Erleuchteter Sex

besonders wenn Sie merken, dass Sie sich verschließen. Lernen Sie, die Kraft maskuliner Präsenz und die Kraft femininen Erstrahlens im erotischen Spiel zu genießen. Und paaren Sie alle Übungen, die Sie erlernen, mit Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Kreativität und Spontaneität.

17. Wie Sie die sexuellen Energiebahnen stimulieren
    Die Geschlechtsorgane werden zwar oft als »Sexualorgane« bezeichnet, doch für erleuchteten Sex brauchen wir den ganzen Körper. Die Geschlechtsorgane sind die Wurzeln unserer Sexualität, doch diese wächst an der Wirbelsäule nach oben und erblüht in den ganzen Körper - in Bauch, Herz und Kopf - hinein. Viele Menschen haben sich angewöhnt, intensives Lustempfinden auf die Geschlechtsorgane zu beschränken. Orgasmen mit Ejakulation sowie klitorale Orgasmen sind die Folge. Der restliche Körper - und die Erlebnistiefe von Ganzkörperorgasmen - wird ausgeblendet.
    Der überlegene Liebhaber weiß, wie er die sexuellen Energiebahnen im ganzen Körper stimulieren muss. Diese Bahnen unterscheiden sich ein wenig von Mensch zu Mensch, und auch die Bedürfnisse des Einzelnen verändern sich mit der Zeit. Am einfachsten findet man die sexuellen Energiebahnen durch Ausprobieren. Wenn Sie an den Ohrläppchen Ihres Liebhabers knabbern: Was geht dann im Rest des Körpers vor? Welcher Körperteil Ihrer Geliebten wird durch Energie erfasst und gerät in Bewegung, wenn Sie sie an den Haaren ziehen oder am Hals küssen? Was passiert, wenn die Partnerin die Beine anzieht und Sie ihre Füße in die Hand nehmen, während Sie sich lieben? Achten Sie darauf, dass Sie nicht in ein starres Muster verfallen und dieselben Energiebahnen im Körper des Liebespartners auf immer gleiche Weise stimulieren, nur weil das offenbar schon einmal geklappt hat.
    Schenken Sie Ohren, Lippen, Hals, Brustwarzen, Bauch, Anus, Perineum, Händen, Füßen und der Wirbelsäule besondere Aufmerksamkeit. Berühren Sie Ihren Partner rau und zärtlich, kneifen Sie ihn fest und leicht, experimentieren Sie mit feuchter und trockener Reibung, kitzeln und kratzen Sie, arbeiten Sie mit festem Druck und überraschenden Schlägen, um seine Energie zum Fließen zu bringen und zu leiten. Fachen Sie die Energie Ihres Partners mit Kreativität und Können zu einem Feuer an, so dass er oder sie ihr Herz in grenzenloser Hingabe öffnet, seine Liebe preisgibt und in hellem Glanz erstrahlt. Das ist erleuchteter Sex. Die Stimulation der Geschlechtsorgane mag die sexuelle Energie in Schwung bringen, doch wenn Sie nicht kompetent dafür sorgen, dass sie im ganzen Körper zirkuliert, wird sie einfach bloß ansteigen, bis sie sich im beschränkten Umfang ruckartiger Entladungen erschöpft.

18. Beißen, schlagen und kneifen Sie, um stockende Energie in Schwung zu bringen
    Beim Sex kann sich der körperliche Energiefluss verlangsamen, ins Stocken geraten oder stagnieren. Beißen, Schlagen und Kneifen kann die Nervenenergie anregen und einen teilnahmslosen oder trägen Körper in lebendigere Ekstase versetzen. Zuweilen kann ein wenig Schmerz, wenn er gekonnt und liebevoll eingesetzt wird, die Lust erheblich steigern. Bedienen Sie sich dieser Möglichkeiten ohne Scheu, mit Liebe und großem Einfühlungsvermögen. Diese Techniken sind schlicht und einfach Aspekte eines kreativen Liebesspiels und sollten von Männern wie Frauen gleichermaßen eingesetzt werden.
    Üben Sie anfangs nur eine einzige Technik mit Ihrem Partner. Zum Beispiel das Beißen. Beißen oder knabbern Sie vorsichtig am Hals Ihres Partners oder wo Sie möchten, während Sie sich lieben. Bitten Sie ihn anschließend um Rückmeldung. Hätte Ihr Partner gerne, dass Sie fester zubeißen oder zarter knabbern? Will er mehr von Ihren Zähnen oder Ihren Lippen spüren? Finden Sie heraus, wie, wann und wo Sie ihn beißen sollen. Wenn Sie eine bestimmte Reaktion erzielen möchten, können Sie nicht einfach wahllos an ihm herumkauen. Sie müssen die Kraft des Partners genau erspüren, und wenn Sie den Eindruck haben, dass sie einen Anstoß vertragen könnte, beißen Sie ihn genau zum richtigen Zeitpunkt auf die richtige Weise an der richtigen Stelle.
    Anschließend sollte Ihr Partner üben, Sie zu beißen. Lassen Sie ihn unbedingt wissen, welche Wirkung seine Bisse auf Sie haben. Zu Beginn ist es am besten, wenn man diese Dinge in Worte fasst. Doch wenn man die Signale des anderen kennt, reicht manchmal schon ein lustvolles Stöhnen oder ein scharfes Keuchen: »Au!« Achten Sie unbedingt darauf,