Ernährung im Sport
beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit nicht. Dauern Wettkämpfe im Freizeitbereich über 60 min, dann steigt bei hoher Außentemperatur das Trinkbedürfnis. Wenn wenig trainierte Sportler bis an ihre Leistungsgrenze gehen, schwitzen sie stark und verlieren viel Salz.
Die Veranstalter von Volkssportveranstaltungen (z. B. 15-25-km-Läufe) sollten bei Hitze mit einem starken Trinkbedürfnis der Teilnehmer rechnen, zumal wenn die Belastungszeiten über 90 min liegen.
Bei Ausdauerwettbewerben (Straßenradsport, Triathlon, Langstreckenlauf, Skilanglauf, Rudern, Kanu) ist pro Belastungsstunde und bei normalen mitteleuropäischen Temperaturen mit dem Verbrauch von 1 l Wasser (Flüssigkeit) pro Teilnehmer zu rechnen. Erhöhen sich die Temperaturen im Verlaufe des Tages und überschreiten 30° C, dann steigt der Flüssigkeitsbedarf drastisch an. Das bereitgestellte Wasser wird nicht nur getrunken, sondern dient der Abkühlung des Kopfs und anderer Körperregionen.
Die Anstrengung des Athleten kann anhand des äußeren Schweißfilms abgeschätzt werden:
Wenn die Schweißbildung etwa 0,5 l/h beträgt, dann ist der Schweiß auf der Haut nicht sichtbar und der Sportler erscheint trocken.
Deutlich sichtbarer Schweiß deutet auf eine Bildungsrate von 1 l/h hin.
Bei maximaler Schweißbildung beginnt der Schweiß abzutropfen und vermindert so seine Kühlfunktion.
Leistungsfähigere Ausdauerathleten bilden immer weniger Schweiß als leistungsschwächere, bei vergleichbarer Leistung. Eigene Untersuchungen bei Marathonläufen (19° C Außentemperatur) ergaben, dass Läufer mit 150 min Laufzeit durchschnittlich 0,7 l Flüssigkeit aufnahmen, während Läufer mit 180 min Laufzeit 1,7 l tranken. Die Auswertung von 60 Fitnessmarathonläufern ergab, dass sie bei normaler Außentemperatur (17-21° C) und bei drei Stunden Laufzeit 1,2-2,3 l Flüssigkeit benötigten. Zu ähnlichen Daten kam NOAKES (1993), der bei gut trainierten, 60 kg schweren Läufern 0,4 l/h und bei 70 kg schweren Läufern 0,6 l/h Flüssigkeitsaufnahme messen konnte.
Abb. 1/5.4: Durchschnittliche Flüssigkeitsaufnahme und Kalorienverbrauch bei einem Dreifachlangtriathlon mit 51 Stunden Wettkampfdauer. Mittelwerte von sechs Athleten. Nach: ZAPF et al. (2002)
Wie bereits erwähnt, ist Trinken auf Vorrat nicht möglich. Weder ein Übertrinken noch ein Flüssigkeitsdefizit ist von Vorteil. Reichliches und unkontrolliertes Trinken führt immer zu vorzeitigem Schwitzen.
Bei einem Dreifachlangtriathlon (51 h Belastungsdauer) konnte eine Flüssigkeitsaufnahme von 235-463 ml/h festgestellt werden (ZAPF et al., 2002). Insgesamt nahmen die Extremtriathleten 18,7 ± 5,5 l Flüssigkeit in zwei Tagen auf und produzierten 6,7 l Urin. Sie haben pro Belastungsstunde und langsamer Fortbewegungsgeschwindigkeit (23 km/h Radfahren und 6 km/h Laufen), etwa 200-300 l/h Schweiß produziert.
b) Schnellkraftsportarten
Zu den Schnellkraftsportarten zählen die Wurf-, Stoß- und Sprungdisziplinen der Leichtathletik, die Sprintdisziplinen Lauf (100-400 m), leichtathletischer Mehrkampf, alpiner Skisport, Skisprung, Gewichtheben u. a. Diese Sportartenvielfalt erlaubt keine einheitlichen Empfehlungen zum Trinkverhalten. Die absolute Flüssigkeitsaufnahme ist unterschiedlich, zumal die Schwerathleten mit 100 kg Körpergewicht und die Skisportler mit 60-70 kg Körpergewicht ein unterschiedliches Trinkbedürfnis haben. Der belastungsbedingte Flüssigkeitsverlust hält sich in Grenzen, sodass kaum große Dehydratationszustände auftreten. Eine Ausnahme machen Athleten im alpinen Rennsport, die auf dem Gletscher trainieren. Die erhöhte Belastung der Atmung in der Höhe führt zur größeren Wasserabgabe über die Atemwege.
Da die meisten Schnellkraftsportler Mehrfachstarter sind, besteht für sie in den Pausen die Möglichkeit der ausreichenden Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung. Bei Hallenwettkämpfen (Leichtathletik) steigt das Trinkbedürfnis an. Trockene Luft und hohe Raumtemperaturen sorgen dafür. In den Pausen trinken die Athleten 0,5-1 l Flüssigkeit. Bei der Getränkeauswahl können anregende (Kaffee, Cola) oder energiereiche Getränke (mit Kohlenhydraten und Elektrolyten) aufgenommen werden. Zu beachten ist, dass bei langen Wartezeiten der Blutzucker allmählich abfallen kann, sodass auf den Glukosegehalt in den Getränken zu achten ist.
c) Kampfsportarten
Zu den klassischen Kampfsportarten zählen Ringen, Boxen, Judo, Fechten, Karate, Taekwondo, Sumo u. a. asiatische
Weitere Kostenlose Bücher