Ernährung im Sport
abfängt und somit die Zellwände schützt. Die Hauptaufgabe von Vitamin C scheint die Abwehr der von den Granulozyten gebildeten, aggressiven Radikale zu sein und damit die Sicherung der Funktion von Phagozyten und Lymphozyten. Auch die Vitamine E, A, Thiamin und Riboflavin werden durch Vitamin C vor Zerstörung geschützt. Das Vitamin C hat eine Sparwirkung auf den Verbrauch von Tocopherol (Vitamin E). Für den Aufbau von Kollagen ist Vitamin C notwendig. Das Vitamin C ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, wie den mikrosomalen Hydroxilierungsreaktionen und Oxigenasereaktionen. Der Eisenstoffwechsel ist auf Vitamin C angewiesen, indem bei Anwesenheit von Vitamin C mehr Eisen resorbiert wird. Vitamin C schwächt die Wirkung der eisenresorptionshemmenden Phytate ab. Die Stabilität des intrazellulären Eisenspeichers Ferritin wird durch das Vitamin C gesichert. Durch die Eigenschaft, Mutasereaktionen und die Nitrosaminbildung zu behindern, ist eine tumorunterdrückende Wirkung von Vitamin C wahrscheinlich. Insbesondere soll es gegen Magen-, Darm- und Brustkrebs Schutzwirkungen entwickeln. Ein leistungssteigernder Effekt der hoch dosierten Aufnahme von Vitamin C ist nicht belegt. Eine Zusammenfassung von Studien zur Beeinflussung von Infekten bei Aufnahme von Vitamin C ergab Vorteile für das Vitamin C. Die Infektanfälligkeit ließ sich vermindern (HEMILA, 1996). Die gefäßprotektive Wirkung beruht möglicherweise auf der Zunahme von Cholestrol hoher Dichte (HDL), wie SIMON & HUDES (1998) nachwiesen.
Bedarf
Die Bedarfsangaben sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von 75 mg/Tag (DGE) bis zu mehreren Gramm. Aus gesundheitlicher Sicht bringt die tägliche Aufnahme von Vitamin C im Grammbereich präventive Vorteile für die Herz-Kreislauf-Funktion, Sehleistung, Schlaganfall u. a. Da der Körper nur kleine Reserven hat, die im Sport in zwei Wochen aufgebraucht sind, ist auf eine ständige und ausreichende Zufuhr zu achten und gegebenenfalls bei hohen Belastungen zusätzlich Vitamin C über Zitrusfrüchte oder verschiedenste Präparate aufzunehmen. Die empfohlene Menge von 75 mg/Tag ist für den Leistungssportler zu niedrig, er sollte eine Zufuhr von 300-500 mg/Tag anstreben.
Eine Überdosierung oder Nebenwirkungen sind bei Aufnahmen von bis zu 5 g/Tag nicht zu erwarten. Werden regelmäßig über 2 g/Tag Vitamin C aufgenommen, dann sind Magen-Darm-Beschwerden möglich und die Bildung von Nierensteinen (Oxalatsteine) wird gefördert.
Hauptargumente für die erhöhte Aufnahme von Vitamin C im Leistungssport sind: Muskelzellschutz durch die antioxidative Wirkung, Sicherung der immunologischen Abwehrbereitschaft , Unterstützung der Bindegewebsbelastbarkeit , Förderung der Eisenaufnahme , Senkung der Stressanfälligkeit durch Sicherung der Synthese von Steroidhormonen der Nebennierenrinde sowie Ausgleich von geringen Verlusten über den Schweiß .
Häufiger sind latente Unterversorgungen, die sich in erhöhter Infektanfälligkeit, Zahnfleischbluten, Wundheilungsstörungen, Müdigkeit, zunehmender Stressanfälligkeit u. a. äußern. Meist besteht ein Defizit mehrerer Vitamine (z. B. Vitamin E, D, Folsäure). Der Leistungssportler verspürt bei Mangel an Vitaminen eine nachlassende Trainingsbereitschaft sowie Leistungsfähigkeit, hat ein hohes Schlafbedürfnis und fühlt seine Gelenke.
7 MINERALIEN UND SPORT
Die Mineralien sind anorganische Stoffe , die zur Aufrechterhaltung des Lebens unentbehrlich sind. Sie werden als Stütz- und Hartsubstanzen für das Wachstum von Knochen, Zähnen und Geweben benötigt. Die Lebensfähigkeit ist an eine ausgeglichene Mineralstoffbilanz gebunden. Durch sportliche Aktivitäten kann die Mineralbilanz gestört werden, es kommt zu Unterversorgungen oder Funktionsstörungen. Viele physiologische Funktionen sind von Mineralien abhängig, das betrifft den osmotischen Druck, Nervenimpulsübertragungen, Muskelkontraktionen, die Funktion von Enzymen u. a.
Für die Funktionen im Organismus sind die zum Zeitpunkt der Belastung oder Entlastung verfügbaren Mineralien von Bedeutung. Zahlreiche Mineralien nehmen ihre Funktion als elektrisch geladene Teilchen wahr, indem sie in Anionen oder Kationen dissoziieren. Die dissoziierbaren Mineralien werden Elektrolyte genannt. Elektrolyte sind im Wasser gelöste Salze, die als Ionen im elektrischen Feld wandern. Die einfach oder mehrfach positiv geladenen Elektrolyte sind die Kationen, zu denen Natrium (Na+), Kalium (K+), Kalzium (Ca2+) und
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