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Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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war ein großes Zimmer, etwa
sechs mal zwölf Meter, sämtliche Fenster waren mit schweren, durch Metall
verstärkten Läden verschlossen. Eine Menge Leuchtröhren an der Decke
überfluteten den Raum mit taghellem schattenlosem Licht. Ein meterbreiter Gang
an den Wänden entlang war frei gelassen, so daß man bequem rundherum gehen
konnte; der übrige Platz wurde vom Modell einer Stadt und ihrer Umgebung eingenommen.
    Ich hatte plötzlich ein Gefühl,
als sei Weihnachten und ich wieder ein kleiner Junge. Meine Mutter hatte mich
für einen ganzen Tag in der Spielwarenabteilung eines riesigen Kaufhauses
zurückgelassen, und ich stand wie angenagelt vor der Spielzeugeisenbahn, sah
die winzigen Züge hin- und herflitzen, und es gab nichts Schöneres auf dieser
Welt, als ihnen zuzuschauen.
    Max Summers’ Miniaturstadt
erzeugte den gleichen Effekt. Und dann hefteten sich meine Blicke auf jene drei
Häuserblocks an der Hauptstraße und ihre beiden größten Querstraßen, die
detaillierter ausgeführt waren als der Rest.
    »He«, schlabberte Sam
begeistert, »das ist wirklich prima, Max. Wer hat denn das gemacht?«
    »Wir haben Monate dafür
gebraucht«, erwiderte Max selbstgefällig. »Bill hat viel daran gearbeitet, und
das meiste davon hat Larry angefertigt — er hat wahrhaft Künstlerhände —, und
wenn sie ein Stück fertig hatten, habe ich’s hereingebracht und
aneinandergefügt.«
    »Welche Stadt ist das?« fragte
Duke leise.
    »Allfield«, antwortete Max.
    »Wo liegt das?«
    »Da habe ich eine kleine
Überraschung auf Lager.« Max lächelte breit. »Es liegt in Iowa, meine Herren,
75,6 Meilen von unserem gegenwärtigen Standpunkt entfernt.« Er sah sich einen
Augenblick um. »Vielleicht fünf Meter mehr oder weniger.«
    »Aber das ist ja ein Kuhdorf«,
brabbelte Sam. »Nicht größer als das Nest, in dem wir jetzt stecken. Wo soll
man denn in so einem Nest eine halbe Million finden?«
    Max ergriff den drei Meter
langen Zeigestab, der hinter der Tür gestanden hatte.
    »Hier, meine Herren.«
    Die Stabspitze wies auf die
Stadtmitte und blieb auf der Kreuzung der Haupt- mit der zweiten Querstraße
liegen.
    »Die Farmers, Marketers and
Rural Industries Bank «,fügte er hinzu, und der Stab wanderte ein
Stückchen weiter, aufs Dach des höchsten Gebäudes an der östlichen Ecke. »Drei
hohe Lohnzahlungen gehen jede Woche durch diese Bank«, sagte Max. »Zusammen
belaufen sie sich auf etwas mehr als 350 000 Dollar. Ich glaube bestimmt, daß
wir auf die halbe Million kommen. Die Bank selbst muß ja auch Bargeld für ihre
Kunden bereithalten.«
    »Max?« Bill, der strohblonde
Junge, zitterte plötzlich vor Erregung. »Warum eigentlich der ganze Aufwand mit
diesem Modell? Ich meine, es ist ja ein tolles Ding, aber...«
    »Sie werden das schon noch
begreifen«, unterbrach ihn Max brüsk. »Unser Unternehmen muß früher beginnen,
weil jene drei Firmen, um deren Löhne es geht, sich geeinigt haben, den
wöchentlichen Zahltag auf Donnerstag vorzuverlegen; außerdem werden die
einzelnen Lohntüten nun schon in der Bank abgezählt, statt wie früher in den
Betrieben. Bisher war es so, daß die Lohngelder am Donnerstagnachmittag an die
Bank geliefert wurden, von wo aus die Firmen sie Freitag früh erhielten. Jetzt
trifft das Geld am Mittwochmittag in der Bank ein, wird auf die Lohntüten
verteilt und am folgenden Tag an die drei Gesellschaften ausgeliefert, mit
gepanzerten Fahrzeugen. Für uns bedeutet das: Das Geld befindet sich von
Mittwoch mittag bis Donnerstag morgen in der Bank. Also ist der Mittwoch unser
Tag X, und der Countdown endet genau um 14 Uhr 50. Das Kraftwerk hört zu
arbeiten auf« — der Stab bewegte sich, um dessen Lage zu bezeichnen —, »fünf
Minuten darauf wird sich im Fernamt eine mysteriöse Explosion ereignen — die
freilich nur Sach- und keinerlei Personenschaden anrichten wird, möchte ich
hinzufügen —, und danach wird es ebenfalls nicht mehr arbeiten können. Beachten
Sie bitte die einzige Zufahrtsstraße von der Autobahn, die drei Meilen an
Allfield vorüberläuft. Der schwerste Zementlastwagen, der zur Zeit gebaut wird,
so schwer wie irgend möglich mit Zement beladen, wird dort einen Unfall haben,
eine Meile nach der Autobahn in Richtung Allfield. Er wird umstürzen und die
Zufahrtsstraße völlig blockieren. Die Ausfallstraße nach Norden lassen wir
offen, scheinbar, um auf diesem Weg das Geld hinauszubringen. Wir werden das
natürlich nicht tun, aber die Polizei soll es annehmen. Um fünf

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