Ernährung im Sport
HMB wasserlöslich ist, wird es bei Überschuss ausgeschieden. Als freie Säure hat HMB einen unangenehmen Geruch (ähnlich wie Buttersäure). Deshalb wird HMB an Kalzium-, Kalium- oder Magnesiumsalze gebunden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Wechselwirkungen im Mineralhaushalt wären möglich. Die Präparate enthalten normalerweise einen Anteil von 13% Kalzium und 80% HMB. Bodybuilder nehmen das relativ teure HMB in Dosen von 3-6 g/Tag zum Muskelaufbau auf.
8.10 Mittelkettige Fettsäuren (MCT)
Die mittelkettigen Fettsäuren (Medium Chain Triglycerides, MCT) nehmen unter den Nahrungsmitteln eine Sonderstellung ein, weil sie rasch verwertet werden. MCTs werden schnell resorbiert und sofort dem Energiestoffwechsel zugeführt. Energetisch liefern MCTs doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate. Im Gegensatz zu den langkettigen Fettsäuren benötigen sie nicht das L-Carnitin als Transportsubstanz durch die Zellmembran. Bei der intrazellulären Oxidation der MCTs in den Mitochondrien zu Ketonkörpern werden erst 40% der Energie freigesetzt. Die in das Blut diffundierten Ketonkörper dienen anderen Organen als Substrat. Der Muskel kann nur etwa 5% der Ketonkörper, bei unzureichender Kohlenhydratverfügbarkeit, energetisch verwerten. Für das Gehirn und Zentralnervensystem sind die Ketonkörper wichtige Notfallsubstrate zur Aufrechterhaltung ihrer Funktion. Tritt ein Kohlenhydratmangel bei Langzeitausdauerbelastungen oder bei Diabetes mellitus auf, so steigen die Ketonkörper stark an. Zur Sicherung der Gesamtenergiebilanz bei Langzeitbelastungen sind MCTs nützliche Zusatznährstoffe, zumal eine kleinere Menge mitgeführt werden muss. MCTs können Probleme im Verdauungstrakt (Durchfall) bewirken, falls der Sportler noch nicht an ihre Aufnahme gewöhnt ist. Daher sollte bei beabsichtigter Aufnahme im Wettkampf zuvor imTraining die Verträglichkeit ausprobiert werden. In der Gesamtenergiebilanz sollen die MCTs nur 3-7% beitragen (JEUKENDRUP, 1999). Vom Darmtrakt können nur 30 g MCTs in drei Stunden resorbiert werden. Die höchste Wirkung erzielen die MCTs, wenn sie zusammen mit Kohlenhydraten aufgenommen werden.
8.11 Omegafettsäuren
Die Omega-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die am 3., 6. oder 9. Kohlenstoffatom eine Doppelbindung aufweisen (daher Omega-3-, -6- oder -9-Fettsäuren). Diese lebensnotwendigen (essenziellen) ungesättigten Fettsäuren kann der Körper nicht selbst bilden und er ist auf Zufuhr angewiesen.
Die Nahrungsfette (Öle, Fische) sind die Quellen für die Zufuhr der essenziellen Fettsäuren. Sie dienen dem Ablauf zahlreicher Stoffwechselvorgänge, stabilisieren Zellmembranen und schützen die Gefäße vor Fetteinlagerungen. Die biologisch Wichtigsten sind in (Tab. 1/8.11) aufgeführt.
Die Modulation des Immunsystems gehört z. B. zu den Aufgaben der ungesättigten Omega-Fettsäuren.
Die sich sehr fettreich ernährenden Eskimos (Inuit) auf Grönland hatten im Vergleich zu den nach Dänemark übersiedelten Inuit, die sich anders ernährten, eine deutlich niedrigere Inzidenz für Herzinfarkt, Asthma und Schuppenflechte. Als Ursache des Gefäßschutzes wurde die Zusammensetzung der Fettsäuren gesehen. Die Eskimos auf Grönland hatten eine andere Verteilung der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in ihrer Ernährung als die in Dänemark lebenden. Das Verhältnis der Omega-6-Fettsäuren (z. B. Linolsäure) zu Omega-3-Fettsäuren (z. B. Linolensäure) war bei den Grönlandbewohnern nahezu ausgeglichen. Die in Dänemark lebenden Eskimos hatten unter dem Kultureinfluss eine dreifach höhere Menge an Omega-6-Fettsäuren aufgenommen. Gegenwärtig wird bei der Aufnahme von Fetten ein Verhältnis der essenziell ungesättigten Fettsäuren von 4:1 oder 5:1 (Linolsäure/Linolensäure) als notwendig für die Gesunderhaltung angesehen.
Tab. 1/8.11: Essenzielle Fettsäuren
Omega-6-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren
Linolsäure (C 18:2)
Alpha-Linolensäure (C 18.3)
Arachidonsäure (C 20:4)
Eikosapentaensäure (C 20:5)
Dokosahexaensäure (C 22:6)
Der Tagesbedarf dieser essenziellen Säuren beträgt:
1,8-2,0 g Alpha-Linolensäure und
0,6-0,8 g langkettige Omega-3-Fettsäuren.
Die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure) auf die sportliche Leistungsfähigkeit erbrachte widersprüchliche Befunde. Nach RAASTAD et al. (1997) erhöhte die Supplementation mit Omega-3-Fettsäuren (5,2 g Fischöl) über 10 Wochen bei hochtrainierten Fußballern nicht die Laufleistung und die aerobe sowie anaerobe
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