Ernährung im Sport
Extrazellulärraum H + Ionen. Ein Entzug von H + Ionen führt zur Alkalose.
Bei Sauerstoffmangel entsteht im Gewebe Milchsäure, die bei einem pH-Wert von 6-8 in Laktat– und H + vollständig zerfällt (dissoziiert).
Das Bikarbonat (HCO – 3 ) ist die entscheidende extrazelluläre, nichtrespiratorische Pufferbase, mit einer Kapazität von 350 mmol/l, die bei hohem Laktatanfall auf 200 mmol/l abfallen kann.
Die Organe mit der höchsten Pufferleistung sind Lunge, Leber und Nieren. Der SBS weist in Ruhe einen pH-Wert zwischen 7,35-7,45 auf. Bei Anfall von Laktat fällt der pH-Wert unter 7,3 ab und es liegt eine Laktatzidose vor. Das ist bei anaeroben Belastungen im Sport regelmäßig der Fall, wenn die Milchsäure in H + und Laktat zerfällt. Die Säuerung machen die H + Ionen. Auf der anderen Seite kann bei reichlicher Aufnahme von Gemüse und Obst der pH-Wert über 7,45 ansteigen (Alkalose). Die Leber übt,zusammen mit Lungen und Nieren, die entscheidende pH-Regulation im Gesamtorganismus aus. Bei hochintensiven Belastungen kann die Leber bis 400 mmol/l Milchsäure umsetzen, d. h., H + Ionen eliminieren und Bikarbonat freisetzen (ZANDER, 1995). Das bedeutet eine 40fach größere Pufferkapazität als die der Nieren. Das entspricht praktisch dem Abbau von 2,3 mmol/l Laktat bei Untrainierten. Das Bikarbonat (HCO – 3 ) ist eine wertvolle extrazelluläre Pufferbase, die in einer Menge von 4.500 mmol/l täglich von den Nieren rückresorbiert wird. Daher ist die Ergänzung der Bikarbonatreserven durch Nahrungsmittel, als Schutz vor zu starker Übersäuerung, sinnvoll.
Die Erhöhung der Pufferkapazität, durch die Aufnahme von Natriumzitrat, Natriumbikarbonat u. a. Puffersubstanzen, kann die sportliche Leistung steigern. Bei einer Aufnahme von 300 mg/kg Körpergewicht an Natriumbikarbonat verbesserte sich die 1.500-m-Laufleistung (BIRD et al., 1995). Wenn auch andere Autoren keine direkte Leistungssteigerung durch die Aufnahme von Puffersubstanzen belegen konnten, so scheint die Verbesserung der Pufferkapazität durch die natürliche Ernährung ein legitimes Vorgehen zur Leistungsförderung zu sein.
Die reichliche Aufnahme von Aminosäuren (Proteinen) vor der Belastung senkte die intramuskuläre Pufferkapazität (GREENHAFF et al., 1988). Wenn die Vorstartpufferkapazität durch niedrige Kohlenhydrataufnahme (3%) und hohe Fett- (74%) sowie Proteinzufuhr (24%) gesenkt wird, dann verminderte sich das Belastungspufferpotenzial und die sportliche Leistung (GREENHAFF et al., 1988).
Werden vor Ausdauerbelastungen Alkalisalze supplementiert, so ist mit einer Leistungsverschlechterung zur rechnen, weil der erhöhte pH-Wert (Alkalose) die Sauerstoffabgabe des Hämoglobins an die Gewebe (Muskel) erschwert (MAUGHAN & GREENHAFF, 1991).
Damit wurden kurz die Einflüsse von Ernährung und auch Getränken (mit hohem Bikarbonatgehalt) aufgezeigt, die sich auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken können.
Eine vegetarisch orientierte Kost führt zur Zunahme des körpereigenen Pufferpotenzials, welches für intensive Kurzzeitleistungen von Vorteil ist. Für Ausdauerleistungen ist die Auswirkung der Ernährung nicht so eindeutig, die Hauptsache ist, dass die Glykogenspeicher vor der Belastung gefüllt sind. Niedrige Vorstartglykogenspeicher vermindern die Ausdauerleistungsfähigkeit und wirken durch die geringere Laktatanhäufung alkalisierend (GREENHAFF et al., 1987). Den entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit hat aber das Training und erst sekundär wirkt die Ernährung über den Säure-Basen-Status modulierend. Demnach sollten keine übertriebenen Erwartungen hinsichtlich des Einflusses der Ernährung auf den Säure-Basen-Status und damit auf die sportliche Leistungsfähigkeit erfolgen.
11 UNERLAUBTE SUBSTANZEN IM LEISTUNGSSPORT (DOPING)
11.1 Geschichte des Dopings
Die Zufuhr bestimmter Substanzen mit der Ernährung oder die Aufnahme einer speziellen Ernährung hat seit jeher einen bedeutenden Platz im Handeln von Sportlern, die meinen, damit ihre Leistungsfähigkeit steigern zu können.
Veränderte Ernährungsgewohnheiten wurden der Überlieferung nach im Sport und auch im Kriegshandwerk als leistungsfördernd angesehen. Bei den antiken Olympischen Spielen wurden das Stierfleisch zur Verbesserung der Kraft und das Ziegenfleisch zur Begünstigung der Ausdauerleistung bevorzugt. Heute wissen wir, dass damit zusätzlich Kreatin und L-Carnitin und Proteine aufgenommen wurden. CÄSAR verordnete seinen Soldaten
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