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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Zunahme des Stuhlvolumens und in der Steigerung der Darmmotilität.
    Im Leistungssport haben die Ballaststoffe keine unmittelbare Wirkung. Werden ballaststoffreiche Nahrungsmittel unmittelbar vor dem Training aufgenommen, dann wird nachfolgend, durch die langsam ablaufenden Verdauungsprozesse, die Trainingsbelastung beeinträchtigt. Vor dem Wettkampf sollten keine ballaststoffhaltigen Nahrungsmittel aufgenommen werden, weil sie die Leistungsabgabe behindern könnten (Diskomfort im Magen-Darm-Bereich).
    Ballaststoffreiches Essen behindert für mehrere Stunden die sportliche Belastung. Die Aufnahme ballaststoffreicher Nahrungsmittel ist für den Leistungssportler trotzdem notwendig, weil die Ballaststoffe in einem engen Zusammenhang mit der Gesunderhaltung stehen. Unzureichende Ballaststoffzufuhr (unter 20 g/Tag) kann zum Darmkrebs und der Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (koronare Herzkrankheit) führen. Die Aufnahme ballaststoffreicher Lebensmittel (z. B. Vollkornprodukte) soll das Risiko einer koronaren Herzkrankheit um 30% senken. Den höchsten Schutzeffekt haben hierbei Gemüse und Obst, weil sie zusätzlich die Aufnahme sekundärer Pflanzenstoffe ermöglichen.
    Im Leistungssport ist zwischen der geringeren Energiedichte und der erhöhten Nährstoffdichte der Nahrungsmittel abzuwägen. Die energieärmeren Nahrungsmittel (Obst, Gemüse) haben aber mehr Mineralstoffe, Folsäure und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe als Konzentrate oder Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index.

9 SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE
    Die sekundären Pflanzenstoffe werden von Pflanzen gebildet, um sich gegen Schädlinge und Krankheiten zu wehren. Die sekundären Pflanzenstoffe können Duft-, Farb- oder Geschmacksstoffe der Pflanzen sein. Sie regulieren auch das Pflanzenwachstum. Die Bedeutung dieser Stoffe ergibt sich daraus, dass der Mensch mit der Nahrung über 5.000 solcher Stoffe aufnimmt. Entsprechend ihrer chemischen Struktur und Wirkung sind über 10 Gruppen von sekundären Pflanzenstoffen bekannt bzw. haben für den Menschen Bedeutung ( Tab. 1/9 ). Die Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe nahm zu, als Nachweise erbracht wurden, dass sie mit der Verhinderung einer Krebserkrankung beim Menschen im Zusammenhang stehen (DE FLORA & RAMEL, 1988). Besonders die mediterrane Kost , die reich an mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen (einschließlich Wein) ist, führt zur deutlichen Verringerung der koronaren Herzerkrankung.
    Die sekundären Pflanzenstoffe sind keine Nährstoffe und für den Menschen nicht absolut lebensnotwendig. Da aber Gemüse und Obst die Hauptträger der sekundären Pflanzenstoffe sind, wird von der DGE empfohlen, täglich 400 g Gemüse und 250-300 g Obst aufzunehmen. Diese Menge sollte 7% der Gesamtenergie bei Normalbürgern sichern. Der reale Anteil der Obst- und Gemüsezufuhr in Deutschland liegt bei der Hälfte der Forderung. Die Aufnahme von Konzentraten der sekundären Pflanzenstoffe wird gegenwärtig kritisch gesehen bzw. für Nichtsportler abgelehnt. Für gesundheitsprotektive Maßnahmen in der Ernährung sollte auf Vielfalt Wert gelegt werden. Im Leistungssport ist vordergründig auf Pflanzenstoffe zu orientieren, die eine antioxidative und immunmodulierende Wirkung entfalten.
    Tab. 1/9: Auswahl sekundärer Pflanzenstoffe (modif. Angaben nach: RECHKEMMER, 2001)
Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe
Vorkommen
Biologische Wirkung
Karotinoide
ß-Karotin in Möhre, Grünkohl, Spinat, Kürbis und Aprikose; Lycopin in Tomate, Paprika, Wassermelone und Grapefruit (rot); Eigelb.
Antikarzinogen, antioxidativ, Immunmodulation.
Phytosterine
Nüsse, Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen, Olivenöl.
Antikarzinogen, cholestrinsenkend.
Saponine
Bitterstoffe in Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen, Sojabohnen).
Antikarzinogen, antimikrobiell, Immunmodulation, cholestrinsenkend.
Glukosinolate
Gemüse (Kohl, Rettich, Kresse, Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl).
Antikarzinogen, antimikrobiell, cholestrinsenkend.
Polyphenole
Quercetin in der Zwiebel.
Antikarzinogen, antioxidativ, antimikrobiell, antithrombotisch, Immunmodulation, entzündungshemmend, blutdruckregulierend, blutglukoseregulierend.
Proteaseinhibitoren
Weizen, Sojabohnen.
Antikarzinogen, antioxidativ, blutglukoseregulierend.
Monoterpene
Aromastoffe im Obst: Zitronen, Orangen, Weintrauben, Möhren, Tomaten, Kümmel.
Antikarzinogen, antimikrobiell.
Phytoestrogene
Leinsamen, Weizenkleie, Kürbiskerne,

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