Ernährung im Sport
alaktazid-glykolytische Leistungsfähigkeit von Radsportlern. Das Kreatin bewirkte eine signifikante Zunahme der Intervallzahl und damit der Leistungsfähigkeit. Daten nach: ENGELHARDT et al. (1998)
Die Kreatinsupplementierung bewirkt einen Anstieg der fettfreien Körpermasse (POORTMANS & FRANCAUX, 2000). Das bedeutet, dass der bereits in Tierversuchen nachgewiesene anabole Effekt des Kreatins auch beim Leistungssportler real ist. Kreatin bewirkt eine Steigerung der Proteinsynthesegeschwindigkeit (CLARK, 1997). Daraus folgt, dass eine niedrig dosierte Kreatinaufnahme für die Regeneration zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wenn durch Kreatinaufnahme die Zeitkonstante in der Erholung von Kreatinphosphat/ATP verkürzt wird, dann kann der Athlet eine höhere alaktazide Trainingsbelastung schaffen (KAMBER et al., 1999). Berichte aus der Sportpraxis bestätigen diesen Befund, indem unmittelbar vor wiederholten alaktaziden Belastungen 2 g Kreatin aufgenommen werden. Bei Älteren erhöhte die Kombination von 0,1 g/kg Protein mit 0,3 g/kg Kreatin (~8 g/d) nach 10 Wochen Training signifikant die Muskelmasse und Muskelkraft (CANDOW et al., 2008).
Wenn es bei der Aufnahme des Kreatins zu Muskelkrämpfen kommen sollte, dann wird eine Ursache im Umsatz des Magnesiums bei der Kreatinkinasereaktion und bei einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme gesehen (POORTMANS & FRANCAUX, 2000).
Da nicht alle Sportler auf die Kreatinaufnahme reagieren, wurden diese in Responder und Nonresponder differenziert. Die Ursachen für die Blockierung der Kreatinaufnahme bei einigen Athleten sind nicht bekannt. Erst wenn die intrazelluläre Kreatinaufnahme8% übersteigt, kann die leistungsfördernde Wirkung des Kreatins einsetzen (GREENHAFF et al., 1994). Bei Untrainierten führte die Kreatinsupplementation zu keiner Zunahme der Schnellkraftleistung (COOKE et al., 1995). Damit wurde belegt, dass die Vorteile der Kreatinaufnahme im Sport nur bei muskulärer Trainingsbelastung zur Geltung kommen.
Die Aufsättigung der Kreatinphosphatspeicher führte bei den meisten Sportlern zu einer signifikanten Zunahme der Schnellkraftleistung und teilweise auch der Wettkampfleistung ( Abb. 3/8.7 ). Durch die Füllung des Kreatinphosphatspeichers in der Muskulatur erhöhen sich die energetischen Voraussetzungen für die alaktazide Leistungsabgabe in verschiedenen Sportarten.
Abb. 3/8.7: Einfluss der Aufnahme von 49 g Kreatinpyruvat ® (7 g/dl über sieben Tage) im Doppelblindversuch. Das Kreatinpyruvat ® erhöhte signifikant die Radfahrleistung bei 7,5 W/kg Körpergewicht (umgerechnet auf die Fahrstrecke). Unveröffentlichte eigene Daten
Die Supplementation von CP führt zu einer sehr spezifischen Stoffwechselbeeinflussung, die besonders über die FTF wirkt. Die Leistungssteigerung durch die Kreatinaufnahme ist bei maximaler Muskelbeanspruchung eindeutig (CASEY et al., 1999).
Die metabole Selektivität durch Kreatin ist zu belegen. Die Supplementation von Kreatin hatte keinen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Regulation, die Sauerstoffaufnahme, die Kreatinkinase und die Serumharnstoffkonzentration (ENGELHARDT et al., 1998). Bezüglich der Beeinflussung der Laktatkonzentration gibt es im Literaturvergleich widersprüchliche Befunde, die aber vom Versuchsaufbau abhängen.
Die Supplementation von 50 g Kreatin im Zeitraum von fünf Tagen erhöhte erwartungsgemäß die Kreatin- und Kreatininkonzentration im Blut. Mit dem Anstieg der Konzentration von Kreatin im Blut und der gleichzeitig erhöhten Ausscheidung über den Urin wird deutlich, dass eine Sättigungsdosis für die Speicher von insgesamt 50 g in fünf Tagen für die Ausdauersportler ausreicht. Die positiven Ergebnisse auf die alaktazide Leistungsfähigkeit rechtfertigen auch bei den Ausdauersportlern eine zusätzliche Kreatinaufnahme. Denn auch bei Ausdauerleistungen treten alaktazide Situationen auf, wie Sprints, Spurts oder Schnellkraftanforderungen.
Aufgefüllte Kreatinphosphatspeicher fördern die muskuläre Kurzzeitleistung, nicht aber die gleichmäßige aerobe Dauerleistungsfähigkeit.
Neben dem Einfluss auf die Zunahme der Kreatinphosphatspeicher unterstützt Kreatin, wie bereits erwähnt, die Proteinsynthese.
Zur Förderung der Regeneration in Ausdauersportarten ist eine längere Kreatineinnahme in Dosierungen von 1-2 g/Tag sinnvoll, die aber durch Pausen unterbrochen werden sollte. Die Regenerationsförderung erfolgt über die Proteinsynthese, die durch den schwach anabolen Effekt des Kreatins
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