Ernährung im Sport
Kampfdisziplinen. Die Flüssigkeitsaufnahme ist in den Kampfsportarten mit Gewichtsklassen von Bedeutung. Insbesondere geht es um das Gewichtmachen .
Eine über längere Zeiträume durchgeführte Flüssigkeitsrestriktion mit verminderter Nahrungsaufnahme beeinflusst die Kraftfähigkeit im Ringen und Judo (s. Kap. 3.4 ).
Da eine kurzzeitige und intensive Entwässerung die Kraftfähigkeit unwesentlich beeinflusst, wird das Gewichtmachen 3-4 Stunden vor einem Wettkampf favorisiert. Die Entwässerung von 1-2 kg hat offenbar keinen leistungsbehindernden Effekt. Durch Schwitzprozeduren (z. B. Lichtkasten, Sauna) können in kurzer Zeit 2 l Flüssigkeit freigesetzt werden. Unterstützt wird das durch stark wärmende Bekleidung.
Zu beachten ist, dass beim Saunabesuch nur Flüssigkeit aus dem Zellzwischenraum freigesetzt wird. Die intrazelluläre Flüssigkeit wird durch das Saunabad nicht ausgeschwitzt. Eine Abnahme der intrazellulären Flüssigkeit ist nur bei aktiver Muskelbelastung möglich.
Der Gebrauch von entwässernden Medikamenten ist grundsätzlich verboten und wird als Doping geahndet, falls kein ärztliches Attest vorliegt. Praktisch muss sich der Athlet zur Entwässerung durch restriktive Flüssigkeitsaufnahme, Belastung in stark isolierender Bekleidung, Lichtkastengebrauch oder Saunabesuch helfen. Für den Organismus ist die langsame Dehydratation physiologisch bekömmlicher als die drastische Entwässerung. Beträgt die schnelle Gewichtsabnahme über 4%, dann ist in den Kampfsportarten mit der Abnahme von Kraftleistungen zu rechnen. Die schnelle Entwässerung in diesem Ausmaß sollte demnach nicht die Regel sein. Besser ist eine gewichtsabhängige Reduktionskost (s. Kap. 3 ) und eine begrenzte Flüssigkeitsaufnahme. Ein Problem wird die Rehydratation unmittelbar vor dem Kampf, nach dem Wiegen. Die Karenzzeiten sind unterschiedlich, sie betragen 2-20 h und unterliegen Regelveränderungen.
Im Ringkampf wurde das Abendwiegen festgelegt, sodass bis zum nächsten Kampf etwa 20 Stunden Zeit zur Rehydratation ist. Eine vollständige Rehydratation tritt erst nach zwei Tagen ein.
d) Sportspielarten
Die bekanntesten Sportspielarten sind Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Eishockey, Hockey, Wasserball, Tischtennis u. a. Zu unterscheiden ist, ob die Spiele in überhitzten Hallen oder im Freien stattfinden. Meist sind Hallenspiele für die Spieler belastender, weil hohe Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeit sowie geringe Luftbewegung zu einer schnellen Erwärmung und Dehydrierung der Spieler führen. Inzwischen ist es Standard, dass die Spieler in den kurzen Pausen oder während des Spiels Elektrolytgetränke oder kohlenhydratangereicherte Getränke aufnehmen. Eine Kombination beider Getränkearten bietet Vorteile. Beträgt die Spieldauer unter einer Stunde im Freien, so gibt es mit dem Flüssigkeitshaushalt keine Probleme. Bei Außentemperaturen über 25° C beginnen die Hitzespiele . Darauf haben sich Spieler und Betreuer entsprechend einzustellen, d. h., sie müssen vorsorglich reichlich Getränke bereithalten. Dabei geht es auch um das Wasser zur allgemeinen Körper- und Kopfkühlung.
e) Technische Sportarten
Zu den technischen Sportarten gehören aus der Sicht der akrobatischen Sportarten: Turnen, Rhythmische Sportgymnastik, Eiskunstlauf und Wasserspringen. Hinzu kommen die akrobatischen Sportarten im Winter (Snowboardsprünge). Die technischen Sportarten ohne akrobatische Komponente sind Schießen, alpiner Rennsport, Segeln, Bob, Rennschlitten u. a.
In diesen Sportarten ist der Flüssigkeitsverlust im Training höher als bei den kurzzeitigen Wettkämpfen, bei denen nur 100-500 ml Schweiß gebildet wird. Eine milde Dehydratation beeinflusst die Leistungsfähigkeit nicht. Im leicht dehydrierten Zustand ist die Leistungsabgabe normal. Die Orientierung auf den Erhalt einer niedrigen Körpermasse führt bei jungen Mädchen im Turnen oder in der Rhythmischen Sportgymnastik zu einer restriktiven Flüssigkeitsaufnahme. Die Betreuer müssen die Betroffenen zum Trinken anhalten, um eine reguläre Nierenfunktion zu sichern. Pro kg Körpermasse ist eine Flüssigkeitsaufnahme von 40-50 ml zu sichern, d. h. 2-2,5 l/Tag bei 50 kg Körpergewicht. Geeignete Flüssigkeiten sind Mineralwässer, Obstsäfte und Milch.
5.5 Flüssigkeitsaufnahme beim Höhentraining
Die erste physiologische Reaktion beim Höhenaufenthalt ist in den ersten 2-4 Tagen die deutliche Zunahme der Atem- und Herzarbeit. Durch die frequentere
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