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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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war total einfach, und meistens waren es Japaner oder Chinesen, die sie bestahl und die das vermutlich niemals bemerken würden.
    Hoch lebe die Globalisierung, dachte Liv, ohne zu wissen, ob die Welt, in der sie lebten, immer kleiner oder immer größer wurde. Vielleicht hing das ja vom Blickwinkel des Betrachters ab.
    Sie sah zu Miroslav hinüber, der einen Schluck Kaffee trank und sich den Mund mit dem Handrücken abwischte.
    »Hast du das alles allein geplant?«, fragte er.
    Das Mädchen nickte.
    »Was hast du mit dem Material gemacht, das du aus Doktor Esad Nuhanovics Computer entwendet hast?«
    Pernille zuckte resigniert mit den Schultern.
    »Weggeschmissen, warum?«
    Miroslav glaubte ihr nicht und fragte weiter.
    »Versteckst du manchmal das Material, das du irgendwo geklaut hast?«
    »Ja. Das kommt schon mal vor«, sagte sie.
    »Weißt du, was ich glaube?«
    Das Mädchen warf ihm einen Blick zu, der ihm zu verstehen gab, wie egal ihr war, was er glaubte.
    »Ich glaube, dass du das, was du den anderen klaust, in der Regel irgendwo versteckst. Das ist doch so, oder?«
    Snake antwortete nicht.
    »Ein pfiffiges Mädchen wie du weiß ganz genau, dass das klug ist, schließlich könnten wertvolle Informationen darunter sein.«
    Es gelang ihm schließlich, Pernille zu entlocken, dass sie tatsächlich häufig Sachen aufbewahrte.
    »Dann kannst du uns das beschaffen, was auf seinem Computer war?«
    Pernille zuckte erst mit den Schultern, nickte dann aber.
    »Warum hast du Esad Nuhanovics Computer komplett leergeräumt? Sonst hast du doch nur die Sachen geklaut, die wertvoll waren?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Das war der Deal. Aber für mich war da nichts von Wert dabei.«
    »Der Deal?«
    »Ja, mir hat einer geschrieben. Auf einem dieser sicheren Chats, die die Hardcore-Spieler nutzen. Er hat mich dafür bezahlt, dass ich mich in seinen Computer hacke und ihn komplett leerräume. So ein Angebot kann man doch nicht ablehnen.«
    Miroslav und Liv sahen sich überrascht an.
    »Was?«, kam es von Miroslav.
    »Ihr habt gehört, was ich gesagt habe«, antwortete das Mädchen. »Ich sollte alles leerräumen.«
    Sie schwieg einen Moment.
    »Ich bin nicht so dumm, dass ich so etwas lösche. Wenn jemand einen Computer gelöscht haben will, muss der ja irgendwas Wertvolles enthalten. Ich habe es nur noch nicht gefunden.«
    Sie machte eine Pause und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, ehe sie noch einmal bestätigte, dass sie die Informationen hatte, nach denen sie suchten.
    »Wenn ich euch die gebe, müsst ihr mir aber versprechen, mich gehen zu lassen. Ist das ein Deal?«
    Miroslav sah zu Liv. Sie nickte, sie hatten getan, was sie konnten.
    »Okay. Wir müssen wissen, was auf diesem Computer war, und wir brauchen den Namen der Person, die dich gebeten hat, ihn leerzuräumen.«
    Das Mädchen schwieg nachdenklich.
    »Hast du die Frage nicht verstanden?«, fragte Liv ärgerlich.
    »Das war keine Frage.«
    Miroslav stand auf.
    »Raus mit der Sprache!«
    »Ich will eine Garantie, dass ich nicht irgendwo als Kriminelle registriert werde«, kam es herausfordernd von dem Mädchen.
    Was für eine Rotzgöre, dachte Liv. In ihrem Alter derart in der Scheiße zu stecken und es dann auch noch zu wagen, Forderungen zu stellen.
    Miroslav sah Liv an, die noch einmal nickte. Das konnten sie ihr zusichern. Außerdem wollte sie sie einfach loswerden. Sie hatten genug Zeit vergeudet.
    »Okay, abgemacht. Aber du lässt die Finger von den Online-Spielen, wenn wir dich gehen lassen.«
    Snake schwieg und dachte nach, als überlegte sie, wie viel Wahrheit in dem Versprechen steckte, das man ihr gerade gegeben hatte.
    »Wo hast du das, was auf dem Computer war, versteckt?«, fragte Miroslav, ohne lauter zu werden.
    »Das ist alles auf einem USB-Stick bei mir zu Hause.«
    »Und der Name?«
    Snake starrte sie eine Sekunde lang an, als bereute sie es bereits.
    »Ich habe keinen Namen, nur ein Alias.«
    »Und das wäre?«
    »Kipkay.«

13
    D ie Nacht fühlte sich kurz an. Viel zu kurz. Er hatte viel zu wenig Schlaf bekommen, als es Dienstagmorgen wurde. Außerdem wirkte der bevorstehende Tag wenig vielversprechend, dachte Per Roland, als er vor dem Fenster stand und nach draußen auf den fantasielosen Parkplatz des Hotels Scandic starrte. Das einzige Anzeichen für Leben waren ein paar Taxis, die ihren Teil zur globalen Erwärmung beitrugen. »Zum Teufel«, brummte er. Dänemark konnte ein wärmeres Klima brauchen. Der Regen rann die Gehsteige entlang

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