Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel
ihnen einen guten Kontakt zur Krankenstation«, antwortete er.
Lind meinte erneut, dass Esad Nuhanovic etwas bei sich gehabt haben konnte.
»Eine Art Warenprobe?«, fragte Carsten und erinnerte sie daran, dass Esad Nuhanovic trotz seiner Hautfarbe auch Einwanderer und Moslem gewesen war. »Vielleicht ist die Tat rassistisch motiviert?«
»Hm«, sagte Liv und starrte auf die Tafel. Das Grinsen der vier Männer wirkte auf einmal breiter, fand sie, während sie darüber nachgrübelte, was mit Jacob Adamsen war. Liv zeigte auf sein Gesicht und fragte: »Wenn es die drei Freunde waren, die Jacob Adamsen am Samstag zusammengeschlagen haben, warum haben sie ihn dann am Mittwoch verfolgt? Hat irgendjemand eine Idee?«
»Vielleicht wollte er plaudern?«, schlug Miroslav vor.
Livs Gesicht hellte sich auf.
»Vielleicht haben wir es mit einer Inszenierung zu tun«, sagte sie, und während die anderen sie anstarrten, erklärte sie, dass er zusammengebrochen sein musste. »Vielleicht traf das sowohl auf ihn als auch auf Lorentzen zu. Sie schafften es nicht, ihr Geheimnis für sich zu behalten, und wollten plaudern. Lorentzen hat sich selbst ruhiggestellt, vielleicht haben sie ihm dabei sogar geholfen, aber Jacob stellte weiterhin eine Gefahr dar. Zuerst haben sie versucht, ihn zum Schweigen zu bringen, indem sie ihm in der Wohnung in Gråsten vier Finger gebrochen haben, und als das nichts half, wollten sie ihm den Mord anhängen. Aus diesem Grund haben sie ihn in einem gestohlenen Auto mit der Tasche im Kofferraum über den Åbenråvej gejagt. Der Plan sah vor, dass er bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, und wir sollten die Machete finden und glauben, er sei der Mörder. Das würde perfekt zu der Tatsache passen, dass wir die Leiche auf einem militärischen Übungsgelände gefunden haben, und damit hätten wir den Fall schließen können.«
Sie hob die Arme und bat die anderen um ihre Meinung.
Lind und Anette nickten.
»Aber wie können wir das beweisen, wenn es denn wirklich so war?«, fragte Miroslav und sagte, dass sie nichts bis auf ein Überwachungsfoto hätten, das zeigte, dass sie in derselben Diskothek gewesen waren, aber das waren viele andere auch an diesem Abend.
»Vergiss die Machete nicht«, sagte Liv, aber Lind meinte, das reiche zur Anklageerhebung nicht aus. Die Kriminaltechnik hatte die Machete untersucht, aber an der Klinge waren weder Blut noch DNA von Esad Nuhanovic sichergestellt worden.
»Wir müssen mit Jacob Adamsen sprechen, sobald er aufwacht«, sagte Carsten und stand mit dem Telefon in der Hand auf, um im Krankenhaus anzurufen und zu hören, ob der Patient bald aus dem Koma zurückgeholt werden konnte. Anschließend mussten sie einen Streifenwagen dorthin schicken, um ihn zu überwachen, so dass die anderen ihn nicht zuerst in die Finger bekamen.
»Die beiden anderen«, sagte Liv dann. »Wie beweisen wir, dass sie das waren? Was ist mit Fingerabdrücken oder anderen Spuren in der Wohnung?«
Lind sagte, sie hätten massenhaft Fingerabdrücke gefunden, aber keinen, der zu einem in ihrem Register gepasst hätte. Wenn sie die beiden Männer jedoch finden würden, könnten sie selbstverständlich von ihnen Fingerabdrücke nehmen und schauen, ob sie mit den gefundenen übereinstimmten.
Alle Anwesenden im Kommandoraum schwiegen. Sie starrten auf die Tafel mit dem Foto der vier lachenden Soldaten.
»Wenn sie sich irgendwas zu Schulden kommen lassen, nehmen wir sie fest«, klang es aus Richtung Tür.
Max Motor kam herein.
Liv lächelte.
»Max Maulwurf! Gut, dass du kommst. Wir brauchen deine Hilfe.«
Max begrüßte die Männer mit einem Händedruck, Liv mit einer Umarmung und Anette mit einem liebevollen Kuss auf die Wange.
»Gut, dich zu sehen, alter Junge«, kam es von Carsten. »Das glattrasierte Gesicht steht dir.«
Max griff sich ans Kinn und lächelte, bevor er sich an Liv wandte, die ihn schnell über die neuesten Entwicklungen informierte. Dann zeigte er auf das Überwachungsfoto.
»Das sind Christian Kragh, genannt Kragen, und Michael Dyreberg, genannt MD. In der Kaserne machen sie sich die ganze Zeit an, schreien laut herum und prahlen damit, wie betrunken und neben der Spur sie gewesen sind oder welche Mädchen sie aufgerissen haben. Sie verhalten sich total paranoid und sind komplett unzurechnungsfähig. Ich schlage vor, wir beschatten sie heute Abend und die nächsten Tage. Wir haben Wochenende, und sie sind ganz sicher in der Stadt unterwegs. Sie sind dafür bekannt, bis
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