Ernährung im Sport
Nifidipin.
Auch die Leistungssportler müssen im Höhentraining (2.000-2.500 m) auf die Balance ihres Flüssigkeitshaushalts achten und neben Flüssigkeiten ständig Mineralien und antioxidative Vitamine aufnehmen.
5.6 Flüssigkeitsaufnahme bei Hitze
Bei Hitze (> 25° C) steigt in Abhängigkeit von Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Geschwindigkeit (Belastungsintensität) der Flüssigkeitsbedarf. Bei der Dehydratation wird generell die Muskelkraft erhalten, nicht aber die Ausdauerleistungsfähigkeit.
Mit der Zunahme der Entwässerung des Körpers (Dehydrierung) nimmt die aerobe Leistungsfähigkeit ab. Nur eine hohe sportartspezifische Grundleistungsfähigkeit kann einem Leistungsabfall bei Hitze entgegenwirken. Bei Wassermangel (Hypohydratation) steigt die Überhitzung des Körpers bei Belastung an. Diese tritt umso früher auf, je höher die Umgebungstemperatur ist. Ist der Körper überhitzt und leidet an Wassermangel, dann hört das Schwitzen auf und die Hautdurchblutung sinkt. Wenn die Schweißbildung aufhört und die Haut trocken wird, ist eine Ausdauerbelastung bei Hitze abzubrechen.
Wenn bei Normaltemperatur (< 20° C) der Flüssigkeitsverlust 1,2 l/h beträgt, steigt dieser bei Hitze auf > 1,5 l/h an. Bei einem Flüssigkeitsverlust von 1-2% des Körpergewichts (0,7-1,4 l bei 70 kg) wird die Leistungsfähigkeit noch nicht beeinflusst. Erreicht die Dehydratation 4-5% des Körpergewichts (2,1-2,8 l bei 70 kg), dann ist die Leistungsfähigkeit mit Sicherheit negativ beeinträchtigt (WYNDHAM & STRYDOM, 1986). Wenn auch reichliches Trinken unter Hitze von Vorteil ist, bleibt bislang unklar, ob durch Trinken allein die Hitzetoleranz bei Belastungen gesteigert werden kann. Die sicherste Methode ist derzeit, in der Sportpraxis den Energieumsatz zu drosseln, d. h. die Rücknahme der Geschwindigkeit. Der Massenverlust nach der Belastung beruht auf über 85% Wasserverlust (BÖHMER, 1981). Der Grad der Entwässerung wirkt sich auf die Körperkerntemperatur aus, die ansteigt ( Abb. 1/5.6 ).
Abb. 1/5.6: Anstieg der Körperkerntemperatur mit zunehmender Dehydratation bei Belastung mit 65% der maximalen Sauerstoffaufnahme unter 33° C. Modif. Daten nach: MONTAIN & COYLE (1992)
Die Rehydrierung dauert mitunter länger als angenommen. Der volle Flüssigkeitsausgleich kann 3-4 Tage in Anspruch nehmen, weil der Austausch zwischen den einzelnen Körperräumen unterschiedlich verläuft.
Die Flüssigkeit wird zuerst im Blut festgehalten, füllt dann die Zellzwischenräume aus und gelangt zuletzt in die Körperzellen. Ein entwässertes Unterhautfettgewebe befindet sich erst nach 3-4 Tagen wieder im ursprünglichen Zustand. Der Wasserverlust lässt sich durch Wiegen vor und nach der Belastung sicher abschätzen.
Wichtig ist immer die Auffüllung des Plasmavolumens. Um eine Bluteindickung schnell abzubauen, ist reines Wasser nicht von Vorteil. Durch die Zugabe von Kochsalz in die Trinkflüssigkeit kann bereits nach 90 min ein vermindertes Plasmavolumen ansteigen.
Durch die Aufnahme einer Wassersalzlösung (0,45%) von 15 ml/kg Körpergewicht stiegen bei einer 2,3%igen Dehydratation nach 120 min sowohl Plasmavolumen als auch Gesamtkörperwasser signifikant an (NOSE et al., 1994). Im Vergleich bewirkte die Aufnahme von reinem Wasser eine zeitlich deutlich geringere Körperwasserauffüllung. Die Wasserzurückhaltung über die Nieren war bei der salzhaltigen Trinklösung höher als bei Wasseraufnahme.
Nach jeder Dehydrierung kommt es zu einer übersteigerten Flüssigkeitsaufnahme. Ursache dafür sind die hormonell gesteuerten Signale zum Trinken. Nach dem dritten Tag Erholung lässt die Aktivität der wasserbindenden Hormone (z. B. Aldosteron) nach und es kommt zur überschießenden Wasserausscheidung. Das den Elektrolyt- und Wasserhaushalt regulierende Aldosteron normalisiert sich einige Tage nach der Stressbelastung und bewirkt die Entwässerung.
Auch bei Langzeitbelastungen kommt es zu einer beachtlichen Wassereinlagerung, besonders wenn die Belastung in Etappen erfolgt. Die erhöhte Wassereinlagerung während längerer Ausdauerbelastungen ist ein bisher wenig beachtetes Phänomen, zumal die Ursachen (hormonelle Faktoren?, Proteinmangel?) unklar sind.
In einer Einzelfallstudie konnte bei einem Lauf über 1.200 km in 17 Tagen (Deutschlandlauf) bei Temperaturen zwischen 15° C bis 25° C belegt werden, dass das Gesamtkörperwasser von 67,7% auf 83,6% kontinuierlich anstieg (Knechtle et al., 2008). Über
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