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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Ausdauerleistungsfähigkeit aber nicht. Im Höhentraining verstärkt eine starke UV-Strahlung den immundepressiven Effekt der Hypoxiebelastung. Daher sind vorbeugend immunstimulierende Medikamente angebracht. Auch Vitamine mit antioxidativer Wirkung helfen (s. Kap. 6 ).

Pollenflug
    In der Blütezeit von Pflanzen besteht vom März bis zum späten Herbst die Gefahr der Pollenallergie , wobei die Gräserallergie überwiegt. Allergisch reagierende Sportler sollten die öffentliche Pollenflugwarnung beachten und, wenn möglich, ihren Trainingsort in pollenallergenarme Gebiete verlegen. Hierzu gehören die See und das Gebirge. Geeignete Medikamente helfen bei dieser Allergie. Auf Dauer ist beim Facharzt eine Desensibilisierung empfehlenswert. Wenn diese auch nicht immer vollständig hilft, so führt sie doch zur Linderung der Atembeschwerden und zur Sicherung der Belastbarkeit.
Belastbarkeit und Luftverschmutzung
    Sportler mit asthmatischer Veranlagung oder mit Belastungsasthma sollten bei gefährdenden Luftsituationen unmittelbar vor der Belastung (Wettkampf) ein kurz oder lang wirkendes Beta-2-Mimetikum als Spray zuführen. Besonders geeignet ist hier das zugelassene Formoterol (z. B. Oxis ® Turbohaler ® ). Weitere erlaubte und kurz wirkende Sprays enthalten Salbutamol, Salmeterol oder Terbutalin. Im Training darf die Inhalationsdosis etwas höher sein als beim Wettkampf. In Zweifelsfällen Internetinformationen einholen ( www.dopinginfo.de ). Die aufgeführten Medikamente sind nur als Spray erlaubt und müssen bei Leistungssportlern vorher deklariert werden (Formular ATUE).
    Zusätzlich wirken bei einer allgemeinen Smogwetterlage, zur Unterdrückung der Cyclooxigenasereaktionen an der Bronchialschleimhaut, die nichtsteroidalen Analgetika, wie Ibuprofen ® oder Indomethazin ® .
4.5 Wechsel der Zeitzonen
    Zeitzonenwechsel wird im Leistungstraining immer häufiger. Der Wechsel der Zeitzonen stört den gewohnten Biorhythmus von Tag und Nacht am Wohn- oder Trainingsort. Durch den schnellen Wechsel der Zeitzonen (Kontinentalflüge) wird der eigene Biorhythmus gestört. Ursache ist die Verschiebung des von der Zirbeldrüse gesteuerten Tag- und Nachtrhythmus; die Zirbeldrüse setzt rhythmisch das Hormon Melatonin frei (REITER & ROBINSON, 1997) und fördert so den Schlaf.
    Der eingespielte Biorhythmus vom Heimatort schwingt bei schnellem Ortswechsel nach. Er kann sich nicht so schnell an die neuen Gegebenheiten im Licht-Dunkel-Verhältnis anpassen. Besonders betroffen sind die vegetativ gesteuerten Funktionen: Schlaf, Körperkerntemperatur, Hunger, Urin- und Stuhlausscheidung, Immunantwort u. a.
    Das für die Leistungsabgabe im Leistungssport hemmende Moment ist die Ganzkörperträgheit , wenn die innere Uhr „nachgeht“. Viele Topathleten haben, selbst verschuldet oder organisatorisch angeordnet, bei zu kurzer Anreise ihren Wettkampf im Halbschlaf durchgeführt. Das betrifft nicht nur die Ausdauer- oder Spielsportarten. Auch Konzentrationssportler, die sich körperlich wenig belasten (z. B. Schützen), weisen bei zu kurzer Zeitumstellung eine verlangsamte Reaktionsfähigkeit auf.
    Prinzipiell sollte pro Stunde Zeitverschiebung einen Tag früher angereist weden.
Jetlag
    Unter dem Begriff Jetlag werden alle Störungen zusammengefasst, die nach Transkontinentalflügen auftreten. Das betrifft Sportler und auch andere. Bei 6-8 Stunden Zeitverschiebung in Westrichtung (z. B. USA), ist mit minimal 3-4 Tagen Umstellung zu rechnen. In diese Umstellungszeiten ist noch nicht die Wiedererlangung der Topleistungsfähigkeit am Wohnort eingerechnet. Der Umstand einer längeren Zeitumstellung wird bei Spitzenathleten oft unterschätzt. Auch trainingsjüngere Athleten benötigen wahrscheinlich eine längere Umstellzeit als ältere. Geschlechtsdifferenzen in der Umstellung sind nicht bekannt.
    Die Flüge von Ost nach West werden besser vertragen als die Flüge von West nach Ost. Bei Flügen in Richtung West, mit dem Sonnenlauf, wird der Wachheitszustand verlängert. Der Jetlag tritt nachhaltiger bei Flügen entgegen dem Sonnenlauf auf, d. h. in Richtung Ost. Keinen Jetlag verursachen Flüge in Nord-Süd-Richtung (z. B. Südafrika).
    Die Beschwerden beim Jetlag können nach Berichten aus dem Ausland und durch Belege in repräsentativen Publikationen über die Aufnahme von Melatonin (in Deutschland ab 2008 als Medikament Circadin ® zugelassen) abgeschwächt oder verkürzt werden. Melatonin erhöht die Schlafqualität. Melatonin wird auch

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