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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Kleinere und verteilte Portionen an essenziellen Aminosäuren (z. B. MAP >® , Aminologes ® ) können besser für die Proteinsynthese verwertet werden. Für die beschleunigte muskuläre Regeneration sind essenzielle Aminosäuren wirksam (Kraemer et al., 2006). Die Aufnahme von 10 g/Tag an essenziellen Aminosäuren über sechs Wochen, zusätzlich zur normalen Ernährung, erhöhte signifikant die Muskelkraft (NEUMANN & HOTTEROTT, 2008).
    Von den mit der Nahrung oder zusätzlich aufgenommenen Aminosäuren kann der Muskel selbst nur sechs oxidieren (abbauen), das sind Valin, Leucin, Isoleucin, Glutamat, Aspartat und Asparaginat. Die anderen Aminosäuren verstoffwechselt die Leber oder sie üben eine Signalwirkung auf die Proteinsynthese in den bedürftigen Strukturen aus.
Immunsystem
    Bei Ausdauerbelastungen steigt der Glutaminbedarf im Stoffwechsel. Das Glutamin bildet ein bevorzugtes Substrat für die Lymphozyten und damit für die Immunzellen und sichert 35% des Energiebedarfs dieser hoch spezialisierten Zellen (CASTELL et al., 1997; PARRY-BILLINGS et al., 1990). Durch die Aufnahme verzweigtkettiger Aminosäuren kann die Muskulatur vermehrt Glutamin bilden und freisetzen. Glutamin liefert den Stickstoff für die Nukleotidsynthese der Lymphozyten. Reicht die Glutaminbildungsrate nicht mehr aus, dann sinkt der Glutaminspiegel im Blut (ROWBOTTOM et al., 1995).
    Nach einem Kurztriathlon (zwei Stunden Belastung) sinkt die Glutaminkonzentration um durchschnittlich 23% ab. Durch die Aufnahme von 6 g BCAA über 30 Tage und unmittelbar vor dem Wettkampf konnte der Abfall des Glutamins verhindert werden; die Immunkompetenz der Athleten nahm deutlich zu (BASSIT et al., 2000). Im Ergebnis der BCAA-Supplementation verminderte sich bei der Gruppe der von BASSIT et al. (2000) untersuchten Triathleten die Infektanfälligkeit um 33,8%. Die BCAA-Aufnahme bewirkte eine Verbesserung der Lymphozytenproliferation und einen Anstieg der Interleukine (Calder, 2006).
    Nimmt ein Athlet regelmäßig Kohlenhydrate während einer Langzeitbelastung auf, dann bleibt die Glutaminkonzentration gleich. Die stabile Kohlenhydratversorgung während Langzeitbelastungen wirkt auf das Immunsystem stabilisierend und leistungsfördernd.
Leistungssteigerung
    Bei Glykogenmangel werden die glukoplastischen Aminosäuren als Energielieferanten herangezogen. Sie liefern in Extremsituationen bei ihrem Abbau bis zu 10% der Energie (MACLEAN et al., 1991; NEWSHOLME et al., 1992; WAGENMAKERS et al., 1991). Durch die Verhinderung des Abfalls der Blutglukose kann die Geschwindigkeit auf längeren Distanzen aufrechterhalten werden.
    Neben ihrer Unterstützung der Energiebildung bei Ausdauerleistungen beeinflussen die Aminosäuren über die hormonelle Ebene den Anabolismus im Stoffwechsel.
    Aminosäurengemische aus BCAA, Lysin, Arginin und Ornithin führen zu einem signifikanten Anstieg der basalen Cortisol- und Testosteronkonzentration (DILUIGGI et al., 1994). Nach einer neueren Untersuchung fanden die Autoren einen signifikanten Anstieg der die Hypophyse zentral steuernden Hormone (ACTH, LH, FSH und GRH) bei Gabe eines Aminosäurengemischs. Das Aminosäurengemisch bestand aus 100 mg/kg Arginin, 80 mg/kg Ornithin und 140 mg/kg BCAA. Das Verhältnis der BCAA war: 50% Leucin, 25% Isoleucin und 25% Valin. Beim 40 km Zeitfahren und Marathonlauf wirkten 16 g BCAA leistungsverbessernd (HELFER et al., 1995; BLOMSTRAND et al., 1991). Eine zusätzliche Aufnahme von BCAA verminderte bei längeren Gehbelastungen in mittleren Höhen den Muskelschwund (SCHENA et al., 1992). Damit ist der anabole Effekt bei der Aufnahme bestimmter Aminosäurengemische sehr wahrscheinlich, die Wirkung höherer Blutkonzentrationen von Aminosäuren wird in der Zunahme der muskulären und nichtmuskulären Proteinsynthese gesehen. Insbesondere werden Signalproteine in ihrer Wirkung für die Muskelhypertrophie beim Krafttraining verstärkt.
Regeneration
    In der Regenerationsphase geht es um die Förderung der Proteinsynthese, die für den Wiederaufbau zerstörter Strukturproteine notwendig ist. Durch die Aufnahme von Proteinen, Aminosäuren oder Proteinhydrolysaten (0,4 g/kg Körpergewicht) wird die Glykogenresynthese beschleunigt. Auch fördert die Zufuhr von 5-10 g Glutamin den Aufbau der Glykogenspeicher. Bei der Beschleunigung der Regeneration wirken die BCAA. Aminosäurengemische und vorverdaute Proteine (Proteinhydrolysate) werden schneller aufgenommen als die strukturgebundenen Proteine im Fleisch oder

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