesten
Wasserfälle dieser Art sind die von Plitvice in Europa. Im Talgrund des
Kadishi-Baches wandern wir Richtung Staudamm. Wir halten uns auf der linken
Seite des Kadishi, der mehrere imposante Tuffbecken ausgebildet hat. Der
Wanderweg verläuft im Schatten urwaldähnlicher Vegetation. Auf halber
Bergeshöhe, schon nicht mehr so schattig, haben wir die ganze Zeit die „Three
Rondavels“ in Sicht. Diese Felsbastionen sehen tatsächlich wie enorm
vergrößerte Eingeborenen-Rundhütten mit Reetdach aus!
Nach mehr als der Hälfte der Wanderung
biegen wir um eine Kurve, und das Gebüsch gibt den Blick auf einen Stausee
frei. An seinem gegenüberliegenden Ufer ein Bergrücken, aus dem deutlich die
Silhouette eines Männergesichtes zu erkennen ist. Bemerkenswert sind die vor
allem an der Nordseite der Felsenkliffs, die hier in drei Schichten senkrecht
abfallen, leuchtend gelben Flechten, eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Mehr
davon erfahren wir später im 17 Kilometer entfernten „Bourke’s Luck Potholes
Museum“.
Etwa vier Stunden auf diesem leichten
Wanderpfad sind wir schon unterwegs, da erreichen wir wieder die „Zivilisation“
in Form einer Teerstraße, die hier am „Weltenende“ eine Schleife bildet. Von
hier haben wir gestern das herrliche Farbenspiel des Sonnenunterganges
verfolgt. Die Sonne natürlich im Rücken, den Blick nach Osten auf die drei
Rondavels gerichtet. „Zu Hause“ angekommen erwartet uns zunächst eine
Überraschung. Die Küche ist blitzblank geputzt, das Geschirr gewaschen und
aufgeräumt, die Betten gemacht, die Handtücher gewechselt: Diesen Service lasse
ich mir gefallen!
Noch ein Wort zur Einrichtung
des aus rohen Steinen rustikal gebauten Chalets: Rattanstühle und -tische in
Eß/Wohnzimmer, geschmackvolle Vorhänge mit afrikanischen Motiven, zwei
Schlafzimmer, Carport, Grillplatz, herrlich rot blühende Bäume mit reichem
Vogelleben ums Haus herum, voll ausgestattete Küche (Vierplatten-Herd,
Kühl-/Gefrierschrank, Kaffee/Tee mit Zucker und Milchpulver stehen bereit! Das
Camp bietet einen gut sortierten Laden, Minigolf, Fernsehraum, Restaurant,
Pool, Tennisplatz. Ein Laden für alkoholische Getränke und eine Tankstelle
ergänzen das Angebot des Aventura- Resorts Blydepoort. Auf der Weiterfahrt
Richtung Graskop biegen wir beim Schild „Three Rondavels“ nach links ab. Kurz
nach einer schwungvollen Straßenführung werden wir durch eine Umkehrschleife
gestoppt, die auf einer Felszunge liegt, auf drei Seiten vom gähnenden Abgrund
umgeben.
Zwei Wege führen durch das
Gestein und Gestrüpp zu verschiedenen Aussichtsplattformen. Dort setzen wir uns
erst einmal hin, um das überwältigende Panorama zu genießen. Tief unten in der
Schlucht fließt der Blyde-Fluß, der im späteren Verlauf aufgestaut wird. Uns
gegenüber, in etwa 2 km Entfernung, aber mit der Angst einjagenden gähnenden
Schlucht dazwischen, hat die Natur die drei uns schon bekannten „Rondavels“
geformt. Natürlich muss jeder Besucher hier gewesen sein. Zwischen zwei
Bergrücken hindurch sehend kann ich im Osten Teile des dunkelgrünen Lowveldes
erkennen. Ich muss meinen Sonnenhut festhalten, so stark ist der Aufwind hier,
der über die mit Flechten überwachsenen Felsen braust.
Etwa 17 Kilometer vom
Blydepoort- Camp entfernt finden wir das Touristenzentrum „Bourke’s Luck
Potholes“. An der Vereinigung von Treur - und Blyde- Fluss gab es, wie die
Geschichte berichtet, eine kleine Goldmine mit dem Namen „Bourke’s Luck“. Der
Name ist vom „Glück“ des Tom Bourke abgeleitet, der hier Gold fand. Die vom
Wasser mitgeführten Geröll - und Sandmassen schufen in den Felswänden der tief
eingeschnittenen Flüsse bizarre „Potholes“, das englische Wort für
„Strudellöcher“ oder „Kolke“. Wege und Brücken führen zu verschiedenen
Aussichtspunkten. Vor allem für Fotografen ist die beliebte Touristenattraktion
eine große Freude, da es dort mannigfaltige Formen und
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