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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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alt und Leiterin der dänischen Abteilung der Tierschutzorganisation Animal Liberation, die unter anderem dafür bekannt war, Nerze aus Tierfarmen zu befreien und gegen Pelzhändler und Fleischereigeschäfte vorzugehen. Sie war eine eifrige Autorin von Leserbriefen, in denen es von Tiermisshandlung bis hin zu Gleichberechtigung ging. Vor Kurzem hatte sie eine Nacktdemonstration im Zentrum von Århus arrangiert, um auf die Misshandlung von Pelztieren aufmerksam zu machen. Vibeke Lytzen war nicht in der Wohngemeinschaft Andedammen, in der sie lebte, als der Streifenwagen eintraf, um sie abzuholen.
    »Wir möchten nur mit Ihrer Freundin sprechen«, sagte Roland, der neben Liv saß und in seine Unterlagen schaute. »Vibeke Lytzen«, las er vor.
    Die Frau vor ihnen verdrehte die Augen.
    »Wenn ich Ihnen doch sage, dass ich nicht weiß, wo sie ist. Ich kann Ihnen da nicht helfen.«
    Roland lehnte sich nach vorn und legte das Foto von der Überwachungskamera vor Sara Trangbjerg auf den Tisch. Sie hob es nicht hoch, starrte es aber mit tränennassen Augen an, bevor sie wieder hoch zu Roland schaute. Sie wusste, dass sie in der Klemme saß.
    »Der Punkt ist der«, sagte Roland, »wir haben dieses Foto von Ihnen beiden, wie Sie am Freitagabend, den 6. Februar um 22:55 Uhr auf dem Weg in die Diskothek La Boîte sind, und wir wissen, dass Sie sich mit ihm hier getroffen haben.«
    Roland zeigte auf das Bild von Esad Nuhanovic, das neben dem Überwachungsfoto der beiden Frauen lag.
    »Wir haben Zeugen, die uns erzählt haben, dass Sie dort waren und sich mit ihm geprügelt haben und dass Ihre Freundin …«, Roland nahm eine Seite aus dem Bericht in die Hand und zitierte, »ihn ins Ohr gebissen hat …«
    Roland hob bewusst langsam den Blick.
    »Im Verlauf der Nacht ist dieser Mann ermordet worden, und wir haben ihn eingebuddelt auf einem militärischen Übungsgelände gefunden. Bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt.«
    Er lächelte sarkastisch.
    »Vielleicht sehen Sie selbst, in welches Licht das Sie und Ihre Freundin rückt?«
    Sara Trangbjerg wurde blass.
    »Und was, wenn ich das erklären kann?«
    »Dann möchte ich Sie auffordern, das endlich zu tun«, sagte Liv mit ruhiger Stimme.
    »Erzählen Sie uns, wo sie ist«, wiederholte Roland.
    »Ich weiß es wirklich nicht. Seit dem Abend, an dem sie den Arzt, den Albino auf Ihrem Foto, angegriffen hat, habe ich sie nicht mehr gesehen oder von ihr gehört. Ich weiß nicht, was sie möglicherweise gemacht hat.«
    »Lassen Sie uns das jetzt ruhig angehen«, sagte Liv mit den Händen vor dem Körper. »Ganz ruhig. Okay?«
    Die Stimmlage war die gleiche, die sie für die Gespräche mit ihren Kindern gebrauchte, und sie fuhr nicht fort, bevor sie ein bestätigendes Nicken von Sara Trangbjerg erhalten hatte.
    »Sie geben also zu, dass Sie an diesem Abend mit ihr zusammen waren?«
    »Ja«, antwortete die Frau.
    Liv fragte, woher sie sich kannten.
    »Wir sind ehemalige Studienkolleginnen. Aus dem Seminar.«
    Roland unterbrach sie und sagte, dass Vibeke Lytzen ihren Informationen zufolge häufig Leserbriefe in der Lokalzeitung veröffentlichte, die nicht immer gut ankamen.
    »Sie hat einige recht … wie soll man das nennen … verdrehte Ansichten, die sie gerne mit der Öffentlichkeit teilt.«
    »Teilen Sie diese Ansichten?«, fragte Liv.
    Sara zuckte mit den Schultern.
    »Einige davon … vielleicht«, lautete die Antwort.
    »Welche?«
    »Also, ich möchte schon, dass alle Frauen genauso viel wie ihre männlichen Kollegen verdienen. Einige von uns sind das Patriarchat leid. Solche wie Sie«, sagte sie an Roland gewandt.
    »Aber einige von Ihnen mögen uns doch wohl noch. Ihren Mann scheinen Sie doch auch zu mögen?«, fragte Roland und bezog sich auf die siebzehn Jahre, die sie jetzt mit Poul Hans Trangbjerg verheiratet war.
    »Ja, das schon. Aber ich muss auch sagen, dass ich von ihm unterdrückt werde.«
    »In welcher Art und Weise?«
    »Die Struktur unserer Gesellschaft bringt das einfach mit sich. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen.«
    Wäre es nicht unprofessionell gewesen, hätte Liv die Augen verdreht. Stattdessen schaute sie in ihre Unterlagen und atmete tief durch, bevor sie den Blick wieder auf Sara Trangbjerg richtete.
    »Lassen Sie uns auf Ihren Besuch in der Diskothek La Boîte am Freitagabend des 6. Februar zurückkommen«, sagte sie.
    Sara Trangbjerg nickte und schaute auf den Tisch hinunter.
    »Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht hat. Das weiß man bei

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