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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Coffeinkonzentration in bestimmten Getränkemarken höher sein. Die tödliche Dosis bei einer Coffeinvergiftung liegt bei 5-10 g.
    Der Hauptteil des Coffeins (95%) wird in der Leber abgebaut, nur 5% des aufgenommenen Coffeins (Methylxanthins) erscheint im Urin. Das Herstellen eines Zusammenhangs zwischen der Menge aufgenommenen Coffeins und der Ausscheidung ist nicht einfach, weil Alter, Geschlecht, Belastungsdauer, Stoffwechselsituation, Gewöhnungseffekt u. a. diesen beeinflussen.
    Bei Hitzebelastungen ist auf die stark wasserausscheidende Wirkung des Coffeins zu achten.
    Bei Aufnahme von 600 mg Coffein, mit reichlich Flüssigkeit, wurde noch kein Einfluss auf Urinfluss, Schweißbildungsrate und Herzfrequenz festgestellt (WEMPLE et al., 1997).
    Tab. 1/8.5: Coffeingehalt in bevorzugten Getränken *

    * Die anregende Wirkung wird von der Geschwindigkeit der Coffeinfreisetzung in den Getränkearten bestimmt.
    Die coffeinhaltigen Getränke werden als Genussmittel geschätzt, weil sie eine anregende Wirkung aufweisen und damit die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen. Der Kaffee ist das bevorzugte Mittel gegen Alltagsmüdigkeit. Das Coffein aktiviert das Zentralnervensystem und das sympathische vegetative Nervensystem ( Tab. 2/8.5 ).

    Abb. 1/8.5: Mögliche Coffeinaufnahme im Leistungssport. Bei der Aufnahme von 9 mg/kg Körpergewicht wurde die frühere Dopinggrenze erreicht, d. h., es könnten über 12 μg/ml Coffein im Urin ausgeschieden werden. Daten nach: PASMAN et al. (1995)

    Tab. 2/8.5: Coffeinwirkungen
Wirkung
Dosierung
Physiologie
Aktivierung des Zentralnervensystems (ZNS) durch Hemmung der A1-Adenosinrezeptoren (Neuronendämpfer), Erhöhung des Sympathikotonus, Katecholaminanstieg im Blut, Kalziumionenfreisetzung aus intrazellulären Depots, Lipolyse (FFS-Freisetzung), Hemmung des Glykogenabbaus.
100-300 mg
Sport
Allgemeine Aktivierung, Verbesserung der Reaktionszeit und Koordination.
    Verbesserung von Mittelzeit- und Langzeitausdauerleistungen. Keine Wirkung auf Sprint- und Kraftleistungen.
200-300 mg
250-350 mg (5-6 mg/kg)
Therapie
Starke ZNS-Aktivierung, HF- und Blutdruckanstieg, Erweiterung der Atemwege, Zunahme der Muskelspannung, Förderung der Harnbildung, Gedächtnisaktivierung.
100-300 mg (1-6 mg/kg)
Doping
Nein, wenn der Urin > 12 μg/ml Coffein (Methylxanthin) enthält, war früher die Dopinggrenze erreicht.
Bei Aufnahmen von über 600 mg Coffein wurde die frühere Dopinggrenze erreicht.
Überdosierung
Nervosität, Schlaflosigkeit, Herzfrequenz- und Blutdruckanstieg, starker Harndrang, starke psychomotorische Stimulation (Bewegungsdrang), Gemütsaufhellung.
300-800 mg Dosierungen von 5-10 g wirken tödlich!
    Durch die Freisetzung der Katecholamine entfaltet Coffein seine Wirkung auf den Fettstoffwechsel, indem die Lipolyse gesteigert wird. Bei einer Coffeinaufnahme von 5 mg/kg Körpergewicht kommt es bei Ausdauerbelastungen zu einer Zunahme der Lipolyse und zu einem geringeren Abbau des Muskelglykogens (ESSIG et al., 1980). Dieser Effekt kann im Training genutzt werden, indem im nüchternen Zustand und bei Aufnahme von etwa 200 mg Kaffee die Trainingsbelastung begonnen wird. Magenempfindliche Sportler müssen aber vorsichtig sein, da Coffein die Produktion der Magensäure anregt.
    Die volle Wirkung der Kaffeeaufnahme ist nach 30-60 min erreicht und hält etwa fünf Stunden (Halbwertzeit) an. Entscheidend für die Coffeinwirkung auf den Stoffwechsel und die Gehirnfunktion ist aber der Gewöhnungseffekt. Chronische Kaffeetrinker reagieren insgesamt geringer auf die Kaffeeaufnahme. Kaffee macht nicht abhängig, im Sinne einer Sucht.
    Coffein wird zu den ergogenen Substanzen gezählt, weil es nachweisbar die sportliche Leistungsfähigkeit erhöhen kann (GRAHAM & SPRIET, 1991). Neben der Verwertung der freien Fettsäuren und dem Glykogenspareffekt bewirkt Coffein eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei niedriger und mittlerer Intensität. Kurzzeitbelastungen (Sprint) werden durch Coffein nicht beeinflusst und ebenso erhöht Coffein nicht die Muskelkraft (MASSAD, 1994). Eine direkte Wirkung des Coffeins auf die Skelett- und Herzmuskulatur erfolgt über die erhöhte Freisetzung von Kalziumionen aus den transversalen sarkoplasmatischen Strukturen. Dieser Effekt wird auch an den postganglionären, parasympathischen und sympathischen Nervenendigungen vermutet. Die Aufnahme von 5-6 mg Coffein pro kg Körpergewicht führte zur Verbesserung von Mittel- und Langzeitzeitausdauerleistungen

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