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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Glycerolwasserlösungen 1-2 Stunden vor ihrem Auftritt trinken. Sie nutzen bei der Glycerolaufnahme den Wasserausstrom vom Zwischengewebe (Interstitium von Haut und Muskeln) in die Blutbahn aus. Das Blutvolumen steigt an. Um den peripheren Dehydratationseffekt zu verstärken, trinken sie am Wettkampftag wenig. Der Muskel erscheint dadurch strukturierter und die Gefäße sind besser sichtbar. Kommerziell wird Glycerol in 20%igen Lösungen angeboten, die süß schmecken.
8.9 Stoffwechselzwischenprodukte
    Das allgemeine Interesse an Intermediärprodukten im Stoffwechsel (Stoffwechselzwischenprodukten) ist gestiegen, da Belege vorliegen, dass einige leistungsfördernd oder erholungsbeeinflussend wirken oder die Belastbarkeit fördern. Sie werden auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten ( Tab. 1/8.9 ). Einige metabole Intermediate werden exemplarisch hervorgehoben:
    Tab. 1/8.9: Zwischenprodukte im Stoffwechsel des Menschen, die als Nährstoffkonzentrate angeboten werden

8.9.1 Pyruvat
    Das Salz der Brenztraubensäure , das Pyruvat oder ein Umwandlungsprodukt, das Dihydroxyaceton, wurden ursprünglich in der Diätetik als Kohlenhydratersatz eingesetzt. Pyruvat erhöht nicht die Insulinsekretion. Als Glukoseersatzstoff wurden bis zu 100 g Pyruvat/Tag verabreicht. Der Energiegewinn aus Pyruvat ist etwas niedriger als aus Glukose, weil 2 Moleküle ATP weniger gebildet werden; er beträgt 3,9 kcal/g. Der Umsatz der Glukose verläuft im Stoffwechselweg immer über das Pyruvat und beträgt durchschnittlich 400 g/Tag. Pyruvat ist Teil des stickstofftransportierenden Systems, des Glukose-Alanin-Zyklus . Dieser funktioniert nur über die Zwischenstufe Pyruvat.
    Nachdem die wärmebildenden (thermogenen) Eigenschaften des Pyruvats im Tierversuch erkannt wurden, versuchte man, diesen Befund (höhere Fettverbrennung) bei der Gewichtsreduktion beim Menschen zu nutzen. Bereits in geringen Mengen (3 g/Tag) zeigte sich Pyruvat im Rahmen einer gewichtsreduzierenden Diät durch die erhöhte Wärmebildung als nützlich.
    Die Pyruvatsupplementation führte bei Übergewichtigen zur Senkung des hohen Cholesterolspiegels (STANKO et al., 1992). Bei Untrainierten führte die Pyruvataufnahme über sieben Tage zur Zunahme der aeroben Leistungsfähigkeit. Die Autoren erklärten sich dies mit einem Glykogenspareffekt bei erhöhter muskulärer Glukoseaufnahme (STANKO et al., 1990a; STANKO et al., 1990b). Die Aufnahme von 6 g Pyruvat/Tag über sechs Wochen verminderte das Körperfett, erhöhte die fettfreie Körpermasse und steigerte die Ermüdungsresistenz (KALMAN et al., 1998).
    Pyruvataufnahmen von über 6 g/Tag können zu Durchfall führen.
    Das natürliche Pyruvatvorkommen ist in Äpfeln am höchsten (bis 2 g/kg). Pyruvatreich sind weiterhin Knoblauch, Emmenthaler Käse, Bananen und Zwiebeln. Der frische Apfel ist demnach ein ideales thermogenes Nahrungsmittel.
    Pyruvat ist ein bevorzugtes Substrat für die Glykogenbildung und kann die Glykogensynthese steigern. Wird Pyruvat zusammen mit Glukose aufgenommen, dann erhöht sich die Glykogensynthese; sie kann weiter zunehmen, wenn zusätzlich Glutamin zugeführt wird.
    Die Pyruvatsalze aus Magnesium, Kalium und Kalzium sind basenbildende Nahrungsergänzungen.
8.9.2 Hydroxymethylbutyrat (HMB)
    Hydroxymethylbutyrat (HMB) entsteht als Stoffwechselzwischenprodukt beim Abbau der Aminosäure Leucin . Neben seiner Bildung im Proteinstoffwechsel bildet es sich ingeringen Mengen aus schwer verdaulichen Proteinen im Darm. HMB hat eine antikatabole Wirkung . Die körpereigene Bildung von HMB beträgt 1-10 g/Tag. In Tierversuchen und teilweise im Humanexperiment sind zahlreiche weitere Wirkungen belegt. Die Aufnahme von 1,6 g/Tag an HMB senkte die Stickstoffausscheidung.
    Aus Tierversuchen und im Humanexperiment wurde die antikatabole Eigenschaft des HMB belegt (NISSEN et al., 1996). Umfangreiche Versuche von NISSEN et al. (1996) mit Kraftsportlern ergaben, dass die Aufnahme von 3 g HMB pro Tag die fettfreie Muskelmasse erhöhte und zum Kraftzuwachs führte. HMB bewirkte beim Krafttraining eine eindeutige Abnahme des Proteinabbaus (Proteolyse), die mit einer Erniedrigung der Muskelabbauenzyme und der essenziellen Aminosäuren verbunden war. Der Wirkmechanismus ist aber nicht genau bekannt. Auch in anderen Sportarten (Spielsport) förderte die HMB-Supplementation zur Zunahme der Muskelmasse. HMB bewirkte einen positiven Einfluss auf die Ausdauerleistungsfähigkeit bei Radsportlern (VUKOVICH & ADAMS, 1997).
    Da

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