Ermorden Sie ihn unauffällig
hinzu.
»Warum auch nicht?« Ich zuckte
die Schultern.
»Prima, Johnnyboy, ganz prima.«
Er klopfte mir sogar auf die Schulter. »Ich gebe Ihnen noch einen Mann mit, keinen
von Ihrer Klasse natürlich, aber den besten, den ich kriegen kann. Er wird
Ihnen die Munition tragen und den Rücken decken. Er begleitet Sie auf diese
Plattform und wieder herunter, er weiß auch, wo der Wagen steht, mit dem Sie
verschwinden — okay?«
»Die Sache gefällt mir, Max«,
sagte ich. »Ich war’s schon ziemlich leid, immer nur auf Bäume zu schießen.«
»Sie sind in Ordnung.« Max
kicherte beifällig. »Well, meine Herren?« Er blickte strahlend in die Runde.
»Ich denke, Sie werden die beiden nächsten Tage vorwiegend in diesem Zimmer
verbringen — wie wär’s also, wenn wir es jetzt erst mal verließen und uns etwas
zu trinken genehmigten?«
»Nur eins noch, Max«, sagte
Duke höflich. »Wie bringen Sie das Geld aus der Stadt?«
»Unsere drei Lieferwagen
besitzen eine Sonderausstattung — verstärkte Federn, Spezialreifen, frisierte
Motoren, alles« —, sagte Max. »Wenn sie beladen sind, durchqueren sie die Stadt
in Richtung der Ausfallstraße nach Norden. An einem bestimmten Punkt werden
drei völlig gleiche Wagen ihre Stelle einnehmen und auf der Straße nach Norden
weiterfahren — sie sind entweder leer oder führen irgendwelchen Ballast mit.
Die drei Wagen mit dem Geld fahren in eine Tiefgarage hier...« Der Stab
wanderte wieder. »Sie werden sofort entladen, und das Geld wird in der Garage
untergebracht. Später bleiben die drei Tarnwagen an verschiedenen Stellen der
Landstraße stehen, leer natürlich. Sie sind alle drei gestohlen und neu
lackiert worden. Ich nehme an, die Polizei wird sich mit ihnen und der Gegend,
wo sie aufgefunden werden, eine ganze Weile beschäftigen. Das Geld bleibt bis
Samstag in der Garage — das ist der Tag des Footballderbys, das man hierzulande
als Ereignis des Jahres bezeichnen darf, Duke.« Max grinste sarkastisch.
»Swinburn High gegen Allfield High, gespielt wird in Allfield. So ziemlich die
gesamte Bevölkerung von Swinburn wird hinfahren, um sich das Spiel anzusehen —
und danach wieder zurückfahren. Die meisten werden wohl vormittags nach
Allfield aufbrechen, so daß die Stadt gewiß früh von Menschen wimmelt. Das gibt
uns hinreichend Gelegenheit, mit unseren Wagen unauffällig die Garage
anzusteuern und dort zu laden. Wir mischen uns nach dem Footballspiel unter die
Menge und schwimmen ganz gemächlich in dem Verkehrsstrom nach Swinburn zurück,
der bestimmt zwischen den beiden Städten kaum abreißen wird.«
»Sie wollen eine halbe Million
Dollar drei Nächte lang in dieser Garage liegenlassen?« sagte Duke ungläubig.
»Das will ich Ihnen gern
erklären«, sagte Max schnell. »Am Tag X werden Larry und ich in der Garage
sein, nur wir beide. Sobald die Lieferwagen entladen sind, wird Larry dafür
sorgen, daß die Fahrer ihre Flugzeuge oder Züge erreichen, damit sie dorthin
zurückkommen, wo sie hergekommen sind. Dann kommt er in die Garage zurück, und
wir beide werden dort bis Samstag wohnen — wenn ihr kommt und uns holt, samt
dem Geld.«
Eine plötzliche Stille folgte,
während alle Augen auf Duke blickten. Nach ein paar Sekunden begann ich, die
übrigen Gesichter zu mustern, und es machte mich nervös. Sie alle hatten einen Ausdruck
offener Feindseligkeit, und die Männer kamen mir vor wie ein zum Lynchen
bereiter Mob — fünf Minuten, ehe einer nach einem Seil schreit.
»Nun, Duke?« fragte Max
schließlich, »was meinst du?«
Duke beharkte heftig seinen
Schädel, und das Kratzgeräusch klang in dem stillen, großen Zimmer ungewöhnlich
laut. Dann wandte er sich dem Stadtmodell zu und betrachtete es ein Weilchen.
»Max?« Seine Stimme verriet
Zögern. »Wenn ich diese Hauswand auf die Straße fallen lasse...?«
»Unmöglich«, erklärte Max ihm
bestimmt. »Wenn die Straße von Schutt blockiert ist, kommen unsere Lieferwagen
nicht durch — und die halbe Million bleibt, wo sie ist. Es ist dasselbe wie mit
Johnnys Aufgabe — nur nützt eine Winchester nichts gegen Ziegelsteine.«
Duke nagte einen Augenblick an
der Unterlippe. »Es geht mir um die Leute, die im Haus sind«, murmelte er fast
entschuldigend. »Wenn man die Mauer nach innen sprengt, kann man nicht
vorhersagen, was passiert. Ich bin aber jetzt schon überzeugt, daß es nicht
ohne Tote abgehen wird.«
»Wir schlagen erst los, nachdem
die Bank schon fast eine halbe Stunde geschlossen ist«,
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