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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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oder Zombies gehört. Als Belohnung gibt es digitales Gold, magische Schätze oder Erfahrungspunkte, die den jeweiligen Charakter für neue Abenteuer in fernen und bisher unbekannten Cyberländern stärker und besser rüsten. Auch wenn die Schätze bloß ein Fetzen Software-Code sind und nur in dem Spiel einen Wert besitzen, sind viele davon selten und lediglich unter enormem Zeitaufwand zu finden. Und Zeit ist in der wirklichen Welt gleichbedeutend mit Geld. Gerade die Suche nach Exploits und Cracks für das Computerspiel ist für eine Reihe von Teenagern der Beginn einer kriminellen Laufbahn. Das führt sie in die Unterwelt des Internets, in der man seinen Status aufbaut, indem man Malware, oder sein Wissen, gegen gestohlene Daten tauscht. Vor einem halben Jahr habe ich einen Bericht von britischen Sicherheitsexperten gelesen, in dem sie Alarm gegen die steigende Anzahl von Teenagern geschlagen haben, die sich in die Internetkriminalität stürzt.«
    Liv nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, während sie Miroslav beeindruckt studierte, dessen Augen nicht eine einzige Sekunde von dem Computerbildschirm wichen, während er erzählte. Ob er das wollte oder nicht, das hier war wirklich sein Element. Zwischenzeitlich konnte man tatsächlich meinen, es ginge ihm in dieser Welt besser als in der wirklichen. Besonders in der letzten Zeit schienen seine Nerven immer wieder bloß zu liegen. Beim geringsten Wort konnte er in die Luft gehen, und Liv fragte sich, ob er vielleicht zu viel arbeitete. Er hatte keine Familie wie die anderen der Einheit, keine Freundin und keine Kinder. Was hatte er überhaupt neben seiner Arbeit? Er erzählte nie etwas über sich, und sie hatte nicht den Eindruck, dass es jemanden in seinem Leben gab. Er hatte ihr gegenüber auf jeden Fall nie jemanden erwähnt. Mit seinem Hintergrund fiel es ihm womöglich schwer, sich an jemanden zu binden, und vielleicht erstickte er das in zu viel Arbeit? Miroslav unterbrach ihre Gedanken.
    »In dem Bericht hieß es außerdem, dass die Sicherheitsexperten von Kindern im Alter von nur elf Jahren wussten, die im Internet gestohlene Kreditkarteninformationen austauschten und auf der Suche nach Hacks waren.«
    »Elf Jahre? Das ist verdammt früh.«
    »Das beginnt ganz unschuldig mit kleinen Cracks, durch die man sich in Online-Spielen wie World of Warcraft einen Vorteil verschaffen kann«, erzählte er weiter und erklärte, dass sie sich in einigen Fällen sogar virtuelle Gegenstände »ergaunern«, die für echtes Geld verkauft werden können. »Und von da aus geht es weiter über kleine Virusprogramme und andere Malware bis hin zu richtigen Phishing-Angriffen, für die man durchaus ins Gefängnis wandern kann.«
    »Aber wie verschaffen sie sich Zugang zu den Computern der Leute?«, fragte Liv.
    »Da gibt es viele Methoden. Sie können ein Sicherheitsloch ausnutzen. Wenn du eine ganz gewöhnliche Internetseite besuchst, der du normalerweise vertraust, können Kriminelle dort schädliche Elemente, die für dich als Besucher und den Eigentümer der Seite unsichtbar sind, abgelegt haben.«
    »Und was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Hacker unterscheiden sich nicht so sehr von anderen Dieben. Wenn man sie kennt, kann man nach und nach ihre Art des Vorgehens wiedererkennen.«
    Er machte eine Pause und sah Liv an.
    »Vor ein paar Monaten sind wir aufgrund des Berichts aus Großbritannien darauf aufmerksam geworden, dass das Problem mit Hackern im Teenageralter hier in Dänemark vermutlich größer ist als bisher angenommen. Unsere IT-Gruppe bei der Polizei in Århus wurde gebeten zu versuchen, das Problem zu lokalisieren. Du weißt schon, wie verbreitet das in Dänemark ist und so weiter. Und ich habe in den vergangenen Monaten eine kleine Handvoll Aktivsten überwacht.«
    »Und so lernst du sie kennen?«
    »Ja, ich kann sie sozusagen wiedererkennen, wenn ich ihre Verbrechen sehe.«
    »Und kennst du den, der Esad Nuhanovics Computer geleert hat?«
    »Ich bin mir fast sicher. Gib mir noch ein paar Sekunden.«
    Liv hielt den Mund und trank noch einen Schluck Kaffee. Es war unverkennbar, dass Miroslav auf etwas gestoßen war. Dann drehte er sich wieder zu ihr um.
    »Teenagerhacker kann man normalerweise daran erkennen, dass ihre Angriffsversuche sehr schlampig ausgeführt sind«, erklärte er. »Einige sind sehr primitiv, einzelne sind clever, und andere sind direkt dumm. Es gibt eine Unzahl von Beispielen, bei denen Teenager

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