Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
Vom Netzwerk:
nicht?«
    Sie zog die Mundwinkel nach unten.
    »Hat Vibeke Lytzen Esad Nuhanovic getötet?«, fragte Liv. Lüg uns jetzt verdammt nochmal nicht wieder an, dachte sie.
    Aber Sara Trangbjerg antwortete bloß, dass sie das nicht wüsste.
    »Haben Sie wirklich überhaupt keine Idee, wo sie sich jetzt aufhalten könnte? Wir haben es sowohl in der Wohngemeinschaft als auch in der Zentrale von Animal Liberation in der Fußgängerzone versucht, aber sie ist an keinem der beiden Orte«, sagte Roland.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie, bevor Sara Trangbjerg antworten konnte.
    Miroslav steckte den Kopf herein. Roland stand auf, und sie sprachen leise ein paar Sekunden miteinander, bevor er mit einem Zettel in der Hand zurückkam. Er lehnte sich über den Tisch und sah Sara Trangbjerg ernst an. Eingeschüchtert rutschte sie auf dem Stuhl nach hinten.
    »Vibeke Lytzen wurde zuletzt unten an der Skibbro gesehen, bei einem Haus, in dem sich die neu gegründete Hells-Angels-Unterstützergruppe Devil’s Choice aufhält«, sagte er dann. »Das haben wir von den Beamten, die die Gruppe unter Beobachtung halten. Die haben gesehen, wie sie da reingegangen ist …« Roland sah auf den Zettel hinunter, den Miroslav ihm gegeben hatte, und las vor.
    »Am Dienstag, den 3. Februar, um 13.45 Uhr und am Freitag, den 6. Februar, um 15.30 Uhr. Der gleiche Tag, an dem Esad Nuhanovic verschwand. Und dann war sie wieder am Samstag, den 7. Februar, um 11.50 Uhr da.«
    Roland blickte von dem Zettel auf und sah in Sara Trangbjergs Augen.
    »Was wissen Sie darüber?«
    Sie beide sahen, wie der Blick der Frau zur Seite glitt. Für jeden war deutlich, dass die Gedanken in Sara Tranbjergs Kopf Achterbahn fuhren.
    »Ich weiß doch nicht …«
    Sie stand ganz offensichtlich unter Druck.
    »Wissen Sie was? Ich glaube, Sie wissen das ganz genau«, sagte Liv und lehnte sich vor. »Und wir werden dieses Zimmer nicht eher verlassen, bis Sie uns erzählt haben, wo Ihre Freundin sich aufhält und was sie mit den Rockern unten bei der Skibbro zu tun hat. Sie waren gerade dabei, es uns zu sagen, nicht wahr, haben es sich dann aber anders überlegt. Wir können gern warten, bis Sie so weit sind. Aber denken Sie daran, so lange Sie uns nicht helfen, können wir sie nicht finden, und wer weiß, was sie vorhat? Sie sind die Einzige, die ihre Pläne kennt.«
    Schließlich konnte Sara Trangbjerg nicht mehr.
    »Sie wollte vier kräftige Rocker anheuern, damit sie die beiden windelweich prügeln«, erzählte sie. »Esad Nuhanovic und … Doktor Mogens Boe Andersen. Wir sollten so tun, als wären wir die Angehörigen von jemandem, der Selbstmord begehen wollte, und wenn die Ärzte dann zu dem zweiten Treffen kämen, würden sie den vier Rockern gegenüberstehen, die ihnen die verdiente Abreibung verpassen sollten.«
    Liv lehnte sich schwer im Stuhl zurück. Es gab keinen Zweifel, dass sie ihnen die Wahrheit gesagt hatte. Das Problem war nur, dass diese in Bezug auf den Mord keinen Sinn ergab. Es gehörte nicht zum Stil der Rocker, Menschen zu zerstückeln oder mit einer Überdosis Morphin zu ermorden. Sie pflegten schwerere Waffen zu verwenden und wegen des Signalcharakters offenkundiger zu agieren, wobei sie über diese neue Unterstützergruppe natürlich noch nicht viel wussten.
    »Und sagen Sie uns endlich, wo sie ist«, sagte Liv leise.
    »Draußen bei ihrer Mutter«, brach Sara Trangbjerg endgültig zusammen.
    »Und wo ist das?«
    Die Frau verbarg ihr Gesicht in den Händen.
    »Ihre Mutter ist Gemeindepfarrerin in der Hørup-Kirche.«

21
    D as Präsidium in Sønderborg war am Abend eines gewöhnlichen Werktags nur dünn bemannt. Einzig der Wachhabende war vor Ort. Der Rest der Mitarbeiter, der aus einer einzigen Streife mit zwei Beamten bestand, war in der Stadt unterwegs. Der Wachhabende fand es deshalb auch spektakulär, abends um kurz vor neun noch mit fünf zivil gekleideten Polizisten auf der Wache zu sein.
    »Soll ich noch die Aktionseinheit einberufen, wo ihr schon einmal zu Gange seid?«, witzelte er zum dritten Mal.
    Per Roland ignorierte ihn und musterte seine eigene Mannschaft. Sie hatten Doktor Andersen gefunden, aber zu spät. Er lag nach einer Begegnung mit vier Rockertypen, wie er sie selbst bezeichnet hatte, mit gebrochener Nase, diversen Arm- und Beinbrüchen sowie zwei lädierten Rippen auf der Unfallstation des Krankenhauses, wo Liv und Miroslav ihn kurz verhört hatten. Sie hatten ihm dabei mitgeteilt, dass sie alles über den Letzten Ausweg

Weitere Kostenlose Bücher