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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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einige Leute vor den Kopf gestoßen, aber auch viele Antworten erhalten, die sie sonst nicht bekommen hätte. Trotzdem zögerte sie eine Sekunde, bevor sie fragte:
    »Und was ist mit deiner Familie?«
    Miroslav biss sich in die Wangen und schüttelte den Kopf.
    »Hat keiner von ihnen überlebt?«, fragte sie leise.
    Sein Blick beantwortete ihre Frage.

5
    S ie tranken Kaffee. Wieder einmal. Es war inzwischen mindestens die fünfte Tasse, während sie vor dem Computer saßen und zu arbeiten versuchten. Per Roland starrte auf das Gebäck, das vor ihm auf dem Tisch lag und ihm mit seinem Marmeladenauge zublinzelte. Eigentlich hatte er sich ja vorgenommen, so etwas nicht mehr zu essen. Schließlich gab es wirklich keinen Grund, wie eine Billardkugel herumzulaufen. Man hatte doch selbst die Verantwortung dafür, nicht alles den Bach heruntergehen zu lassen, nicht?
    Derweil verschwand das dritte Stück Gebäck in Lange Linds Mund.
    »Wo zum Henker steckst du das eigentlich hin?«, fragte Roland und schob sein eigenes Teilchen zur Seite.
    Lange Lind zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe kleine Kinder. Der Große hält mich auf Trab. Der Kleine macht noch nicht so viel Arbeit, aber das kommt noch.«
    »Ah, ja, stimmt, du hast ja noch eins gekriegt. Meinen Glückwunsch überhaupt! Wie alt ist dieses kleine Wunder mittlerweile eigentlich?«
    Linds Augen strahlten.
    »Drei Wochen.«
    Roland freute sich, dass nicht er Vater geworden war, wenn er auch einräumen musste, dass er es genossen hatte, als Peter und Christina klein waren. Und er wollte auch nicht ganz ausschließen, eines Tages noch einmal Vater zu werden. Wenn er denn die richtige Frau treffen sollte. Zurzeit leckte er aber noch die Wunden, die seine Scheidung hinterlassen hatte. Außerdem war es durchaus möglich, dass er vergessen hatte, wie hart das Leben mit diesen kleinen Menschen war, schließlich neigte man dazu, gewisse Dinge zu idealisieren.
    »Dieses Mal ist es ein Mädchen, oder?«
    »Nee, wieder ein Junge. Wenn es nach Helene geht, soll er Elias heißen.«
    Roland lächelte nachsichtig.
    »Und das geht es wohl.«
    Lange Lind lächelte mit vollem Mund, während seine Finger über die Tastatur tanzten.
    »Mein Vater ist Mittwoch gestorben«, sagte Roland plötzlich, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Er hatte sich schon lange gefragt, wann er die anderen einweihen sollte. Erst hatte er gemeint, dass es gar nicht notwendig sei, sie zu informieren, andererseits stand die Beerdigung an. War der Fall hier unten nicht bis dahin gelöst, musste er sich einen Tag freinehmen.
    Lange Lind antwortete nicht, sondern blickte erschrocken auf, als hätte Roland gesagt, er habe ihn persönlich umgebracht. Roland dachte einen Moment lang, er hätte besser den Mund gehalten. Trotzdem redete er weiter, irgendwie doch froh darüber, sich das Ganze von der Seele zu reden.
    »Ist einfach umgefallen. Mitten in den Fertigpudding, den meine Mutter ihm gerade gebracht hatte.«
    »Herzinfarkt?«
    Roland nickte und wunderte sich, dass das Gespräch nicht mehr Gefühle in ihm weckte.
    »Typisch für den Alten, sich um den Abwasch zu drücken… So hat meine Mutter sich jedenfalls ausgedrückt«, fuhr er noch immer unbeschwert fort.
    »Das tut mir wirklich leid«, sagte Lind.
    »Er hat mich bis zu seinem Ende gehasst.«
    Per Roland trank einen Schluck Kaffee.
    »Da gibt es jetzt einiges zu regeln, und das mitten in diesem Fall hier. Gut, dass meine beiden Schwestern sich darum kümmern können.«
    Lange Lind nickte, und Roland dachte einen Moment lang über seinen Vater nach. Sie hatten wirklich keine enge Beziehung gehabt, aber trotzdem hatte sein Tod etwas mit ihm gemacht. Er war nicht gerade stolz darauf, aber am heftigsten hatte ihn die Erkenntnis getroffen, dass auch er eines Tages sterben musste. Dass er, sozusagen, der Nächste in der Reihe war.
    Seine Gedanken wurden zum Glück vom Klingeln seines Handys unterbrochen, bevor er sich selbst leidtun konnte.
    »Hier ist Hjort. Wir haben eine positive Identifikation.«
    Roland riss die Augen auf und vergaß alles um sich herum.
    »Lass hören.«
    Kim Hjort raschelte am anderen Ende mit ein paar Papieren. Roland rechnete damit, dass er den Obduktionsbericht vor sich hatte, den Hjort ihm dann anschließend schicken würde.
    »Der Tote heißt Esad Nuhanovic. Er wurde 51 Jahre alt.«
    Kim Hjort buchstabierte den Namen, und Roland notierte ihn auf seinem Block. Jetzt konnten sie endlich mit der Suche nach den Angehörigen

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