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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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fest.
    »Pernille, wir wissen, dass du dich vor Kurzem in einen Computer gehackt und den gesamten Inhalt geklaut hast. Die Beweise dafür hast du selbst auf YouTube eingestellt«, sagte Liv. »Können wir nicht endlich zur Sache kommen?«
    Liv sah zu Miroslav, der seinen Laptop aufklappte und dem Mädchen das Video zeigte, das sie selbst gemacht hatte.
    »Wir wissen, dass du dahintersteckst«, sagte Liv. »Wir interessieren uns nur für den Inhalt, den du geklaut hast.«
    »Das war doch nur zum Spaß«, begann Pernille und wiederholte die Aussage noch einmal, wobei sie die Arme ausbreitete, um anzudeuten, dass das doch nicht so schlimm sein konnte.
    Liv musterte ihr Gesicht und stellte sich das Mädchen vor, wie sie in fünf Jahren wieder vor ihr saß. Sie musste an ihren alten Englischlehrer denken, der immer gesagt hatte, dass sie »auf der Bahn des Lebens in den Abgrund rutschen würde«, wenn sie ihr Verhalten nicht ganz bald änderte.
    »Nur zum Spaß? Du kleines Luder…«, kam es von Miroslav. »Was hast du denn davon, dich in die Computer anderer Menschen zu hacken? Glaubst du, die finden das toll? Glaubst du, ich finde das toll?«
    »Aber ich hab die doch nicht geklaut«, kam es von dem Mädchen, das darin anscheinend mildernde Umstände sah.
    Miroslav setzte sich. Liv trat einen Schritt näher und übernahm.
    »Nein, okay, das macht die Sache natürlich wesentlich besser«, sagte sie sarkastisch.
    Liv dachte einen Moment lang an die Eltern des Mädchens, die jetzt im Kommandoraum einen Kaffee tranken. Sie hatten so normal gewirkt und schienen wirklich keine Ahnung zu haben, was ihre Tochter so trieb. Man muss auf seine Kinder aufpassen, hatte sie ihnen sagen müssen, sich dabei aber irgendwie saublöd gefühlt, denn sie wusste genau, dass das leichter gesagt als getan war. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der sie scheinbar unschuldig vor ihren Computern saßen und dabei Verbrechen begehen konnten, die niemand bemerkte, bevor es zu spät war.
    »Was meinst du damit, dass du ihn nicht geklaut hast?«, fragte sie und machte mit den Fingern Anführungszeichen in der Luft. »Diebstahl ist Diebstahl. Das gilt auch für den Inhalt von Computern.«
    »Das sagen Sie«, brummte Snake.
    »Ja, das sage ich, und das stimmt auch.«
    Das Mädchen sah sich im Raum um und seufzte.
    »Ich will einen Anwalt. Ich habe ein Recht dazu.«
    Liv sah grinsend zu Miroslav, und dieses Grinsen war ebenso trotzig wie der Blick des Mädchens. Dann erklärte sie dem Mädchen, dass dies keine Fernsehserie oder irgendein blödes Computerspiel war.
    »Sie dürfen mich nicht hierbehalten, das wissen Sie ganz genau, das stimmt doch, oder? Ich bin ja noch nicht mal strafmündig.«
    Liv und Miroslav sahen sich an und mussten lächeln.
    »Weißt du was, genau das können wir«, sagte Miroslav und stand auf. Er trat dicht vor das Mädchen und erklärte ihr, dass sie tun konnten, was sie wollten. Ganz legal. Er beugte sich über sie, und zum ersten Mal war bei Pernille so etwas wie Unruhe zu erkennen. Das leichte Zittern der Oberlippe verriet sie. Miroslav war nicht sonderlich groß, aber kräftig. Auf jeden Fall im Vergleich zu einem 13-jährigen Mädchen, das nie von Angesicht zu Angesicht einem realen Gegner gegenübergestanden hatte.
    »Es ist nämlich so, dass deine Eltern über dich zu bestimmen haben. Und die sind mindestens ebenso sauer über das, was du getan hast, wie wir. Deshalb haben sie uns ihr Einverständnis gegeben, dich so lange wie nötig hierzubehalten.«
    Miroslav richtete sich lächelnd wieder auf. »Verstehst du, was ich sage?«, fragte er.
    Welcome IRL, in real life, dachte Liv.
    Snake alias Pernille schluckte nervös.
    Das wurde ja auch langsam Zeit, dachte Liv erleichtert und beugte sich über den Tisch nach vorn.
    »So, und jetzt solltest du uns alles von Anfang an erzählen.«
    Das Mädchen seufzte und begann von dem Tag zu erzählen, an dem sie mit dem Spielen angefangen hatte, weil sie all ihre langweiligen Freundinnen so verdammt leid gewesen war. Sie hatte schnell gemerkt, dass sie ein Talent für diese Spiele hatte, und realisiert, dass damit sogar Geld zu verdienen war. Sie musste bloß andere Spieler in einem virtuellen Spiel überfallen, ihnen ihre Schätze stehlen und diese anschließend verkaufen. Sie nutzte dafür einen automatisierten Software-Bot, um einen Charakter in der virtuellen Welt zu kontrollieren, der andere von Menschen gesteuerte Charaktere suchte, attackierte und anschließend ausraubte. Es

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