Ernährung im Sport
muss es über die Natrium-Kalium-Pumpe unter Energieaufwand nach innen zurückgebracht werden.
Energienot oder Sauerstoffmangel wirken auf das Membranpotenzial destabilisierend. Bei einem Mangel an Adenosintriphosphat (ATP) wird die Funktion der Pumpsystemein der Muskelzellwand geschwächt. Eine steuernde Funktion auf den Pumpmechanismus haben Magnesium und Kalzium. Diese kurze Darstellung der hoch komplizierten Zellfunktion verdeutlicht die große Bedeutung der Mineralien, die im Zustand höchster Belastung ausreichend verfügbar sein müssen.
Der Kaliumspeicher ist größer als der Natriumspeicher und beträgt 140-150 g bei Männern und 90-120 g bei Frauen. Mit der Zunahme der aktiven Muskelmasse vergrößern sich die Kaliumspeicher. Das Gesamtkörperkalium beträgt nach GRUBE (1993) bei Sprintern 166 g (2,37 g/kg), bei Mittelstrecklern 159 g (2,28 g/kg) und bei Langstreckenläufern 151 g (2,36 g/kg). Untrainierte haben im Durchschnitt 142 g (1,94 g/kg) an Kalium gespeichert.
Täglich sollten von Untrainierten 2-3 g und von Trainierten 3-4 g Kalium mit der Nahrung aufgenommen werden (s. Tab. 1/7 ). Durch Obst und Gemüse ist diese Anforderung problemlos erfüllbar. Vegetarier nehmen reichlich Kalium auf. Überschüssig aufgenommenes Kalium wird mit dem Urin ausgeschieden. Zu viel Kalium wirkt harntreibend.
Ergiebige Kaliumquellen sind Zitrusfrüchte, Bananen, Tomaten und Obst. Bei vegetarischer Ernährung werden täglich bis zu 10 g Kalium aufgenommen (s. Tab. 1/7 ).
Mit dem Schweiß wird im Vergleich zu Natrium bedeutend weniger Kalium ausgeschieden. 1 l Schweiß enthält 0,1-0,2 g/l Kalium.
Die Glykogenspeicherung hängt vom Kalium ab. Eine Kaliumunterversorgung würde die Regeneration verzögern. Beim Glykogenabbau während der Belastung wird reichlich Kalium freigesetzt.
Werden gezielt mehr Kohlenhydrate aufgenommen, dann steigt der Kaliumbedarf. Das bedeutet, dass kaliumhaltiges Obst oder Früchte immer mit zugeführt werden sollten.
Quelle eines erhöhten Kaliumbedarfs sind Zustände nach einem Bergablauf. Der Aufbau zerstörter muskulärer Strukturen benötigt verstärkt Kalium. Kommt der Organismus beim starken Schwitzen in einen Salzmangelzustand (Natriumverlust), dann tauscht er die Mineralien und scheidet als Ersatzion vermehrt Kalium mit dem Urin oder Schweiß aus.
Einige Bodybuilder nehmen kurz vor einem Wettkampf reichlich Kalium auf und wollen durch die Ionenverschiebung (Kalium-Natrium) eine Entwässerung der Haut erreichen. Sie erhoffen sich eine bessere Konturierung der äußerlich sichtbaren Muskulatur. Sie provozieren dadurch eine unphysiologische Hyperkaliämie (Serumkalium > 5,5 mmol/l). Die Hyperkaliämie, verbunden mit extremer Körperentwässerung, führt zu neuromuskulären Störungen und damit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen. Aus diesem Grund ist es beim Bodybuilding der Profis bereits zu Todesfällen gekommen.
Magnesium
Das Magnesium ist ein unentbehrlicher Mineralstoff, der in einer Menge von 24-28 g (584-681 mmol/l) im Organismus gespeichert wird. Die normale Konzentration im Blutserum beträgt 0,8-1,3 mmol/l. Etwa 60% des Magnesiumbestands ist kaum zugänglich in den Knochen eingelagert. In den Muskelzellen befinden sich weitere 39% des Magnesiums. Der Rest von 1% repräsentiert das Magnesium im Blut und in den extrazellulären Flüssigkeiten. In den Erythrozyten sind 2,5 mmol/l Magnesium eingelagert, also 3 x mehr als im Serum.
Die große funktionelle Bedeutung des Magnesiums erklärt sich daraus, dass über 300 Enzyme magnesiumhaltig sind.
Magnesium ist notwendig für die Energiebereitstellung , Energieübertragung , Signalübertragung bei der Muskelkontraktion , Muskelentspannung , Durchblutung , Hormonwirkung und weiteren anderen Funktionen (s. Tab. 5/7 ).
Für die Aktivierung des Muskelkontraktionsenzyms, der Adenosintriphosphatase (ATPase), spielt Magnesium eine wichtige Rolle.
Magnesiummangel
Bei einer Unterversorgung mit Magnesium steigt die Durchlässigkeit von Zellmembranen (Zellmembranpermeabilität) an. Der Magnesiummangel führt zur Abnahme der Dichte der in den Zellmembranen ständig arbeitenden Natrium-Kalium-Pumpen . Die ATPase-Aktivität ist bei Magnesiumunterversorgung erniedrigt und damit ist eine allgemeine Leistungsminderung oder Muskelfunktionsstörung vorprogrammiert. Der intrazelluläre Kaliumgehalt nimmt ab und ersatzweise werden vermehrt Natrium (Na + ) und Kalzium (Ca 2+ ) in das Zellinnere eingelagert.
Im Leistungssport sind
Weitere Kostenlose Bücher