Ernährung im Sport
wird im Vergleich zu natriumhaltigem Mineralwasser oder salzhaltigen Getränken schlechter resorbiert. Am besten werden isotone Flüssigkeiten aufgenommen, die 0,5-1,2 g/l NaCl enthalten. Bei Hitzebelastungen sind leicht salzig schmeckende Flüssigkeiten am vorteilhaftesten.
Zu reichlich aufgenommenes Leitungswasser kann zur sogenannten Wasservergiftung führen. Auf das Phänomen der Wasservergiftung machte erstmals NOAKES (1992) aufmerksam, der bei Ultraläufern in Südafrika, die langsam liefen und sehr reichlich tranken, eine Hyponatriämie feststellte.
Der Abfall des Blutnatriums unter 130 mmol/l, welcher bei langen Hitzebelastungen etwa 10% der Athleten betrifft, ist gesundheitsgefährdend. Eine Standardsituation im Ausdauersport ist der Abfall des Blutnatriums beim oder nach dem Ironman ® (Langtriathlon) bei 30° C Außentemperatur. Als die Bedeutung der Salzaufnahme bei Langzeitausdauerbelastungen erkannt wurde, versuchten die Athleten, das Defizit über die Aufnahme von Salztabletten zu lösen. Die Zufuhr der konzentrierten Salztabletten führte aber zur Magenunverträglichkeit, besonders dann, wenn keine oder zu wenig Flüssigkeit zur Verdünnung verfügbar war. Derzeit werden kaum noch Salztabletten aufgenommen; erfahrene Athleten bevorzugen isotonische, salzhaltige Flüssigkeiten oder geben ihrem Getränk 0,8-1,2 g/l Kochsalz hinzu. 1 g Kochsalz (NaCl) enthält 0,4 g Natrium.
Liegt die Außentemperatur unter 20° C oder dauert die Hitzebelastung weniger als eine Stunde, dann kann auf die Kochsalzaufnahme verzichtet werden.
Der Organismus passt sich an Belastungssituationen an, bei denen viel geschwitzt wird. Er reduziert die Ausscheidung von Mineralien. Der Schweiß Trainierter ist weniger salzhaltig als der Untrainierter. Trainierte haben längere Schweißdrüsen , die in erhöhtem Maße Mineralien rückresorbieren . Wenn Untrainierte mit 1 l Schweiß 3,5 g Kochsalz ausscheiden, sind es beim Ausdauertrainierten nur 1,6 g/l.
Kennzeichen der Ausdauertrainiertheit ist, dass der Athlet mehr schwitzt sowie weniger Kochsalz und andere Mineralien ausscheidet.
Bei Extremausdauerbelastungen können pro Tag 10-15 l Schweiß abgegeben werden; das bedeutet einen Mindestverlust von 16-24 g Kochsalz (s. Abb. 1/7 ).
Der Schweregrad des Natriumverlusts wird über die direkte Bestimmung der Blutnatriumkonzentration beurteilt. Sinkt das Natrium von normal 143 mmol/l auf unter 130 mmol/l ab, dann besteht eine Hyponatriämie und somit ein deutlicher Natriummangel. Ein Blutnatriumwert unter 120 mmol/l erfordert ärztliche Hilfe. In der Regel sind Kochsalzinfusionen unmittelbar nach einem Langzeitwettkampf notwendig. Ist die Erschöpfung beim Zieleinlauf mit einer Einengung des Bewusstseins verbunden, dann ist eine weitere Behandlung in der Klinik notwendig. Der Orientierungsverlust und Gehstörungen sind Anzeichen eines beginnenden Hirnödems ; ein gefährlicher Zustand für den Athleten. Die verminderte Selbstkontrolle des Athleten darf nicht zur Verweigerung ärztlicher Hilfe (Klinikeinweisung) führen.
Das Auftreten von Muskelkrämpfen wird oft mit einem Natriummangel in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich liegt dem Muskelkrampf eine örtliche Durchblutungsstörung mit einem Defizit mehrerer Mineralien zugrunde, wie Magnesium, Kalzium und Natrium.
Ein typisches Kennzeichen des eingetretenen Salzmangels durch die Belastung ist, dass die Sportler danach bevorzugt salzhaltige Nahrungsmittel aufnehmen oder ihr Essen stark mit Kochsalz nachwürzen.
Kalium
Der normale Blutkaliumspiegel beträgt 3,8-5,5 mmol/l. Die Kaliumkonzentration ist in der Zelle höher als außerhalb. Kalium sichert die Zellmembranstabilität , die Nervenimpulsübertragung , die Muskelkontraktion und die Blutdruckregulation . Kalium ist an den Transportvorgängen im Kohlenhydrat-, Protein- sowie Fettstoffwechsel beteiligt. Beim Aufbau von Coenzym A und Acetyl-Coenzym A hat Kalium eine zentrale Bedeutung. Der intrazelluläre Kaliumgehalt beeinflusst den aeroben Energiestoffwechsel in den Mitochondrien. Die Kaliumkonzentration ist in der Zelle 40 x größer als außerhalb. Die intrazelluläre Kaliumkonzentration beträgt 155 mmol/l und die extrazelluläre nur 4 mmol/l. Der Austausch des Kaliums mit dem Zellaußenraum erfolgt über Kaliumkanäle, über die jede Zelle verfügt. Die Kalium- und Natriumkonzentration auf jeder Seite der Zellmembran repräsentiert das Membranpotenzial der Zelle. Da das Kalium sich stets bemüht, nach außen zu gelangen,
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