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Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu
nehmen.«
    »Tut mir leid, Danny.« Sie zog
eine Schnute und spielte das betrübte kleine Mädchen. »Ich fürchte, das sind
noch Nachwirkungen der langen Tage, die ich in diesem schrecklichen Keller
verbracht habe.«
    Sie wandte mir plötzlich den
Rücken zu, schwang die Beine auf die Couch, streckte sich behaglich aus, und
ich hatte gerade noch Zeit, das leere Glas von meinem Schoß wegzureißen, ehe
ihr Kopf es sich dort bequem machte.
    »Es kommt mir immer noch wie
ein verrückter Alptraum vor«, murmelte sie, und dabei sah sie mich mit großen
Augen an. »Glaubst du, daß sie über Max Summers die Wahrheit gesagt hat — wer
er auch sein mag — und daß etwas an dem großen Coup dran ist, den er angeblich
in einer kleinen Stadt in Iowa vorbereitet?«
    »Bestimmt«, sagte ich. »Deine
Entführung war Tatsache, die Striemen auf Benares’ Rücken waren Tatsache —
weshalb also sollten ihre Story und ihr Vorschlag nicht den Tatsachen
entsprechen, daß ich seine Stelle einnehmen sollte, während sie dich als Geisel
festhielt?«
    »Es kommt mir jetzt alles so
phantastisch vor«, murmelte sie, »aber ich muß gestehen, daß es schreckliche
Wirklichkeit war, solange ich in dem Keller steckte.« Ihre Lippen öffneten sich
zu einem sanften, wissenden Lächeln. »Was du mir da erzählt hast, daß ich über
Nacht hierbleiben solle wegen meiner Sicherheit und so, sei mal ehrlich, Danny:
das waren doch nur Ausreden, nicht wahr?«
    »Falsch getippt«, sagte ich
wahrheitsgemäß. »Nach allem, was vorgefallen ist, glaube ich nicht, daß
Midnight, Louis und der Rest dieser Bande so schnell aufgeben werden. Und aus
diesem Grunde hast du ab sofort Urlaub. Du hast eine Tante in Florida, die du
schon lange besuchen wolltest — oder vielleicht eine Klassenkameradin in
Alaska?«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Mein voller Ernst«,
versicherte ich. »Für zwei, drei Wochen möchte ich dich so weit wie möglich von
New York entfernt wissen. Was hältst du davon?«
    »Ich glaube, einen Sonderurlaub
sollte man nicht abschlagen — natürlich müßte er bezahlt sein —, ganz gleich,
was der Grund dafür ist«, sagte sie gehorsam. »Ich könnte da einen alten
Klassenkameraden in Texas besuchen...«
    »Klingt nicht schlecht«, meinte
ich.
    »Er ist vor einem halben Jahr
geschieden worden, und im Süden seines riesigen Besitzes wurde kürzlich eine
neue Ölquelle entdeckt«, murmelte sie leichthin. »Ich glaube, er hat jetzt ein
bißchen Damengesellschaft nötig. Einen Mann mit so viel Geld sollte man nicht
lange allein lassen.«
    »Vielleicht wäre es klüger von
mir, dich geradewegs in diesen Keller zurückzubringen und dort langsam eingehen
zu lassen«, erklärte ich finster.
    »Armer Danny.« Sie nahm meine
Hand, legte sie auf die vollendete Rundung über ihrem Herzen, dann drückte sie
plötzlich meine Finger, so daß ich die Wärme ihrer Haut unter der dünnen Seide
fühlte.
    »Ich hab’ ja nur Spaß gemacht«,
sagte sie leise. »Was wirst du denn anfangen, wenn ich nicht da bin, Danny?«
    »Darüber habe ich schon
nachgedacht«, gab ich zu. »Nachdem ich nun wieder freier Herr meiner
Entschlüsse bin, werde ich Midnight vielleicht doch noch beim Wort nehmen — auf
rein finanzieller Basis, versteht sich.«
    Fran erschauerte unfreiwillig.
»Manchmal hast du wirklich einen seltsamen Sinn für Humor, Danny Boyd. Am
besten vergißt du, was ich gefragt habe.«
    Die folgende Stille dauerte
lange genug, daß ich das störende seidene Hindernis unter meiner Hand umgehen
konnte.
    »Sie besitzen wirklich
bewunderungswürdige Formen, Mrs. Jordan«, bemerkte ich.
    »Es freut mich, daß Ihnen dies
auffällt, Mr. Boyd«, sagte sie gelassen. »Die andere Seite ist genauso
vollendet. Möchten Sie es nicht nachprüfen?«
    Nach einer kleinen Weile sprach
sie weiter. »Ich werde auch nie vergessen, daß du dieser Bestie einen Kinnhaken
verpaßt hast, statt dich von ihr einfangen zu lassen. Und warum, Danny Boyd? Um
mich zu retten, das war der Grund.«
    Sie griff nach meiner Hand,
drückte sie sanft und doch fest, und dann legte sie sie dorthin, wo ich die
vorgeschlagene Nachprüfung zu meiner vollsten Zufriedenheit vornehmen konnte.
    »Heute abend«, flüsterte Fran,
»bist du mir wie ein Ritter in schimmernder Rüstung vorgekommen, Danny, der
erschien, um seine Prinzessin zu befreien, die von einer bösen Hexe in eine
dunkle Höhle gesperrt worden war. Und nach all dem kann doch eine brave
Jungfrau gar nicht anders, als diesen Ritter mit ihrer

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